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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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Tisch. Sein Glas kippte um, rollte vom Tisch und zersprang auf dem Boden.
    Plötzlich kehrte Stille im Restaurant ein. Alle drehten sich zu ihm um und starrten ihn an.
    «Nur zu, mach mir eine Szene.»
    Ein Kellner näherte sich vorsichtig. Er blickte dümmlich drein. Luc funkelte ihn an.
    «Monsieur, ich muss Sie bitten, die Regeln der Höflichkeit zu respektieren …»
    «Verschwinden Sie von meinem Tisch!», zischte Luc leise zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. «Oder Sie fliegen durch dieses Fenster.»
    Der Kellner zog sich hastig zurück. Er ging zum Geschäftsführer, um sich mit ihm zu beraten.
    «Siehst du? Immer das Gleiche. Deine Reaktion.»
    «Vielleicht möchtest du mir ja erzählen, mit wem du rumgevögelt hast, während ich da draußen bis zum Kinn durch Blut und Scheiße gewatet bin.» Doch Luc wusste, dass er es nur noch schlimmer machte für sie beide, wenn er so redete. Ruhig , ganz ruhig. Bleib ruhig.
    «Du kennst ihn nicht. Du kennst nur Polizisten, Halunken, Mörder und tote Leute.»
    «Es ist mein Beruf, Hélène.»
    Eine Träne rollte ihr Gesicht herab. Er beobachtete, wie der Tropfen die perfekte Kontur ihrer Wange nachzeichnete.
    «Ja, das ist dein Beruf, und das ist dein Leben.» Sie schniefte. «Das ist alles, was du im Kopf hast.»
    «Du wusstest, was ich mache, bevor wir geheiratet haben. Ich bin Polizist, und ich tue, was Polizisten tun. Was hat sich geändert?» Er kämpfte darum, seine Stimme unter Kontrolle zu halten, als er spürte, wie seine Wut wieder anschwoll.
    « Ich habe mich verändert. Ich dachte, ich könnte mich daran gewöhnen. Ich dachte, ich könnte mit dem Warten leben und mit der Angst, dass mein Ehemann eines Tages in einem Sarg nach Hause kommt. Aber das kann ich nicht, Luc. Ich kann kaum noch atmen. Ich will mich endlich wieder lebendig fühlen.»
    «Und er gibt dir dieses Gefühl?»
    «Er gibt mir zumindest nicht das Gefühl, als wäre ich innerlich schon tot!», platzte es aus Hélène heraus. Sie wischte sich über die Augen. «Ich will doch nur ein ganz normales Leben, mehr nicht!»
    Er beugte sich vor und ergriff ihre Hände. «Was, wenn ich meine Arbeit aufgeben würde? Wenn ich kündige und mir einen ganz normalen Job suche wie jeder andere auch?»
    «Was für einen Job?»
    Er zögerte, und ihm wurde bewusst, dass ihm nichts, aber auch gar nichts einfiel, was er anstelle seiner Polizeiarbeit hätte tun können. «Ich weiß es nicht», gestand er.
    Sie schüttelte den Kopf und riss ihre Hände aus den seinen. «Du wurdest als Polizist geboren, Luc. Du würdest jeden anderen Beruf hassen. Und du würdest mich hassen, weil ich dich dazu gebracht hätte, mit dem aufzuhören, was du am meisten liebst.»
    Er schwieg einige Augenblicke, während er über ihre Worte nachdachte. Tief im Inneren wusste er, dass sie recht hatte. Er hatte sie vernachlässigt, und jetzt bekam er die Quittung dafür. «Was, wenn ich einfach nur eine Weile freimache? Sagen wir, einen ganzen Monat? Wir könnten irgendwo zusammen hinfahren – wohin du möchtest. Was hältst du von Wien? Du hast immer davon gesprochen, dass du nach Wien möchtest. Was sagst du? Wir könnten in die Oper gehen, eine Fahrt mit einer Gondel unternehmen, was auch immer.»
    «Gondeln gibt es in Venedig, nicht in Wien», erwiderte sie trocken.
    «Dann fahren wir eben auch nach Venedig.»
    «Ich denke, dafür ist es zu spät, Luc. Selbst wenn ich ja sage – was dann? Nach einem Monat geht alles wieder von vorn los.»
    «Kannst du mir eine Chance geben?», fragte er leise. «Ich versuche mich zu ändern. Ich weiß, dass ich die Kraft habe, mich zu ändern.»
    «Es ist zu spät», schluchzte sie und starrte in ihr Glas. «Ich komme heute Nacht nicht mehr mit dir zurück nach Hause, Luc.»

Kapitel 10
    Das Haus war nicht ganz das, was Ben erwartet hatte. Der Begriff «Labor» weckte in ihm Bilder von einem modernen, weitläufigen, funktionalen Gebäude, das Platz für umfangreiche wissenschaftliche Ausstattungen bot. Seine Überraschung war größer und größer geworden, während er der Wegbeschreibung folgte, die der Typ am Telefon ihm gegeben hatte. Jetzt stand er vor dem alten Wohnhaus mitten in Paris. Als er eintrat, musste er als Erstes feststellen, dass es keinen Aufzug gab. Die Treppe mit ihrem wackligen schmiedeeisernen Geländer führte drei Stockwerke hinauf zu einem schmalen Absatz mit einer Tür zu jeder Seite. Es roch nach Feuchtigkeit und Ammoniak.
    Während er die Stufen hinaufstieg, musste

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