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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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sich als wortkarger Mensch, und Ben versank in Gedanken. Loriot war anscheinend ein höchst erfolgreicher Verleger, nach dem Transportmittel zu urteilen, das er losgeschickt hatte, um Ben abzuholen. Es erschien höchst unwahrscheinlich, dass der Erfolg seines Verlags von der Publikation esoterischer oder alchemistischer Titel abhing – eine rasche Suche auf der Webseite von Éditions Loriot hatte lediglich eine Handvoll dieser Werke zutage gefördert. Und nichts davon war in einem erkennbaren Zusammenhang mit dem, wonach Ben suchte. Abgesehen davon handelte es sich wohl kaum um einen kommerziell erfolgreichen Bereich des Buchmarktes. Doch Jonathan Rose hatte gesagt, dass Loriot ein richtiger Enthusiast war. Möglicherweise handelte es sich nur um ein Hobby für den Verleger. Sein persönliches Interesse an dem Thema war wohl der Grund dafür, dass er überhaupt eine derartige Buchreihe unterhielt, um Gleichgesinnte und Anhänger mit geistiger Nahrung zu versorgen. Vielleicht konnte er Ben ein paar hilfreiche Tipps geben. Ein reicher Sammler wie Loriot verfügte möglicherweise selbst über seltene Bücher oder Manuskripte, die für Ben von Interesse waren. Vielleicht hatte er ja sogar … Nein, das wäre zu viel erhofft. Ben musste abwarten und sehen, was das Treffen an diesem Abend für ihn brachte. Er warf einen Blick auf die Leuchtzeiger seiner Uhr. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie da waren. Seine Gedanken schweiften ab.
    Er spürte, wie der Mercedes langsamer wurde. Waren sie angekommen? Er starrte über den Rücksitz hinweg und durch die Windschutzscheibe nach draußen. Sie befanden sich nicht in der Nähe eines Dorfes, und es waren auch sonst keine Häuser in der Dunkelheit zu erkennen. Vor ihnen tauchte ein Andreaskreuz am Straßenrand auf.
     
    Danger
    Passage à Niveau
     
    Die Bahnschranken waren geöffnet, und die Limousine passierte die erste von beiden. Sie glitt sanft über die Schienen und hielt an. Der Fahrer drückte einen Knopf auf der Konsole, und ein Surren ertönte, gefolgt von einem Klacken. Eine dicke Glasscheibe glitt nach oben und schirmte den Passagierraum vom Cockpit des Fahrers ab, während zugleich die Zentralverriegelung aktiviert wurde.
    «He!», rief Ben und klopfte gegen das Glas. Seine Stimme klang merkwürdig dumpf in dem schalldichten Abteil. «Was hat das zu bedeuten?»
    Der Fahrer ignorierte ihn völlig.
    Ben versuchte die Tür zu öffnen, doch er wusste schon vorher, dass es vergeblich war. «Warum haben wir angehalten? He, ich rede mit Ihnen!»
    Ohne Ben eines Blickes zu würdigen oder sich die Mühe zu machen, ihm eine Antwort zu geben, schaltete der Fahrer die Zündung aus. Die Scheinwerfer erloschen. Er öffnete die schwere Fahrertür, und die Innenbeleuchtung schaltete sich ein. Ben bemerkte, dass die Abtrennung unter der Glasscheibe aus verstärktem Stahl bestand.
    Gelassen stieg der Chauffeur aus und warf die Tür ins Schloss. Die Innenraumbeleuchtung erlosch. Ein tanzender Lichtstrahl flammte auf, als der Mann sich über die verlassen daliegende Straße entfernte. Der Lichtkegel schwenkte von einer Seite zur anderen, als suchte der Chauffeur nach etwas Bestimmtem. Schließlich blieb der Lichtstrahl an einem am Straßenrand parkenden schwarzen Audi hängen, vielleicht fünfzig Meter entfernt auf der anderen Seite des Bahnübergangs. Als sich der Chauffeur näherte, leuchteten die Hecklichter auf, und eine Tür wurde aufgestoßen. Der Chauffeur stieg ein.
    Ben hämmerte gegen die Glasabtrennung und gegen die getönten Scheiben. Die roten Hecklichter des Audi waren alles, was er in der Dunkelheit sehen konnte. Nach kaum einer Minute setzte sich der Audi in Bewegung und verschwand bald darauf hinter einer Kurve.
    Ben tastete blind um sich auf der Suche nach einem Ausweg. Er versuchte erneut die Türen zu öffnen, wohl wissend, dass es sinnlos war, und kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. Es gab einen Ausweg. Es gab immer einen Ausweg. Er hatte schon in viel schlimmeren Situationen gesteckt als dieser.
    Dann vernahm er von draußen ein Geräusch. Das Läuten einer Glocke, gefolgt von einer Serie mechanischer Geräusche. Die Bahnschranken senkten sich herab. Trotz der völligen Dunkelheit konnte er sich die Szene nur allzu deutlich vorstellen. Der Mercedes stand auf den Schienen und war zwischen den Bahnschranken gefangen, während der Zug herannahte.
     
    «Alles erledigt, Godard?», fragte Berger, der dicke Kerl hinter dem Lenkrad des schwarzen Audi. Er

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