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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Wrack vor.«
    »Verstanden. Als du beschäftigt warst, kam eine Meldung von Castellano durch.«
    »Und?«
    »Es rücken feindliche Trupps von Norden und Süden gegen uns vor. Jeder mindestens zweihundert Mann stark. ETA in vierzig Minuten – falls wir Glück haben. Eigene Verstärkung ist noch zu weit weg, um Unterstützung leisten zu können.«
    »Super! Der Tag wird besser und besser. Den Drizil ist das Wrack ja einen ziemlich großen Aufwand wert.«
    Er hob sein Gewehr auf und winkte Vincent weiter. »Dann sollten wir uns besser beeilen. Ich habe keine Lust, noch hier zu sein, wenn sie eintreffen.«
      
    Das Wrack bestand aus einem Teil des Bugaufbaus inklusive mehrerer Geschützbatterien, einem Bereich, der wie eine Transportbucht aussah, einem Hangar sowie der Brücke, die oberhalb des Bugs thronte. Es war schon erstaunlich, dass dieses Trümmerteil den Absturz in so relativ gutem Zustand überstanden hatte. Bei einem menschlichen Schiff wäre die Brücke mit Sicherheit beim Wiedereintritt in tausend Stücke zerbrochen.
    Das einzige Licht, das die verwinkelten Gänge des fremdartigen Schiffes zumindest ein wenig beleuchtete, drang durch Risse in der Außenhülle, die entweder durch Beschuss oder den Absturz in die Panzerung gesprengt worden waren.
    Der Trupp rückte eiliger vor, als es Edgar unter normalen Umständen gewagt hätte, doch die Zeit drängte und mit jeder Minute kamen die Drizil näher, um ihr Eigentum wieder in Beschlag zu nehmen.
    Er war sich des Risikos nur allzu deutlich bewusst, in schnellem Tempo Richtung feindlicher Brücke vorzurücken. Niemand konnte sicher sein, dass die Drizil, die sie erledigt hatten, der einzige Trupp waren und sich im Innern des Wracks nicht noch weitere feindliche Soldaten aufhielten.
    Sie hatten jedoch keine andere Wahl.
    Nachdem sie mehrere Druckschotten aufsprengen mussten, kamen sie in isolierten Abteilungen an unzähligen Drizilleichen vorbei, die oftmals Anzeichen explosiver Dekompression zeigten. Diese Kerle waren keinen leichten Tod gestorben.
    Trotz der bedrohlichen Situation sah sich Edgar ebenso aufmerksam wie fasziniert in dem Schiffswrack um. Es war das erste Mal, dass er sich in einem feindlichen Schiff aufhielt, und er konnte nicht anders, als zutiefst beeindruckt zu sein. Die Schiffsbauweise der Drizil war ebenso einfach wie effizient. Kein Platz wurde verschwendet, alles war in höchstem Maße funktionell und technologisch weit fortgeschritten. Wenn man den Drizil das erste Mal Auge in Auge gegenüberstand, neigte man dazu, sie zu unterschätzen, doch in diesem Schiff wurde Edgar bewusst, wie falsch man mit dieser Einschätzung lag.
    »Becky? Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Etwa dreißig Minuten«, antwortete die Legionärin hinter ihm. »Eigene Verstärkung ist etwa zehn Minuten dahinter.«
    »Oh-oh, das wird verdammt knapp.«
      
    Ausbildungssergeant Angela Flynn führte eine gemischte Truppe aus Legion und Miliz durch die Wälder von Perseus in Richtung des abgestürzten Drizilschiffes.
    Mit einer knappen Geste bedeutete sie den folgenden Truppen, stehen zu bleiben. Mithilfe ihres internen Kompasses bestimmte sie die Marschrichtung ihres Trupps und die ungefähre Richtung ihres Ziels, als ihr voraus zwischen den Bäumen etwas auffiel. Sie glaubte zunächst lediglich an ein Tier, das zwischen den Bäumen umherstreifte, doch dann fiel ihr weitere Bewegung auf. Sie fluchte unterdrückt und öffnete eine Verbindung zum Hauptquartier.
    »Hier Castellano.«
    »Flynn hier. Colonel, hier draußen ist eine Menge Bewegung. Starke Drizilpräsenz, die sich Richtung Absturzstelle bewegt. Anweisungen?«
    »Cutters Feuertrupp benötigt noch eine Weile. Halten Sie sie auf.«
    »Verstanden.«
    Sie beendete die Verbindung.
    Gott, ich hasse solche Tage! , dachte sie, entsicherte eine Schallgranate und warf sie in hohem Bogen mitten unter einen Driziltrupp.
      
    Die Brücke des Drizilschiffes war noch relativ gut in Schuss. Ein großes Fenster dominierte eine Wand gegenüber der Kommandostation. Das Fenster war beim Eintritt in die Atmosphäre geborsten und nur noch einige scharfkantige Splitter zeugten davon. Auf der Brücke lagen die Leichen von mehr als drei Dutzend Drizil verstreut, teilweise in verdrehten, verrenkten Posen. Sie hatten beim Absturz noch gelebt.
    Die Brückenkontrollen waren so ausgelegt, dass sie von Wesen mit der einzigartigen Physiologie der Drizil benutzt werden konnten. Stühle oder andersartige Sitzgelegenheiten gab es gar nicht. Die

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