Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Gründlichkeit, Madame. Ganz zu schweigen von einer Begutachtung durch einen Psychiater. Ich werde Interpol veranlassen, Ihre Bankkonten zu durchforsten. Ich nehme Ihr ganzes verdammtes Leben auseinander, Stück für Stück … Ist es das, was Sie wollen?»
Roberta stand mit dem Rücken an der Wand.
Seine Nase berührte fast die ihre, und seine grünen Augen blitzten. «Weil genau das mit Ihnen passieren wird!»
Die anderen Beamten starrten Simon an. Der Arzt kam hinter ihm heran und legte ihm behutsam die Hand auf die Schulter, um die Spannung aus der Situation zu nehmen. Simon wich zurück.
«Tun Sie es!», schrie sie ihn an. «Nehmen Sie mich mit! Ich habe Beweise! Ich … ich kenne jemanden, der darin verwickelt ist!»
Er funkelte sie an. «Damit Sie der Star in Ihrem eigenen Film sind, oder was? Das würde Ihnen so gefallen, nicht wahr? Aber diese Befriedigung gebe ich Ihnen nicht. Ich habe genug gesehen. Verschwundene Leiche, riesige Tanks voller Fliegen, Mordverschwörungen, Alchemie … Tut mir leid, Doktor Ryder, aber die Polizei ist nicht zuständig für Irre, die um Aufmerksamkeit buhlen.» Er zeigte warnend mit dem Finger auf sie. «Betrachten Sie sich als verwarnt. Machen Sie so etwas nicht noch einmal. Haben Sie das verstanden, Doktor ?»
Er nickte den anderen zu und ging zum Ausgang. Sie schoben sich an Roberta vorbei und ließen sie allein in der Diele zurück.
Für einen Augenblick stand sie wie betäubt da vor Schock und Überraschung. Sie starrte auf die geschlossene Wohnungstür und lauschte dem Trampeln der Schritte, die sich draußen die Treppe hinunter entfernten. Sie konnte es nicht glauben. Was sollte sie jetzt machen?
BH wird heute Nacht erledigt . Ben Hope. Wie auch immer er in diese Sache verwickelt sein mochte, sie musste ihn auf dem schnellsten Weg warnen. Sie kannte den Engländer kaum, aber wenn die Polizei diese Situation nicht ernst nahm, lag es in ihrer Verantwortung, ihn zu alarmieren. Sie musste ihn darüber informieren, was sie herausgefunden hatte und was geschehen war.
Sie hatte seine Visitenkarte in den Papierkorb geworfen, als er gegangen war – sie hatte nicht die Absicht gehabt, ihn je wieder anzurufen. Gott sei Dank , dachte sie nun, dass ich sie nicht durch den Schredder gezogen habe . Sie kippte den Papierkorb aus. Zerknitterte Papiere, Orangenschalen und ein zerknülltes Trinktütchen purzelten auf den Boden. Die Karte lag zuunterst und hatte Flecken vom Saft aus der Tüte. Sie nahm ihr Handy, tippte die Nummer ein und wartete auf den Klingelton.
Eine Stimme antwortete.
«Hallo? Ben?», plapperte sie los, bevor sie merkte, dass sie mit einer Mailbox verbunden war.
«Guten Tag. Sie sind verbunden mit dem Orange-Netzwerk. Die Person, deren Nummer Sie gewählt haben, ist vorübergehend nicht erreichbar …»
Kapitel 14
Opernviertel,
im Zentrum von Paris
Der Treffpunkt, den Ben für diesen Abend ausgewählt hatte, war die Église de la Madeleine am Rand des Opernviertels. Er hatte es sich schon vor langer Zeit zur Angewohnheit gemacht, sich niemals in der Nähe seines Stützpunkts zu verabreden oder gar von dort abholen zu lassen. Die Tatsache, dass Fairfax und seine Leute gewusst hatten, wo er in Irland zu finden war, hatte größtes Unbehagen in ihm ausgelöst.
Er verließ seine Wohnung gegen zwanzig nach acht und marschierte raschen Schrittes zur Metrostation Richelieu Drouot. Es waren nur zwei Haltestellen bis zu seinem Ziel. Nach der Fahrt in den rumpelnden, ruckelnden Waggons bahnte er sich einen Weg durch die Menschenmassen in den Untergrundtunnels und kam an der Place de la Madeleine wieder auf die Straße. Am Fuß der hoch aufragenden Kirche steckte er sich eine Zigarette an und lehnte sich gegen eine der korinthischen Säulen des Vorbaus, von wo aus er dem vorbeifließenden Straßenverkehr zusah.
Er musste nicht lange warten. Pünktlich zur vereinbarten Zeit scherte ein großer Mercedes zum Straßenrand aus und hielt an der Bordsteinkante. Der uniformierte Fahrer stieg aus.
«Monsieur ’ope?»
Ben nickte. Der Chauffeur öffnete ihm die hintere Tür, und Ben stieg ein. Durch die Scheiben sah er Paris vorbeigleiten. Es wurde dunkel, als sie die letzten Vororte hinter sich ließen. Die große, lautlos dahingleitende Limousine fuhr über immer schmalere unbeleuchtete Landstraßen. Die Scheinwerfer huschten über Büsche und Bäume, gelegentlich über ein dunkel liegendes Gebäude und eine kleine Bar am Straßenrand.
Der Chauffeur erwies
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