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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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weggeworfen.»
    Bens Hoffnung zerplatzte. Falls es sich bei den Blättern, die Rheinfeld bei sich getragen hatte, um das Fulcanelli-Manuskript gehandelt hatte, dann war seine Suche vorbei.
    «Ich habe dem Bischof gegenüber nichts von alldem gesagt», beichtete der Geistliche weiter. «Ich hatte Angst, auch wenn ich überhaupt nicht verstehen konnte, warum. Irgendeine innere Stimme warnte mich davor.» Er schüttelte den Kopf. «Ich habe schon damals gewusst, dass es nicht das letzte Mal sein würde, dass ich von Klaus Rheinfeld hören würde. Ich habe immer gewusst, dass eines Tages andere zu mir kommen würden auf der Suche nach ihm.»
    «Wo ist Rheinfeld heute?», fragte Ben. «Ich würde trotzdem gerne mit ihm reden.»
    Der Geistliche seufzte. «Ich fürchte, das wird schwierig sein.»
    «Warum?»
    «Weil er tot ist. Möge er in Frieden ruhen.»
    «Tot?»
    «Ja. Er starb erst vor kurzer Zeit. Ungefähr vor zwei Monaten.»
    «Woher wissen Sie das?»
    «Während du geschlafen hast, habe ich beim Institut Legrand angerufen. Das ist die Anstalt in der Nähe von Limoux, in der Rheinfeld seine letzten Jahre verbracht hat. Doch es war zu spät. Man hat mich informiert, dass der arme unglückselige Kerl sein Leben auf höchst grausame Weise selbst beendet hat.»
    «Das war’s dann wohl», murmelte Ben.
    «Benedict, ich habe dir bis jetzt nur die schlechten Nachrichten erzählt», tröstete der Priester ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. «Ich habe auch gute Nachrichten für dich. Ich sagte den Leuten im Institut, wer ich bin, und fragte, ob es möglich wäre, mit jemandem zu reden, der Rheinfeld gekannt hat. Vielleicht hat ihn jemand genauer kennengelernt während der Jahre, die er dort war. Ich erfuhr, dass es niemandem vom Institut gelungen war, den Panzer des Wahnsinnigen zu durchbrechen. Er hatte niemanden an sich herangelassen und zu niemandem eine engere Beziehung. Sein Verhalten war abweisend und gewalttätig. Doch es gab eine Frau, eine Ausländerin, die ihn während seiner letzten Monate gelegentlich besuchte. Aus irgendeinem Grund schien ihn ihre Gegenwart zu beruhigen, und sie konnte sich fast normal mit ihm unterhalten. Das Personal hat berichtet, die beiden hätten über Dinge geredet, die keiner der Wärter verstanden hätte. Ich frage mich, Benedict, ob diese Frau nicht vielleicht Informationen entdeckt hat, die für dich interessant sein könnten.»
    «Wo finde ich sie? Haben Sie den Namen?»
    «Ich habe meine Nummer hinterlassen und gebeten, man möge ihr ausrichten, dass Pater Pascal Cambriel sich gerne mit ihr unterhalten würde.»
    «Jede Wette, sie hat sich nicht gemeldet», sagte Ben düster.
    «Glaube ist eine der Tugenden, über die wir gestern gesprochen haben, mein Sohn, und du musst lernen, sie zu kultivieren. Tatsächlich hat Anna Manzini – das ist der Name der Frau – sich heute früh telefonisch gemeldet, während du und Roberta noch geschlafen habt. Sie ist Schriftstellerin und Historikerin, wenn ich das richtig behalten habe. Sie wohnt in einer Villa ein paar Kilometer von hier. Sie erwartet von dir zu hören, und sie hat morgen Nachmittag Zeit, falls du sie besuchen möchtest. Du kannst meinen Wagen benutzen.»
    Also gab es noch eine Chance. Bens Stimmung stieg. «Pater, Sie sind ein Heiliger.»
    Der Geistliche lächelte. «Wohl kaum. Ein Heiliger hätte kein goldenes Christuskreuz unterschlagen und einen Bischof belogen.»
    Ben grinste. «Selbst Heilige werden hin und wieder vom Teufel in Versuchung geführt.»
    «Zugegeben, aber die Idee dahinter ist, ihm zu widerstehen», erwiderte Pater Pascal kichernd. «Ich bin ein alter Narr. So, und jetzt möchte ich dir den Dolch zeigen. Meinst du, Roberta würde ihn auch gerne sehen?» Er runzelte die Stirn. «Du wirst ihr doch wohl nicht erzählen, dass ich ihn gestohlen habe, oder?»
    Ben lachte. «Keine Sorge, Pater. Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.»
     
    «Er ist wunderschön», hauchte Roberta. Ihre Stimmung hatte sich deutlich gebessert, nachdem Ben sich für seine rauen Worte ihr gegenüber entschuldigt hatte. Ihr war klar, dass sein unfreundliches Verhalten etwas mit dem Foto zu tun und sie den Finger in eine schwärende Wunde gelegt hatte. Doch nun schien Ben irgendwie verändert nach seinem Gespräch mit Pater Pascal.
    Ben drehte den Dolch – der, wenn er in seiner Scheide steckte, ein Kreuz darstellte – in den Händen. Das also war eines der kostbaren Artefakte, die für Fulcanelli so wichtig gewesen waren. Doch

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