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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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einige Steward-Soldaten. Sie fanden Unterschlupf bei den City-Bewohnern.

    ✳✳✳

    „Wie viele T-Zellen habt ihr gezählt?“ fragte Sam.
    „Mit seinen Zellen ist alles okay“, gab Aviva zurück, „nur die Aktivität ist eingeschränkt. Die Produktion von Cytokinen ist fast auf dem Nullpunkt.“
    Sie trafen sich in der Küche von Black Dragon House. Sam hatte das Haus zu einem behelfsmäßigen Spital umfunktioniert. Die wenigen ersten Deserteure wurden von der City hinaus ins Delta geschickt. Bis dorthin waren die Stewards noch nicht vorgedrungen. Doch dann wurden es immer mehr Deserteure, und allmählich wurde der Transport zum Problem. Die Brücken waren gesprengt und unpassierbar, Boote kaum verfügbar. Geflohene Stewards in Sicherheit zu bringen, wurde zu einem gefahrvollen Manöver.
    „Hmm“, brummte Sam, „das bestätigt unsere Vermutungen, wie die Booster arbeiten?“
    „Sie stimulieren die Zellaktivität und nicht die Zellvermehrung“, sagte Lou.
    „Verdammt, ich wollte, ich könnte in mein Labor“, schimpfte Sam.
    „Ja, dann könnten deine freundlichen Biochemiker vom Toxic Council uns ein Mittel zusammenbrauen, das die Auswirkungen des Entzugs etwas mildert“, sagte Nita. Sie hatte in der vergangenen Nacht versucht, die Vorräte an wichtigen Chemikalien für das Labor zu ergänzen. Das Labor befand sich gut versteckt flußaufwärts. Nita hatte sich ihr widerspenstiges Haar zu einem dicken Zopf geflochten, ihr dünnes Gesicht wirkte plötzlich schutzlos und verwundbar. „Ich weiß wirklich nicht, wie wir bekommen könnten, was wir alles brauchen. Eine andere Methode wäre, sie so lange in strikter Isolierung zu halten, bis sich ihr Immunsystem erholt hat und wieder normal funktioniert.“
    „Wenn sie sich überhaupt erholen!“ gab Aviva zu bedenken. Sie kaute nervös an ihrer Unterlippe. „Und wenn nicht?“
    „Akupunktur ist auch eine Chance“, spann Lou den Faden weiter, „damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Und Kräuter helfen. Das Problem ist die Übergangszeit. Wir haben nicht genügend Räume, um immer mehr Leute in strikter Isolierung zu halten. Es ist schon schwierig genug, sie überhaupt vor den Patrouillen sicher zu verstecken.“
    „Sie werden Grippe, Pilzinfektionen und andere Krankheiten bekommen“, sagte Aviva, „und wer weiß, womit sie sich sonst noch angesteckt haben.“
    Sam schloß für einen Moment die Augen. Sein Kopf fühlte sich bleischwer an. „Ihr wißt, ich bin eigentlich zu alt für all dies. Ich habe ein friedlicheres Alter verdient.“
    „Du bist beunruhigt über das, was Bird passiert ist“, sagte Aviva, „das belastet dich zu sehr.“
    „Wir sind alle belastet“, gab Nita zu bedenken.
    „Ich habe große Mühe, Maya dauernd zurückzuhalten“, erklärte Sam, „sie will unbedingt hingehen und den General verhexen.“
    „Laß es sie doch versuchen“, knurrte Nita grimmig, „ich bringe sie um. Dann kann sie verhexen, wen sie will.“

    ✳✳✳

    „Bist du okay?“ fragte Bird Rosa. Wie jeden Tag hatten ihn seine Wächter zu ihrer Zelle gebracht, einem fensterlosen Raum mit einer schweren Tür. Die Belohnung für mein verräterisches Verhalten, dachte Bird.
    Rosa nickte. Sie sah müde und kaputt aus und zutiefst deprimiert. Bird konnte keine Verletzungen an ihrem Körper entdecken. Aber das hatte nichts zu bedeuten.
    „Bist du sicher, Kleines? Geben sie dir genug zu essen? Bekommst du Wasser?“
    Sie nickte wieder. Seit sie ihn so plötzlich in der Uniform der Stewards gesehen hatte, hatte sie kein Wort mehr mit ihm gesprochen. Zumindest sie hatte sich ihren Stolz und ihre Identität bewahrt.
    „Haben sie dich verletzt?“ Sie schüttelte ihren Kopf.
    Ich bin es, der sie verletzt, dachte Bird bitter.
    „Du kannst deine Klavierübungen machen, wenn du möchtest“, fuhr Bird fort. Er versuchte, seiner Stimme einen warmen, freundlichen Klang zu geben. „Natürlich mußt du dir das Klavier im Kopf vorstellen. Dann kannst du öfter mal das Mozartstück spielen, das ich dir beigebracht habe. Damit du nicht aus der Übung bist, wenn dies hier vorbei ist.“
    Sie blickte zu ihm auf, mit solcher Verachtung, daß er betroffen schwieg. Betrug ist schon schlimm genug. Ich muß sie nicht auch noch mit stupiden Sprüchen quälen. Er nickte seinen Wächtern zu. Doch bevor sie gehen konnten, sprang die Tür auf, und der General kam herein, gefolgt von einem Soldaten, an den sich Bird nur zu gut erinnerte. Es war einer seiner Folterknechte.

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