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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sich inzwischen mindestens vierzig Drizil hier aufhielten, und es wurden ständig mehr. Der Kommandant der 18. Legion überprüfte das Magazin der Nadelpistole. Vielleicht war heute der Glückstag der Drizil. Sie bekamen die Gefangenen und ihn.
      
    Edgar schlummerte so tief wie schon seit Wochen nicht mehr, als der Alarm der Kaserne losging und die Kohorten der 18. Legion in den Kampf rief.
    Mit einem derben Fluch auf den Lippen sprang er von seiner Matratze auf und streifte die wenigen Teile seines Kampfanzugs, die er während des Schlafens nicht trug, mit mechanisch wirkenden Bewegungen über.
    Die Kaserne füllte sich zusehends mit Leben, als Männer und Frauen gleichermaßen in ihre Kampfanzüge schlüpften und sich den Schlaf aus den Augen rieben.
    Sobald er den Helm überstreifte, schaltete er das Funkgerät auf den allgemeinen Befehlskanal der Legion und lauschte dem wirren Sammelsurium verschiedener Meldungen. Langsam klärte sich das Bild des Vorfalls. Ein weiterer Fluch kam über seine Lippen.
    »Boss?«, fragte Becky.
    »Die Drizil. Sie haben das Kommandozentrum überfallen. Rix und Castellano sind dort und vermutlich in Schwierigkeiten.«
    »Wie viele? Ist es eine neue Offensive?«
    »Glaub ich nicht. Sieht eher nach einer Kommandooperation aus. Auf jeden Fall haben sie die Wachmannschaft kalt erwischt.«
    Major Akira Hitoshi, in Carlo Rix’ und René Castellanos Abwesenheit der ranghöchste Offizier der Legion, stürmte durch die Tür, sein Nadelgewehr über die Schulter gelegt.
    »Legion. Ihr habt es vermutlich schon gehört, aber die Drizil haben es auf unser Nervenzentrum abgesehen. Die Miliz stößt auf dem Weg zum Kommandozentrum zu uns. Formiert euch zu Feuerteams und rückt aus! Sofort!«
    Ohne weitere Worte drehte er sich um und stürmte aus dem Schlafsaal. Die Männer und Frauen der Legion strömten durch die Türen ins Freie. Edgar bemerkte Dianeira Kolja, die ihren Aufklärungs-Feuertrupp um sich sammelte und nach wenigen Schritten bereits in der Nacht verschwunden war. Die Aufklärungslegionäre würden den Weg bis zum Kommandozentrum auskundschaften, mögliche feindliche Hinterhalte identifizieren und ausschalten und so den Weg für die nachrückende Streitmacht um einiges sicherer machen.
    Edgar verzog die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. Die Drizil, die Kolja über den Weg liefen, waren wirklich nicht zu beneiden. Sie würden in den meisten Fällen noch nicht einmal merken, was sie getroffen hatte.
      
    Langsam kam Ordnung in das bestehende Chaos, als sich die einzelnen Feuertrupps formierten. In diesem Teil von Misarat hielten sich derzeit etwa achthundert Legionäre auf. Ihnen stand eine Drizil-Streitmacht in unbekannter Stärke gegenüber, deren Aufgabe es offenbar war, der Schlange den Kopf abzuschlagen.
    Galen lud einen Ladestreifen in seinen Schnellfeuer-Nadelwerfer. Becky und Vincent unterhielten sich in einiger Entfernung gedämpft, während Li die Funksprüche von Miliz und Legion nach wertvollen Informationen durchforstete.
    Aufklärungslegionäre schwärmten aus, um die Peripherie der Streitmacht zu schützen und nach etwaigen gegnerischen Einheiten Ausschau zu halten.
    Akira Hitoshi gab das Zeichen zum Abmarsch und die Streitmacht setzte sich in Richtung Kommandozentrum in Bewegung.
    Edgar hoffte, dass sie nicht zu spät kamen.
      
    Carlo riss reflexartig den Arm hoch, als ein Drizil vor ihm durch die Luft segelte und nur eine Armeslänge vor ihm auf dem Boden aufkam.
    Der Drizil schwang eine gefährlich aussehende Klinge, die mühelos die Panzerung an Carlos Kampfanzug durchdrang und ihm tief ins Fleisch schnitt.
    Der einzige Grund, aus dem der Kommandant der 18. Legion nicht den Arm verlor, war, dass ein Legionär hinter dem Drizil herumwirbelte und dem Gegner zwei Projektile in Rücken und Hinterkopf schoss. Dem Drizil rutschte im Todeskampf das Messer aus den Händen und er stürzte wild zuckend vor Carlos Füße.
    Carlo riss einen Stofffetzen aus der Uniform eines gefallenen Milizionärs und band ihn sich eilig um die heftig blutende Wunde. Der dünne Stoff bot lediglich unzureichend Schutz und schon nach wenigen Sekunden war der Fetzen mit Blut durchtränkt. Überdies brannte die Wunde wie Feuer.
    Carlo erfasste ihre Situation mit einem Blick. Das Stockwerk wurde noch von etwa dreißig Verteidigern gehalten, denen mindestens sechzig bis siebzig Gegner gegenüberstanden. René hatte eine provisorische Verteidigungslinie im Zellenbereich aufgebaut. Der Bereich

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