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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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mehr als alles andere brauche. «
    Noch später fragte er sie:» Hast du dies auch mit den Elfen – auch mit Skafloc getan? «
    Sie hob den Kopf, so daß die süßduftende Masse ihrer Haare sie beide bedeckte.» Laß es dir genügen, daß ich es mit dir getan habe, Herr «, flüsterte sie und küßte ihn.
     
    *
     

Jetzt herrschte Valgard einige Zeit auf Elfenhöhe. Im frühen Winter war er oft im Feld, nahm Festungen der Elfen ein und jagte die Flüchtlinge mit Hunden und Männern. Wenige Behausungen blieben unverbrannt, und wenn die Elfen ihm standzuhalten versuchten, schlug er sie mit einer überlegenen Truppe. Einige der Männer, die er lebend gefangengenommen hatte, warf er in die Verliese oder ließ sie Sklavenarbeit tun, aber die meisten tötete er, und ihre Frauen verteilte er unter seinen Trollen. Er selbst nahm sich keine, denn ihn verlangte allein nach Lia.
    Aus dem Süden kam die Nachricht, daß Illredes Armee die Elfen vor sich hertrieb. Ganz Valland und Flandern waren in der Hand der Trolle. Im Norden waren nur die Elfen von Schonen noch frei, und sie waren eingekreist und wurden nach und nach vernichtet, so schnell es ihre tiefen Wälder zuließen. Nicht mehr lange, und die Trolle hatten das Mittelland erreicht, wo der Erlkönig wohnte.
    Auch die Menschen hatten eine Ahnung von dem, was sich abspielte. Sie sahen Feuer in der Ferne und vorbeigaloppierende Schatten, und sie hörten vom Sturmwind herbeigetragenes Waffengetöse. Und die losgelassene Magie verursachte manche Verwüstung, Viehseuchen und Mißernten und Unglück in den Familien. Manchmal kam ein Jäger auf ein zerstampftes, blutiges Feld und erhaschte einen Blick auf Raben, die nichtmenschliche Leichen zerrissen. Wer in einsamen Häusern wohnte, legte Eisen auf die Schwelle und rief diesen oder jenen Gott um Hilfe an.
    Aber als mehrere Wochen verstrichen waren, blieb Valgard mehr und mehr auf Elfenhöhe. Denn er war in jeder Burg und jeder Hügelstadt gewesen, die er finden konnte, er hatte von Orkney bis Cornwall geheert, und die Elfen, die ihm doch noch entkommen waren, hatten sich gut versteckt. Aber diese unternahmen ständig heimliche Überfälle, so daß nicht wenige Trolle nie nach Hause kamen: Sie schmuggelten Gift ins Essen oder Wasser, schnitten Pferden die Flechsen durch, verätzten Waffen und Rüstungen, riefen Schneestürme hervor. Es war, als ob sich das Land selbst gegen die Eindringlinge erhebe.
    Die Trolle waren trotzdem die Herren Englands, daran ließ sich nicht zweifeln, und täglich wurde ihr Griff fester. Und doch hatte sich Valgard noch nie so sehr nach dem Frühling gesehnt wie in diesem Winter.
     

XVIII.
     
    Skafloc und Frida suchten Unterschlupf in einer Höhle. Es war ein tiefes Loch in einer Klippe, die vom Meeresufer zurückfiel, ein gutes Stück nördlich von den Elfenhügeln. Dahinter lag ein im Frost erstarrter Wald, der nach Süden dichter wurde und im Norden in Moor und Hochland überging. Dunkel und öde war das Land, unbevölkert von Menschen oder Bewohnern des Feenreichs, und daher war der Ort so gut wie kein anderer zur Fortführung des Krieges geeignet.
    Sie konnten nur wenig Magie benutzen, weil die Trolle sie sonst entdeckt hätten, aber Skafloc hatte Erfolg bei der Jagd, die er in der Gestalt eines Wolfes, eines Otters oder eines Adlers unternahm, und er verwandelte Meerwasser in Bier. Bloß am Leben zu bleiben, war in dieser winterlichen Welt schon schwere Arbeit, und es war der härteste Winter, an den England sich seit der Eiszeit erinnerte. So war Skafloc die meiste Zeit des Tages auf der Suche nach Wild.
    Feucht und kalt war die Höhle. Der Wind fing sich in ihrer Öffnung, und am Fuß der Klippe schäumte die Brandung. Aber als Skafloc von seiner ersten langen Jagd zurückkam, dachte er im ersten Augenblick, er sei an einen falschen Ort geraten.
    Ein Feuer prasselte lustig auf einem Herdstein, und der Rauch wurde durch ein Rohr hinausgeleitet, das aus Zweigen und rohen Häuten hergestellt war. Andere Häute hielten die Kälte von Fußboden und Wänden ab, und eine hing vor der Öffnung und schützte den Innenraum vor dem Wind. Die Pferde waren im Hintergrund angepflockt und kauten das Heu, das Skafloc mit einem Zauberspruch aus Seetang hergestellt hatte, und die wenigen Waffen waren blankgeputzt und in einer Reihe aufgehängt, als sei dies eine Festhalle. Und hinter jeder Waffe steckte ein Sträußchen von roten Winterbeeren.
    Frida saß vor dem Feuer und drehte ein Stück Fleisch an

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