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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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durchschlugen ihre Panzerung und schleuderten sie zurück. Zwei weitere stürzten vom Dach auf den zwölf Meter tieferen Asphalt, wo ihre Körper zerschmetterten.
    Die Überlebenden von Galens Angriff zogen sich eilig zurück. Akira Hitoshi, der sich rechts von Edgar vorarbeitete, gab ein knappes Handsignal. Ein halbes Dutzend Feuerteams rückten im Feuerschutz anderer Legionäre zum Eingang des Gebäudes vor.
    »Irgendwo im Gebäude sind die Gouverneure, General Rix und Colonel Castellano«, hörte Edgar die Stimme Akira Hitoshis über das Funkgerät in seinem Helm. »Sie zu finden und ihre Positionen zu sichern, hat oberste Priorität.«
    »Wir gehen mit rein«, wies Edgar seine Leute an. »Becky, Vincent, rechte Flanke. Galen und Li nach links.« Edgar erhob sich und sprintete im Zickzack über die Straße, bis er den überdachten Eingang erreichte. Kein feindliches Feuer folgte seinem Weg und versuchte, seinem Leben ein Ende zu bereiten.
    Entweder hatten sie die Heckenschützen vertrieben oder diese lauerten nur auf eine bessere Gelegenheit. Sein Feuerteam wartete bereits zu beiden Seiten des Eingangs auf ihn. Die Spuren der Schlacht waren allgegenwärtig. Milizionäre und Legionäre lagen gleichermaßen verdreht und zerbrochen wie Spielzeug am Boden. Der Angriff musste sie vollkommen überrascht haben.
    Geräusche hinter ihm lenkten seine Aufmerksamkeit zurück auf die Straße. Legionäre stürmten links und rechts am Gebäude vorbei. Hitoshi hatte damit begonnen, das Areal zu sichern. Wie auch immer der Kampf weiter verlaufen mochte, spätestens jetzt kamen die Drizil nicht mehr hier weg. Sie saßen in der Falle. Das machte ihren Gegner nur umso gefährlicher. Ein Tier, das in der Falle saß, durfte man bekanntlich nicht unterschätzen.
    Edgar gab seinem Team mit einem Nicken zu verstehen, das Gebäude zu betreten. Im Inneren schalteten sie sofort auf Infrarot. Die Sichtverhältnisse waren schlichtweg erbärmlich. Der Boden war übersät mit Toten. Die Drizil hatten gehaust wie die Barbaren. Der überwiegende Teil bestand aus zivilen Mitarbeitern, Sekretären, Assistenten, dann natürlich Milizionären, hin und wieder einem Legionär und viel zu selten Drizil. Die Befehle der Drizil lauteten offenbar, keine Gefangenen zu machen – oder keine Zeugen zurückzulassen.
    Weitere Legionäre drangen hinter Edgars Trupp ins Gebäude ein. Eines der Teams wurde von Dianeira Kolja geführt.
    Edgar kniete sich auf den Boden, das Gewehr über das Knie gelegt. Dianeira gesellte sich zu ihm, wobei sie die Umgebung zu keinem Zeitpunkt aus den Augen ließ.
    »Nach oben oder nach unten?«, fragte sie ihn.
    Edgar zuckte die Schultern. »Mir egal.«
    Dianeira holte eine Münze aus einer der Taschen ihres Kampfanzugs und sah ihn auffordernd an. »Sag an.«
    »Kopf, du gehst nach oben, Zahl, du gehst nach unten«, erwiderte er. Sie nickte. Dianeira warf die Münze hoch in die Luft, fing sie anschließend geschickt wieder auf und präsentierte das Ergebnis. Es war Zahl.
    Edgar nickte. »Viel Glück.«
    »Dir auch«, antwortete die Legionärin und führte ihren Trupp und die Hälfte der anderen Legionäre in die tieferen Stockwerke.
    Edgar erhob sich und bedeutete dem Rest der zurückgebliebenen Soldaten, ihm zu folgen. In diesem Teil des Gebäudes war es gespenstisch ruhig. Man hatte fast das Gefühl, eine Gruft zu betreten. Nur hin und wieder hörte man gedämpftes Waffenfeuer, das ihn daran erinnerte, dass noch immer gekämpft wurde und es Menschen gab, die weiterhin am Leben waren und Hilfe brauchten. Nur mit Mühe bezwang er den Drang, die Legionäre zur Eile anzutreiben. Eile war der Tod eines Soldaten.
    Im dritten Stock des Gebäudes fanden sie die Leiche von Major Marie Schneider, der Kommandantin der Kampfkohorte Rigidus. Ihr Körper war über den Stufen zusammengesunken, von einem Dutzend Wunden gezeichnet.
    Einige der Legionäre in seiner Begleitung gehörten Schneiders Einheit an. Edgar musste ihre Gesichter unter den Helmen nicht sehen, um zu erkennen, welche Gefühle sie bewegten. Ihre Körper wirkten starr, die Hände verkrampften sich um die Waffen. Er hatte Schneider nur vom Sehen gekannt, sie hatte innerhalb der Legion jedoch einen guten Ruf genossen. Diesen Tod verdiente sie nicht. Niemand verdiente ihn. In ihrer unmittelbaren Nähe lagen drei tote Drizil. Sie war zumindest nicht kampflos gestorben.
    Edgar führte die Truppe weiter, bevor die Legionäre zu viel Zeit zum Nachdenken hatten. Sie näherten sich dem

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