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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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war leicht zu verteidigen, da er nur einen Ein- beziehungsweise Ausgang besaß. Die Drizil mussten durch einen Engpass, um sie zu erreichen, wodurch die Schlacht für sie zu einem verlustreichen Unterfangen wurde. Worin auch immer der Sinn dieses nächtlichen Überfalls bestand, so hatten ihn sich die Drizil sicher nicht vorgestellt. Diese Position hatte jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: Sie standen mit dem Rücken zur Wand.
    Ein Legionär ging mit einem faustgroßen Loch in der Panzerung direkt über der Brust zu Boden. Das Nadelgewehr entfiel seinen kraftlos gewordenen Fingern.
    Carlo eilte zu ihm und riss ihm den Helm vom Kopf. Mit zitternden Fingern suchte er nach dem Puls. Er fand nichts. Frustriert und wütend erhob er sich wieder. Die Lichtverhältnisse hatten sich nicht gebessert. Die Leuchtröhren an der Decke fielen immer wieder aus, was das Kämpfen erschwerte. Viele der Verteidiger griffen immer wieder auf die Infrarotsicht ihrer Helme zurück.
    Die Drizil bewiesen ein unheimliches Geschick für den Kampf in der Dunkelheit. Carlo hatte dies bereits in früheren Schlachten auf anderen Planeten bemerkt. Wer diese Wesen kämpfen sah, musste sie einfach bewundern. Ihre Anmut, ihre Schnelligkeit – ihre Tödlichkeit.
    René eilte an seine Seite. Der Kampfanzug war an Schulter und Hüfte aufgerissen, Brandwunden bedeckten die linke Hand, an der er keinen Handschuh mehr trug.
    Er hielt sich mit verzerrtem Gesicht das linke Handgelenk. Sein Stellvertreter versuchte vorzugeben, die Wunde sei nicht schlimm, doch Carlo kannte den Mann lange genug, um sich davon nicht täuschen zu lassen.
    »Du solltest dich etwas ausruhen«, mahnte Carlo seinen Freund, »und deine Wunde versorgen lassen.«
    »Geht schon. Ich werde es wohl überleben.« Zeitgleich fielen ein Legionär und zwei Milizionäre im unbarmherzigen Dauerfeuer des Feindes.
    »Vielleicht«, fügte René kleinlaut hinzu.
    Durch den Engpass konnte nur etwa die Hälfte der Verteidiger zur selben Zeit kämpfen, die übrigen saßen auf dem blanken Boden, leckten ihre Wunden und ruhten sich aus. Etwa alle zehn Minuten wurde gewechselt, sodass sich jeder mal von den Strapazen erholen konnte.
    »Wie es wohl im Rest des Gebäudes aussieht?«, fragte Carlo und sah nachdenklich zur Decke. »Ob da oben noch jemand lebt?«
    »So darfst du nicht denken«, wies René ihn zurecht. »Es können nicht so viele von ihnen sein. Das wäre unseren Vorposten nicht entgangen.«
    »Mag sein. Außerdem scheinen sie sich auf unser Stockwerk zu konzentrieren.«
    »Sie sind hinter den Gefangenen her«, nickte René und warf der Tür, hinter der sich die Gefangenen befanden, einen düsteren Blick zu.
    »Vielleicht könnten wir sie als Geiseln benutzen, um die Drizil zum Rückzug zu zwingen?!«
    Carlos Augenbrauen zogen sich Unheil verkündend über der Nasenwurzel zusammen. René hob abwehrend die Hände, wobei er die Verletzung seines Handgelenks vergaß und schmerzerfüllt zusammenzuckte.
    »Schon gut, war ja nur ein Vorschlag«, wehrte er ab.
    »Das ist nicht unsere Art, René. Wir benutzen keine Kriegsgefangenen als Schutzschilde. Außerdem fühle ich mich wohler, wenn sie dort bleiben, wo sie sind. Dann kann ich mir wenigstens sicher sein, dass sie nichts im Schilde führen. Es reicht mir, wenn von einer Seite Gefahr droht.« Er deutete auf den Kampflärm, als die Angreifer zu einer erneuten Attacke ansetzten.
    René sah nun ebenfalls zur Decke. »Ob Cavanaugh und die anderen Gouverneure wohl in Ordnung sind?«
    »Keine Ahnung.« Nur wenige Zentimeter über Carlos Kopf schlug die Entladung einer Drizil-Energiewaffe in die Wand ein und Staub rieselte auf sie herab. Carlo und René zogen aus einem Reflex heraus die Köpfe zwischen die Schultern. »Im Moment können wir sowieso nichts für sie tun.«
      
    Edgar warf sich hinter eine Mauer, während ein Drizil-Heckenschütze aus seiner Engergiewaffe seine Stellung mit Dauerfeuer belegte. Etwa ein Dutzend dieser lästigen Gesellen tummelte sich auf dem Dach des Kommandozentrums und nahmen die Straße unter Beschuss.
    »Galen! Bericht!«
    »Hab ihn gleich, Boss. Nur noch eine Sekunde.«
    Galens Waffe röhrte stakkatoartig los. Beinahe augenblicklich wurde der Beschuss vom Dach merklich schwächer. Edgar riskierte einen Blick. Die großkalibrigen Geschosse Galens rissen faustgroße Löcher aus der Mauer, hinter der sich die Drizil versteckten. Zwei Drizil konnten nicht schnell genug in Deckung gehen und die Geschosse

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