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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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macht ein Krimineller normalerweise in einer fremden Wohnung? Er wollte mich ausrauben, nehme ich an. Er hat mein Labor auf den Kopf gestellt.»
    «Ihr Labor?»
    «Sicher. Die gesamte Wohnung wurde durchwühlt. Sehen Sie selbst.»
    Sie deutete auf die Labortür und stieß sie auf. Dann sah sie an ihm vorbei ins Innere des Zimmers und ächzte erschrocken auf. Der Raum war aufgeräumt worden – alles befand sich ordentlich an seinem Platz. Die Akten waren in den Regalen, die Schubladen geschlossen. Verlor sie etwa den Verstand?
    «Ein ordentlicher Einbrecher», bemerkte Simon. «Ich wünschte, diese Kerle wären alle so.»
    Einer der Beamten streckte den Kopf herein. «Monsieur Inspecteur, die Bewohner der Nachbarwohnung sagen, sie waren den ganzen Nachmittag zu Hause. Sie behaupten, sie haben nichts gehört.»
    «Hmmm», schnaubte Simon. Er sah sich in Robertas Labor um, griff nach einem Blatt auf ihrem Schreibtisch. «Was haben wir denn hier? Die biologische Wissenschaft der Alchemie …?» Sein Blick zuckte vom Blatt hoch und bohrte sich in ihre Augen.
    «Ich sagte Ihnen doch bereits, ich … ich bin Wissenschaftlerin», stammelte sie.
    «Alchemie ist neuerdings eine Wissenschaft? Sie können also Blei in Gold verwandeln?»
    «Hören Sie auf.»
    «Vielleicht haben Sie eine Methode erfunden, um … Dinge verschwinden zu lassen?», spottete er mit ausholender Geste. Er warf das Papier zurück auf den Schreibtisch und durchquerte entschlossen das Zimmer. Dann deutete er auf die Doppeltür. «Und was haben wir hier?»
    Bevor sie ihn daran hindern konnte, hatte er die Türen zu den Fliegentanks geöffnete. « Putain !Das ist ja ekelhaft!»
    «Es ist Teil meiner Forschung.»
    «Das ist eine ernsthafte Gefährdung der öffentlichen Gesundheit und ein Verstoß gegen die Hygienegesetze, Madame. Diese Fliegen übertragen Krankheiten.»
    Der Polizeiarzt stand hinter Roberta in der Tür, nickte zustimmend und verdrehte die Augen. Die anderen Beamten hatten die Durchsuchung der kleinen Wohnung beendet und kamen jetzt ebenfalls kopfschüttelnd hinzu. Roberta spürte feindselige Blicke aus allen Richtungen.
    «Ihr Kaffee, Monsieur Inspecteur.»
    «Ah. Gott sei Dank.» Simon ergriff den Pappbecher und nahm einen großen Schluck. Kaffee war das Einzige, was die Stresskopfschmerzen vertrieb. Er musste mehr schlafen. Er hatte überhaupt nicht geschlafen in der vorangegangenen Nacht.
    «Ich weiß, es mag verrückt aussehen», protestierte Roberta. Sie gestikulierte zu viel, war zu sehr in der Defensive. Auch der schrille Klang ihrer Stimme gefiel ihr nicht. «Aber ich sage Ihnen –»
    «Sind Sie verheiratet? Haben Sie einen Freund?», erkundigte sich Simon barsch.
    «Nein … Ich hatte einen Freund, aber jetzt nicht mehr. Was hat das mit alldem zu tun?»
    «Sie sind emotional aufgewühlt, weil er Sie verlassen hat», unterstellte Simon ihr. «Vielleicht ist es der Stress …» Welch eine Ironie, dachte er bei der Erinnerung an den vergangenen Abend mit Hélène.
    «Sie denken also, ich hätte einen Nervenzusammenbruch? Die kleine schwache Frau kommt ohne Mann nicht zurecht?»
    Er zuckte die Schultern.
    «Was zum Teufel sollen all diese Fragen? Wer ist Ihr Vorgesetzter?»
    «Sie sollten vorsichtig sein, Madame. Vergessen Sie nicht, Sie haben die Gesetze übertreten. Es ist ein ernstes Vergehen.»
    «Bitte hören Sie mich an! Ich glaube, diese Leute wollen noch jemanden umbringen! Einen Engländer!»
    «Ach, tatsächlich? Und wer sind diese Leute? Wer steckt dahinter?»
    «Das weiß ich nicht. Aber es sind die gleichen Leute, die versucht haben, mich zu töten.»
    «Dann dürfen wir wohl annehmen, dass Ihr englischer Freund in keiner großen Gefahr schwebt.» Simon musterte sie mit unverhohlener Geringschätzung. «Und wissen wir, wer dieser Engländer ist? Vielleicht der Freund, bei dem Sie zum Tee gewesen sind, während unser imaginärer Leichnam in Ihrer Wohnung herumgelegen hat?»
    «Meine Güte!», schrie sie hilflos und hätte vor Frustration beinahe aufgelacht. «Sagen Sie mir bitte, dass Sie nicht wirklich so unglaublich dumm sind!»
    «Dr.   Ryder, wenn Sie nicht augenblicklich still sind, nehme ich Sie mit auf das Revier. Ich werde Sie einsperren, während die Spurensicherung Ihre Wohnung von oben bis unten auseinandernimmt.» Er warf den leeren Pappbecher zu Boden und näherte sich drohend. Sein Gesicht war rot angelaufen. Sie wich zurück. «Und Sie … Sie werden vom Polizeiarzt untersucht. Mit äußerster

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