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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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hast «, brummte er.» Diese Burg hat kaum Platz für uns beide. «
    » Das stimmt «, entgegnete Valgard und maß den Grafen mit seinen kalten, hellen Augen.
    Grum konnte jedoch nicht umhin, ein Fest für ihn zu geben und ihm einen Platz zur Rechten des Hochsitzes anzuweisen. Die Elfenfrauen bedienten die Trolle, und Lia reichte Valgard ein Horn nach dem anderen mit starkem Wein.
    » Auf unsern Helden, den ersten Krieger im Land der Menschen wie im Feenreich «, trank sie ihm zu. Das silberne Licht ließ ihre schlanken Glieder unter der dünnen Seide durchschimmern, und Valgard drehte sich der Kopf nicht allein vom Wein.
    » Du kannst mir einen besseren Dank geben «, rief er und zog sie auf seinen Schoß. Er küßte sie leidenschaftlich, und sie gab ihm seine Küsse eifrig zurück.
    Grum, der sich auf seinem Hochsitz zurückgelehnt und ohne ein Wort sein Horn geleert hatte, fuhr ärgerlich hoch.» Zurück an deine Arbeit, treulose Schlampe! «schimpfte er, und Valgard warnte er:» Laß meine Frau in Ruhe. Du hast deine eigenen. «
    » Aber die hier gefällt mir besser «, gab Valgard zurück.» Ich gebe dir drei andere für sie. «
    » Ha, ich kann mir deine drei nehmen, wenn ich will – ich, dein Graf. Was ich mir aussuche, gehört mir. Laß sie los. «
    » Die Beute soll dem gehören, der den besten Gebrauch davon machen kann «, stichelte Lia. Sie dachte gar nicht daran, von Valgards Schoß aufzustehen.» Und du hast nur eine Hand. «
    Vor Wut sprang der Troll auf und langte blindlings nach seinem Schwert, denn die Trolle aßen, ohne die Waffen abzulegen.» Hilf mir! «schrie Lia.
    Valgards Axt schien ihm von selbst in die Faust zu springen. Bevor Grum, der mit seiner linken Hand unbeholfen war, die Klinge ziehen konnte, fuhr ihm die Axt in den Hals.
    Das Blut sprudelte hervor, und Grum fiel zu Valgards Füßen um.» Du bist ein schlechter Mann «, sagte er.» aber sie ist noch schlechter. «Damit starb er.
    In der Halle entstand ein Aufruhr. Metall blitzte auf, und die Trolle drängten sich zum Hochsitz vor. Einige verlangten brüllend Valgards Tod, andere schworen, sie würden ihn verteidigen. Einen Augenblick lang sah es aus, als werde es zum Kampf kommen.
    Dann ergriff Valgard die von Grums Kopf gefallene blutbespritzte Krone, die einstmals Imric gehört hatte, und setzte sie auf. Er sprang auf den Hochsitz und brüllte über den Lärm hinweg nach Ruhe.
    Nach und nach trat Stille ein, und schließlich war nichts mehr zu hören als schweres Atmen. Die blanken Waffen schimmerten, es roch nach Angst, und alle Augen ruhten auf Valgard, der stark und hochmütig dastand.
    Seine Stimme hatte einen ehernen Klang:» Das ist etwas eher gekommen, als ich es erwartet hatte, aber kommen mußte es. Denn von welchem Nutzen konnte ein Krüppel wie Grum Trollheim noch sein? Für die Schlacht taugte er nicht mehr, nur noch zum Fressen und Saufen und zum Schlafen mit Frauen, die besseren Männern zugestanden hätten! Ich, der ich von so guter Herkunft bin wie irgendwer in Trollheim, ich, der ich gezeigt habe, daß ich Siege erringen kann, ich bin besser geeignet, euer Graf zu sein. Außerdem bin ich jetzt Graf durch den Willen meines Vaters, des Königs Illrede. Alle Trolle, und besonders die in England, werden ihren Vorteil davon haben. Ich verspreche euch Siege, Reichtum, gutes Leben und Ruhm, wenn ihr mich anerkennt. «
    Er zog die Axt aus Grums Körper und hob sie empor.» Wer mir mein Recht streitig machen will, soll auf der Stelle gegen mich kämpfen. Wer aber mir treu ist, wird tausendfältig belohnt werden. «
    Hier brachen die Männer, die mit ihm die andere Burg erobert hatten, in Heilrufe aus. Diejenigen, die keinen Kampf wollten, stimmten einer nach dem anderen mit ein, und das Ende war, daß Valgard auf dem Hochsitz Platz nahm und der Schmaus weiterging. Grum war nicht sehr beliebt gewesen, er hatte nur wenige und keine sehr engen Verwandten, und diese waren bereit, das Wergeld anzunehmen.
    Später, als er im Schlafzimmer mit Lia allein war, betrachtete der Berserker sie mit finsterem Blick.» Das ist das zweitemal, daß eine Frau mich zu einem Mord getrieben hat. Wäre ich klug, würde ich deinen Körper in drei Teile hacken. «
    » Ich kann dich nicht daran hindern, Herr «, gurrte sie und legte die weißen Arme um seinen Hals.
    » Du weißt, daß ich es nicht fertigbringe «, stieß er heiser hervor.» Dies ist müßiges Geschwätz. Mein Leben ist so schwarz, daß ich den Frieden, den ich bei dir finden kann,

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