Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
weiter.»
«Eigentlich suche ich nach einem Manuskript, das er angeblich verfasst hat oder das sich in seinem Besitz befand … Ich weiß nicht viel darüber.»
«Das Fulcanelli-Manuskript. Der alte Mythos.»
«Sie haben davon gehört?»
«Sicher habe ich davon gehört. Man hört eine Menge Dinge in diesem Geschäft.»
«Sie glauben also nicht, dass es existiert.»
Sie zuckte die Schultern. «Wer weiß? Es ist eine Art heiliger Gral der Alchemie. Manche sagen, es existiert, andere sagen, es existiert nicht. Niemand weiß, was es ist oder was darin steht oder ob es wirklich existiert. Warum suchen Sie es überhaupt? Sie scheinen mir nicht zu der Sorte zu gehören, die auf dieses Zeug abfährt.»
«Was für eine Sorte ist das?»
Sie schnaubte. «Wissen Sie, was eines der größten Probleme mit der Alchemie ist? Die Leute, die sich von ihr angezogen fühlen. Ich bin noch nie einem begegnet, der nicht auf die eine oder andere Weise neben der Kappe war.»
«Das ist das erste Kompliment, das Sie mir machen.»
«Nehmen Sie es nicht zu tragisch. Wie dem auch sei, Sie haben meine Frage nicht beantwortet.»
Er zögerte. «Es ist nicht für mich. Ich arbeite im Auftrag eines Klienten.»
«Und dieser Klient glaubt, das Manuskript kann ihm bei irgendeiner Krankheit helfen, richtig? Das ist der Grund, aus dem Sie sich so für meine Forschung interessiert haben. Sie suchen nach einem Heilmittel für jemanden. Ist der Klient krank?»
«Sagen wir, er ist sehr verzweifelt.»
«Das muss er allerdings sein, meine Güte.»
«Ich habe überlegt, ob Ihr Fliegenelixier nützlich sein könnte für ihn.»
«Wie ich bereits sagte, es ist noch nicht fertig. Ich würde es auf keinen Fall an einem Menschen ausprobieren. Es wäre vollkommen unethisch. Ganz zu schweigen davon, dass Praktizieren ohne ärztliche Zulassung eine Straftat ist. Ich habe schon genug Ärger am Hals.»
Er zuckte die Schultern.
«Okay, Ben, wollen Sie mir nicht verraten, wohin wir in Ihrem hübschen neuen Spielzeug fahren?»
«Sagt Ihnen der Name Jacques Clément etwas?», erwiderte er.
Sie nickte. «Er war Fulcanellis Lehrling in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.» Sie sah ihn fragend an. «Warum?»
«Es heißt, Fulcanelli hätte ihm gewisse Dokumente überlassen, bevor er verschwand», erklärte er. Sie wartete auf mehr Informationen, und so fuhr er fort: «Wie dem auch sei, das war 1926. Clément ist längst tot. Er starb vor langer Zeit. Aber ich möchte mehr über das herausfinden, was Fulcanelli ihm angeblich hinterlassen hat.»
«Und wie?»
«Das Erste, was ich unternommen habe nach meiner Ankunft hier in Paris vor drei Tagen, war die Suche nach lebenden Familienangehörigen. Ich hatte mir überlegt, dass sie mir vielleicht helfen könnten.»
«Und?»
«Ich habe seinen Sohn gefunden, André Clément. Ein reicher Bankier im Ruhestand. Er war nicht sehr mitteilsam. Im Gegenteil, sobald ich den Namen Fulcanelli erwähnte, gaben er und seine Frau mir zu verstehen, dass ich verschwinden soll.»
«Das passiert immer, wenn Sie gegenüber einer anderen Person von Alchemie reden», merkte Roberta an. «Willkommen im Club.»
«Wie dem auch sei, ich dachte, ich würde nicht wieder von ihnen hören», fuhr er fort. «Aber was soll ich sagen? Heute Morgen, als Sie noch geschlafen haben, bekam ich einen Anruf.»
«Von den Cléments?»
«Von ihrem Sohn Pierre. Wir hatten eine interessante Unterhaltung. Wie sich herausgestellt hat, gab es zwei Söhne, André und Gaston. André war der Erfolgreiche, und Gaston galt als das schwarze Schaf der Familie. Er wollte die Arbeit seines Vaters fortführen, die André hasste. In seinen Augen war es Hexerei.»
«Das passt.»
«Sie haben Gaston enterbt, weil er den Namen der Familie in den Schmutz gezogen hat. Sie wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben.»
«Gaston lebt noch?»
«Es sieht alles danach aus. Fünf Kilometer von Paris entfernt, auf einem alten Bauernhof.»
Sie lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück. «Und da fahren wir jetzt hin?»
«Bleiben Sie ruhig, Roberta. Er ist wahrscheinlich ein schrulliger Irrer, mehr nicht.»
«Und Sie glauben, Gaston Clément hat diese Papiere noch – oder was auch immer sein Vater von Fulcanelli erhalten hat?»
«Es ist einen Versuch wert.»
«Das ist ja alles schön und gut und interessant. Aber ich dachte, wir wollten versuchen herauszufinden, was zum Teufel los ist und warum irgendjemand sich eifrig darum bemüht, uns umzubringen?»
Er warf ihr
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