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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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und andererseits zeigen, dass er vor ihnen keine Angst hatte. Dass die Drizil ihm nichts tun würden, entsprang aber eher Carlos Glauben an deren eigenen Selbsterhaltungstrieb. Würden sie ihn angreifen, wären sie in derselben Sekunde tot. Er bezweifelte, dass sie bereit waren zu sterben, sonst hätten sie längst etwas unternommen.
    Carlo rieb sich müde die Augen und nickte dem Feuertrupp zu. Der Anführer der Legionäre erwiderte das Nicken und trat einen Schritt zurück, um seinem Kommandanten Platz zu machen.
    Der heutige Tag war wenig produktiv gewesen. Einziger Lichtblick war, dass es keine Berichte über nennenswerte Drizilaktivitäten gab. Leider war der Bericht der Aufklärungslegionäre, die die Drizil im Auge behalten sollten, längst überfällig. Er erwog, weitere Soldaten auszuschicken, um nach dem Verbleib der Aufklärer zu forschen.
    In diesem Moment schrillten die Alarmsirenen des Gebäudes los.
    René war von einer Sekunde zur nächsten hellwach und an der Seite seines Kommandanten. Carlo warf der Zelle mit den gefangenen Drizil einen schnellen Blick zu. Taran Stuullonor wirkte abgelenkt. Er hielt seinen Kopf in die Luft, als würde er Witterung aufnehmen. Seine Lippen kräuselten sich zum Driziläquivalent eines Lächelns.
    Carlo fluchte und setzte eilig seinen Helm auf.
    Drizil! Sie sind im Gebäude!
    Mit René und dem Feuertrupp im Kielwasser trat er durch die Tür – und hinein ins Chaos.
    Die Stromversorgung des Gebäudes war teilweise zusammengebrochen und daher setzte das Licht immer wieder flackernd aus, nur um Sekunden später erneut aufzuflammen. In diesem Dämmerlicht kämpften albtraumhafte Gestalten einen Kampf auf Leben und Tod.
    Legionäre und Soldaten der Miliz hielten sich nur mit Mühe eine Kampfeinheit der Drizil vom Leib. Die Invasoren und die Verteidiger des Gebäudes kämpften auf engstem Raum und Mann gegen Mann.
    Nicht alle Verteidiger waren voll ausgerüstet oder auch nur zur Gänze angezogen. Carlo erkannte, dass einige im Schlaf überrascht worden waren und nur Teile ihrer Kampfanzüge trugen. Wer seinen Helm nicht schnell genug hatte aufsetzen können, hatte schlechte Karten in dieser Schlacht. Mindestens ein Dutzend Soldaten lagen mit blutenden Augen, Ohren oder Nase am Boden. Die übrigen kämpften um ihr Leben. Der Kommandant der 18. Legion erkannte, dass der Feind das Überraschungsmoment perfekt ausgenutzt hatte und zahlenmäßig überlegen war. Sollten sie nicht bald Verstärkung erhalten, würde das Gebäude mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Hand des Feindes fallen.
    Vor ihm schälte sich eine riesige Gestalt aus dem Dämmerlicht. Sie hob ihren rechten Arm. Carlo sah die daran montierte Energiewaffe aufblitzen. Der Kommandant der 18. Legion warf sich blitzschnell zur Seite. In einer fließenden Bewegung zog er die Nadelpistole aus dem Holster an seiner Seite.
    Die Entladung der Drizilwaffe schlug hinter ihm in die Tür ein und brannte ohne nennenswerten Widerstand ein Loch durch die zehn Zentimeter dicke Panzerung. Carlo feuerte zwei Projektile ab, die das Visier des Drizilhelms durchschlugen. Schwarzes Blut spritzte durch die Luft, der Drizil heulte gequält auf und stürzte rücklings. Ein Mitglied des Feuertrupps, das hinter ihm stand, wurde aus der Dunkelheit heraus zweimal getroffen und gegen die Wand geschleudert. Der Mann stöhnte mehr vor Überraschung denn vor Schmerz auf, bevor er starb. Weitere Drizil kamen die Treppe herunter, die in dieses Stockwerk führte. Carlo schätzte, dass die Verteidiger mindestens zwei zu eins in der Minderheit waren. Es gab nur eines von Wert hier unten: die Gefangenen. Sie waren hinter den gefangenen Drizil her.
    Unter normalen Umständen hätte er den Rückzug befohlen und den Drizil ihren kleinen Sieg überlassen, indem sie die Gefangenen befreiten. Nur leider ging das diesmal nicht. Die Drizil blockierten den einzigen Fluchtweg, den es gab. Sich dort hindurchzukämpfen, würde zu ihrer vollständigen Auslöschung führen.
    Er packte René an der Schulter. »Los, sammle so viele Leute, wie du kannst. Wir verschanzen uns hier.«
    »Hier? Bist du sicher?«
    Carlo deutete wortlos Richtung Treppe. René folgte dem Wink und erkannte in derselben Sekunde, was sein Kommandant meinte. Ohne weiteren Kommentar eilte er davon, um die Überlebenden in diesem Teil des Gebäudes zusammenzurufen.
    Der Feuertrupp, der die Drizil bewacht hatte, formierte sich im Halbkreis um die Tür und Carlo. Er schätzte, dass

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