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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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Eine Nervensonde hing an seinem Gürtel.
    Oh, Scheiße, Scheiße!
    „Wir erzielen keine Ergebnisse“, der General kam sofort zur Sache. „Du sitzt nun schon seit einem Monat jeden Tag auf der Plaza. Niemand holt sich eine Rationierungskarte. Du hast uns nur hingehalten.“
    „Nein, nein – ich schwöre, ich habe mein Bestes versucht.“
    „Vielleicht hast du nur die Nervensonde vergessen? Jordan, gib ihm eine Probe davon.“
    Der Schmerz war wie ein Peitschenhieb. Ihm war als läge jeder seiner Nerven bloß. Er biß sich in die Zunge, um nicht zu schreien. Mierda, der Folterknecht mußte das Ding bis zum Anschlag aufgedreht haben.
    „Vielleicht braucht das Mädchen auch mal eine Kostprobe.“
    „Oh, nein“, sagte Bird entsetzt, „sie haben versprochen, sie in Ruhe zu lassen.“
    „Los, laß' sie mal ein bißchen singen!“ befahl der General. Ihr Schrei gellte durch den Raum. „Du hast noch eine Chance. Denk dran. Wir haben deine Bänder abgehört. Wir wissen, was du denkst. Wir wissen, du hast überhaupt nichts getan, außer auf deinem Niggerarsch rumgesessen. Ach ja, und wer ist eigentlich Maya?“
    Verdammter Sam, verdammt, verdammt! Verdammt sollst du sein, daß du ihren Namen erwähnt hast.
    „Yemaya? Das ist die Göttin der Ozeane, eine uralte afrikanische Göttin.“ Diesmal begann der Schmerz kaum fühlbar, dann steigerte er sich langsam zu unermeßlichen Höhen. Bis sein Körper sich wie in Fieberschauern schüttelte und ihm kalter Schweiß ausbrach. Gegen seinen Willen begann er wieder zu schreien.
    „Du hast gerade erst begonnen, die Möglichkeiten dieses Instruments zu erfahren“, sagte der General. Er schaute voller Stolz auf das Gerät. „Jordan, mach' mit dem Mädel weiter, bis dieser seelenlose Dämonenficker aufhört, uns anzulügen.“
    Er mußte sie anlügen. Er mußte eine Lüge finden, die sie glauben konnten. Denn auch die Wahrheit würde ihm nicht die Freiheit bringen. Und Rosas Schreie – sie waren schlimm – aber Mayas Schreie würden noch viel unerträglicher sein. Sie würden sie fertig machen, und Maya war eine alte zerbrechliche Frau. Womöglich würde sie sterben. Diosa, bei allen tausend Hexen dieser City, warum konnte ihm nicht eine von ihnen hier heraushelfen? Verdammt!
    Rosa, Rosa, verzeih' mir. Ich werde sprechen, aber ich muß einfach noch abwarten. Wenn ich zu schnell spreche, werden sie mir nichts glauben. Ich muß mich taub machen gegen deine Schreie. Das bist nicht du, die da so häßlich schreit, es ist eine Möwe, eine miserabel gespielte Geige. Oh Göttin, wenn dies doch nur schon zu Ende wäre. Meine Zähne schmerzen von diesen schrecklichen Schreien. Wie lange muß ich dies noch aushalten?
    „Okay? Ich erzähle euch die Wahrheit“, stöhnte er schließlich. Jordan zog sich von Rosas zitterndem Körper zurück und richtete die Nervensonde auf Bird. „Maya ist ein Dämon, der Hauptdämon der City. Wenn sie eine Botschaft erhält, wenn du ihr das Blut eines lebenden Wesens opferst, von einer Maus oder einer Ratte, dann hilft sie dir.“
    Tobende Schmerzen – wieder und wieder. Schmerzen wie harmonische Akkorde, wie Melodien. Schmerzen!
    „Ich bin kein abergläubischer, gemeiner Soldat“, brüllte der General. „Versuche nicht, mich zu bescheißen, ich will die Wahrheit hören. Ich bin alt genug, um mich an die Zeit zu erinnern, bevor die Stewards die Macht ergriffen. Damals gab es eine Schriftstellerin in dieser Gegend, eine eurer Hauptschriftstellerinnen. Sie hieß Maya Greenwood, denke ich. Ist das die Maya, nach der ich frage?“
    Ich könnte es noch länger aushalten, laß sie doch herausfinden, wieviel ich wirklich ertragen kann. Laß sie doch Rosa bis zum Wahnsinn foltern. Nur, wofür? Ich weiß doch, daß ich es ihnen sagen werde. Und er weiß es auch. Nullneun hatte recht, der erste Zusammenbruch ist der schwerste, danach wird es immer einfacher nachzugeben. Und es gibt gar keinen Grund, noch weiter Widerstand zu leisten.
    „Yeah...“, stieß Bird heraus. Nun habe ich einen weiteren Betrug begangen, habe einmal mehr Undenkbares getan, einen Schritt weiter auf der Straße zur völligen Erniedrigung.
    „In welchem Verhältnis steht sie zu dir?“
    „Sie ist meine Großmutter.“
    „Und wo ist sie?“
    „Am Fluß oben“, sagte Bird ebenso tonlos. „wir haben sie in die Wald-Gemeinden geschickt, bevor all dies begann.“
    „Und ihr könnt Botschaften über die Bucht schicken?“
    „Brieftauben“, flüsterte Bird. Und dann hatte er eine

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