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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Besatzung versah ihren Dienst wohl im Stehen.Edgar notierte die Beobachtung in Gedanken.
    Nur durch Zufall sah er nach oben und bemerkte dort einige Stangen, die an der Decke befestigt waren. Dies legte den Schluss nahe, dass zumindest ein Teil der Besatzung ihr Schiff möglicherweise auch kopfüber bediente. Allein bei der bloßen Vorstellung wurde ihm schwindlig.
    »Macht so schnell wie möglich und dann nichts wie weg hier«, wies er seine Leute an. »Packt alles von Wert ein.«
    Durch das gebrochene Brückenfenster konnte er in einiger Entfernung schwache Kampfgeräusche vernehmen. Flynn hatte die Drizil bereits angegriffen. Besser, sie machten, dass sie hier wegkamen.
    Edgar versuchte, einige Konsolen zu aktivieren, doch die Bildschirme blieben tot. Wäre auch zu schön gewesen.
    Becky und Vincent sammelten mehrere Geräte ein, bei denen es sich möglicherweise um das Driziläquivalent zu mobilen Speichervorrichtungen handeln könnte. Die Spezialisten der Legion waren vielleicht in der Lage, den Drizilgeräten ihre Geheimnisse zu entlocken.
    Währenddessen untersuchten Galen und Li die Leichen der feindlichen Brückencrew. Gut möglich, dass sie in deren Taschen etwas Interessantes fanden. Galen untersuchte gerade drei blutüberströmte Leichen, die in der Nähe der geborstenen Fensterscheibe lagen, als Li bei der Untersuchung seiner Drizilleiche stutzte.
    »Boss?«
    »Ja?«
    »Du solltest besser mal herkommen.«
    »Was ist denn?«
    Als er näher trat und auf die Leiche herabsah, schlug diese unvermittelt die Augen auf und musterte ihn aus untertellergroßen Pupillen. Edgar widerstand dem Impuls, erschrocken einen Schritt zurückzuweichen. Stattdessen trat er einen Schritt näher. Er könnte sich zwar irren, aber auf ihn machte es den Eindruck, als hätte der Drizil Angst.
    Li sah mit großen Augen zu seinem Truppführer auf. »Dieser Drizil ist ja noch am Leben.«
      
    »Habe ich Sie gerade richtig verstanden?« René Castellano wechselte einen überraschten Blick mit seinem Kommandanten.
    »Positiv«, bestätigte Edgar Cutter über Funk. »Wir haben vier überlebende Besatzungsmitglieder auf der Brücke des Drizilschiffes gefunden. Einer könnte der Kommandant sein, zumindest, wenn ich von seiner farbenprächtigen Uniform ausgehe.«
    Carlo Rix widmete der Unterhaltung nur einen Teil seiner Aufmerksamkeit, mit der übrigen beobachtete der Kommandant der 18. Legion den Vormarsch der Drizil im nördlichen Teil der Stadt. René beschloss, seinen Freund und Kommandanten mit dieser Angelegenheit nicht mehr zu behelligen als unbedingt notwendig, und fällte eine eigene Entscheidung.
    »Exekutiert sie!«
    »Nein!«, widersprach Carlo plötzlich mit erhobenem Zeigefinger.
    »Einen Moment, Lieutenant«, sagte René in sein Funkgerät, bevor er es deaktivierte.
    »General?«
    »Sie sollen die Überlebenden des Drizilschiffes mitbringen.«
    »Bitte um Verzeihung, Sir …«, begann René ungewohnt förmlich. Carlo gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt.
    »Ich weiß, was du sagen willst, aber die Drizil könnten uns wichtige Informationen liefern. Cutter soll sie mitbringen. Unverzüglich!«
    René sah sich verschwörerisch im Kommandozentrum um und senkte seine Stimme um einige Nuancen. Es entsprach nicht imperialer Sitte, den Befehl des eigenen Kommandanten vor Zeugen infrage zu stellen. Noch nicht einmal der stellvertretende Kommandeur sollte sich eine solche Frechheit erlauben.
    »Du erhoffst dir Informationen? Von den Drizil? Ich weiß ja nicht, wie es um deine Sprachkenntnisse bestellt ist, aber ich habe mein Drizil-Wörterbuch zu Hause vergessen. Und selbst wenn wir uns mit ihnen verständigen können, ist es immer noch fraglich, ob sie uns etwas mitteilen werden … oder wollen.«
    »Ich verstehe deine Einwände«, flüsterte Carlo mit Blick auf Cavanaugh und Lecomte, »aber in dieser Phase der Invasion müssen wir einfach alles versuchen, um an Informationen zu kommen. Die Drizil sind überall auf dem Vormarsch und wir sind kaum in der Position, Herr der Lage zu werden. Mir ist klar, dass ich nach Strohhalmen greife, aber in unserer derzeitigen Situation ist mir alles recht. Also … lass sie herschaffen. Wir brauchen sie unbedingt lebendig.«
    René überlegte kurz und nickte schließlich, bevor er die Verbindung zu Cutter reaktivierte.
    »Lieutenant?«
    »Ja?«
    »Schaffen Sie die Überlebenden hierher. Lebendig und unverletzt.«
    »Sir?«, hakte Edgar zweifelnd nach.
    »Sie haben den Befehl verstanden. Tun Sie

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