Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
alle für möglich hielten.
    Edgar warf einen Blick auf seinen Chronometer. Es blieb ihnen kaum noch Spielraum. Wenn sie in das Wrack eindringen wollten, dann jetzt – aber zuvor musste dieser feindliche Trupp ausgeschaltet werden. Falls auch nur einer eine Warnung absetzte, würde die Drizilstreitmacht, die sich im Anmarsch befand, alles tun, um möglichst schnell hier einzutreffen. Vielleicht würden die Drizil es sogar doch riskieren, Jäger zu entsenden.
    Der Pfad, den sie ausgekundschaftet hatten, brachte ihnen bis knapp dreißig Meter vor dem ersten Drizilposten Deckung; von diesem Moment an, wäre ein Feuergefecht unausweichlich. Edgar erwog einen Moment die Möglichkeit, die Posten lautlos auszuschalten, doch er verwarf die Idee sofort wieder. Dies würde vielleicht bei einem oder maximal zwei Gegnern funktionieren, aber die übrigen würden trotzdem Alarm schlagen.
    Vorsichtig schlich der Trupp näher, bis sie knapp am Ende ihrer Deckungsmöglichkeiten waren. Edgar warf einen schnellen Blick in die Runde. Galen nickte, Becky ebenfalls, Li gab mit keinem Muskelzucken zu erkennen, dass er seine Kameraden überhaupt wahrnahm, doch das war nicht besorgniserregend. Edgar kannte den Mann gut genug, um zu wissen, dass sich dieser gerade mental auf den Kampf vorbereitete und hoch konzentriert war. Vincent sah nervös zur Seite, riss sich schließlich zusammen und nickte ebenfalls.
    Edgar musterte das undurchsichtige Visier seines Helmes einige Sekunden lang und wandte sich schließlich wieder um. Er wusste immer noch nicht, was er vom jüngsten Teammitglied seines Feuertrupps halten sollte. Seit den Geschehnissen auf Vector Prime wirkte Vincent – falls überhaupt möglich – noch unsicherer. Dabei war sich Edgar völlig darüber im Klaren, dass die vorübergehende Trennung von der Einheit nicht Vincents Schuld gewesen war. Ganz und gar nicht. Selbstzweifel waren jedoch etwas Furchtbares. Sie nagten an einem und fraßen sich durch die Eingeweide, bis in den eigenen Augen jede Entscheidung zum unkalkulierbaren Wagnis wurde. Edgar nahm sich vor, Vincent gut im Auge zu behalten. Nur für alle Fälle.
    Die Drizil hatten sich gut positioniert. Im Abstand von jeweils fünf Metern bewachten sie den einzigen gangbaren Weg in Richtung Wrack. Und zwar nicht in einer einzelnen, sondern gestaffelt in zwei Linien, sodass es fast unmöglich schien, sie alle auf einmal oder zumindest in kürzester Zeit auszuschalten.
    Die Situation behagte ihm gar nicht.
    »Becky?«
    »Ja, Boss.«
    »Nach links. Nimm Li mit. Galen nach rechts. Auf mein Zeichen nimmst du sie unter Dauerfeuer. Vincent bleibt bei mir.«
    »Verstanden, Boss«, bestätigte Galen und robbte in die angegebene Richtung. Becky und Li waren ebenfalls bereits dabei, ihre Position einzunehmen.
    Die Sache musste möglichst rasch über die Bühne gehen. Alles hing vom Faktor Geschwindigkeit ab. Sobald Galen mit seinem Schnellfeuer-Nadelwerfer die angetretenen Drizil bestrich, würde der Rest des Teams unter dessen Feuerschutz vorrücken und alle ausschalten, die Galens Feuer überlebt hatten. Sollte es einem der Drizil doch gelingen, die Verstärkung zu alarmieren, mussten sie hier sehr schnell wieder verschwinden. Sein – zugegebenermaßen einfacher – Plan sah daher einen Angriff aus drei Richtungen vor, um den Gegner ins Kreuzfeuer zu nehmen.
    »Los!«, schrie Edgar und stürmte feuernd aus der Deckung. Becky und Li kletterten – abwechselnd feuernd – links von seiner Position über die Felsen. Rechts hörte er das charakteristische Knattern von Galens Waffe.
    Die hauchdünnen und doch so durchschlagskräftigen Projektile fegten wie eine Sense durch die Reihen der Gegner. Bereits in den ersten Sekunden zählte Edgar mindestens sieben gefallene Drizil. Li und Becky erledigten noch einmal vier und er selbst zwei. Vincent blieb hinter ihm und hatte noch keinen Schuss abgefeuert, was aber daran lag, dass sie auf dem engen Pass nur hintereinander gehen konnten und Edgar mit seinem Körper das Schussfeld seines Kameraden blockierte.
    Die überlebenden Drizil reagierten schneller, als Edgar gehofft hatte, und hechteten in Deckung. Er fluchte unterdrückt. So viel also zu dem Thema, sie alle auszuschalten. Einer von ihnen war jetzt bestimmt bereits dabei, die Verstärkung über den Angriff zu informieren.
    Galen verharrte auf seiner Position und zwang die Drizil durch rücksichtslose Verschwendung von Munition in Deckung. Leider ließen sie sich dadurch auch erst ins Visier

Weitere Kostenlose Bücher