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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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erzählt, dass er sein Zimmer von oben bis unten damit vollgemalt hat. Mit Blut und mit … anderen Dingen.»
    «Was war das für ein Symbol?», wollte Ben wissen.
    «Zwei sich schneidende Kreise», berichtete Anna. «Jeder Kreis enthielt einen Stern, einen sechszackigen und einen fünfzackigen, die sich berührten.»
    «Ähnlich diesem hier?» Ben griff in seine Tasche und zog einen in Stoff gehüllten Gegenstand hervor. Er legte ihn auf den Tisch und schlug das Tuch beiseite. Zum Vorschein kam das goldene Christuskreuz. Er zog den verborgenen Dolch aus dem Schaft und zeigte Anna das Symbol auf der Klinge: die beiden sich schneidenden Kreise, genau wie sie es beschrieben hatte.
    Sie nickte, während sie den Dolch mit großen Augen anstarrte. «Ja, ganz genau dieses Symbol! Darf ich?»
    Er reichte ihr das Artefakt. Sie schob die Klinge behutsam zurück in die Scheide und nahm das Kreuz von allen Seiten in Augenschein. «Es ist eine wunderschöne Arbeit. Und extrem ungewöhnlich. Sehen Sie diese alchemistischen Symbole auf der Scheide?» Sie blickte auf. «Was wissen Sie über seine Geschichte?»
    «Nur sehr wenig», gestand Ben. «Lediglich, dass es früher einmal möglicherweise dem Alchemisten Fulcanelli gehört hat. Wir glauben, dass es mittelalterlich ist. Anscheinend hat Rheinfeld es in Paris seinem Besitzer gestohlen und mit hierher in den Süden genommen.»
    «Rheinfeld soll das entwendet haben?», fragte Anna verblüfft. Dann nickte sie. «Ich bin keine Antiquarin, aber nach diesen Symbolen hier würde ich Ihnen zustimmen, was das Alter angeht. Vielleicht zehntes oder elftes Jahrhundert. Es ließe sich einfach verifizieren.» Sie zögerte. «Ich frage mich, warum Klaus sich so sehr dafür interessierte. Offenbar nicht wegen des materiellen Wertes. Er war völlig mittellos, und er hätte einen hohen Preis erzielen können, wenn er dieses Kunstwerk verkauft hätte. Trotzdem hat er es behalten.» Sie hob eine Augenbraue. «Wie kommt es überhaupt in Ihren Besitz?»
    Ben war auf diese Frage vorbereitet. Er hatte Pater Pascal versprochen, sein Geheimnis nicht zu verraten. «Rheinfeld hat es fallen lassen», erwiderte er, «als man ihn fand und wegbrachte.» Er beobachtete ihre Reaktion. Sie schien seine Antwort hinzunehmen. «Was ist mit diesem Symbol auf der Schneide?», wollte er wissen und wechselte das Thema. «Warum hat sich Rheinfeld so sehr dafür interessiert?»
    Anna ergriff mit einer Hand die Scheide und zog mit der anderen die Klinge hervor. Dabei entstand ein leises metallisches Geräusch. «Ich weiß es nicht», räumte sie ein. «Aber es muss einen Grund geben. Klaus mag verwirrt gewesen sein, aber er war nicht dumm. Es gab Gebiete, auf denen er über sehr ausgeprägte Kenntnisse verfügte.» Sie studierte die Klinge nachdenklich. «Haben Sie etwas dagegen, wenn ich eine Kopie von diesem Symbol anfertige?» Sie legte den Dolch vor sich auf den Tisch und nahm ein Blatt Papier sowie einen weichen Bleistift aus einer Schublade. Vorsichtig wickelte sie das Blatt um die Klinge und zeichnete mit dem Stift die Symbole auf dem Papier nach.
    Roberta fielen die perfekt manikürten Hände auf. Sie warf einen verstohlenen Blick auf die eigenen Finger und versteckte sie unter der Tischplatte.
    Anna begutachtete ihr fertiges Werk und schien zufrieden damit. «So.» Plötzlich runzelte sie die Stirn und betrachtete das Symbol eingehender. «Es ist nicht ganz das gleiche wie im Notizbuch. Es gibt einen kleinen Unterschied. Ich frage mich …»
    Ben sah sie scharf an. «Notizbuch?»
    «Oh. Es tut mir leid, ich hätte es früher erwähnen sollen. Die Ärzte gaben Klaus ein Notizbuch in der Hoffnung, dass er seine Träume aufzeichnen würde. Sie glaubten, es könnte bei seiner Behandlung helfen und vielleicht Licht auf das werfen, was seinen geistigen Zustand verursacht hatte. Aber Klaus zeichnete seine Träume nicht auf. Stattdessen füllte er die Seiten mit Zeichnungen und Symbolen, mit eigenartiger Poesie und scheinbar wirren Zahlen. Die Ärzte konnten nichts damit anfangen, aber sie ließen zu, dass er es behielt, weil es ihn zu beruhigen schien.»
    «Was ist daraus geworden?», wollte Ben wissen.
    «Als Klaus starb, hat Édouard Legrand, der Direktor des Instituts, mir das Notizbuch angeboten. Er dachte, dass es mich vielleicht interessieren könnte. Klaus hatte keine Familie, und außerdem war es wohl kaum ein Familienerbstück. Ich habe es oben.»
    «Dürfen wir es sehen?», fragte Roberta begierig.
    Anna

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