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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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miteinander konkurrierender Gefühle. Bis auf Akiras Gesicht natürlich. Seine Augenbrauen zitterten leicht. Das war die einzige erkennbare Gefühlsregung im Gesicht des Offiziers.
    »Nun?«, begann Carlo. »Sagt mir jetzt jemand, was los ist, oder muss ich raten?«
    »Es … es gibt schlimme Neuigkeiten.« Lord Gouverneur Cavanaugh trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Der Mann stockte und begann, seine Fußspitzen einer eingehenden Begutachtung zu unterziehen.
    »Jaaa?!«, fragte Carlo leicht ungeduldig, indem er das einzelne Wort unnötig in die Länge zog.
    »Es begann etwa einen Monat nach ihrem Aufbruch«, sprach der Gouverneur weiter. »Wir erhielten schlagartig keine Verbindung mehr zu anderen Sektoren. Die Kommunikation riss einfach ab.«
    Carlo zuckte mit den Achseln. »Das ist nicht weiter ungewöhnlich. So etwas kam schon früher vor und wurde immer wieder ins Lot gebracht. Technische Probleme. Nichts weiter.«
    Derlei Kommunikationsstörungen waren tatsächlich nicht weiter ungewöhnlich. In Zeiten der interstellaren Expansion lagen einzelne bewohnte Systeme so weit auseinander, dass abgelegene Welten – wie Perseus – oftmals Wochen, manchmal sogar Monate keine Nachrichten von anderen Systemen erhielten. Das war zwar ärgerlich, vor allem für Bewohner mit Verwandten auf anderen Welten, aber ließ sich nicht verhindern. Das Problem, wie überlichtschnelle Kommunikation oder Kommunikation in Echtzeit zwischen einzelnen Systemen zu bewerkstelligen war, hatte leider noch niemand gelöst. Die Drizil zum Glück auch nicht.
    »Dann blieb das wöchentliche Postschiff aus«, fuhr der Gouverneur fort.
    Carlo runzelte nachdenklich die Stirn. Das war schon ungewöhnlicher. Dass die Kommunikation ausfiel, war beileibe kein Einzelfall. Dass aber das Postschiff nicht mehr verkehrte, war schon sehr viel geheimnisvoller. Und bedrohlicher. Postschiffe verkehrten immer, es sei denn, etwas verhinderte ihr Auslaufen.
    »Und weiter?«, forderte Carlo den Gouverneur auf.
    Cavanaugh sah sich in der Runde um. Die Offiziere begegneten unruhig dessen Blick. »Dann erhielten wir Besuch. Sie kamen vor drei Tagen hier an.«
    »Wer kam an?«
    Der Gouverneur räusperte sich verlegen. »Sie sollten jemanden kennenlernen, General. Und zwar dringend.«
      
    Die Offiziere führten Carlo und René in einen Raum in einer leer stehenden Kaserne am Rande des Raumhafens. Während des kurzen Marsches war nicht viel gesprochen worden und das Schweigen zehrte an Carlos Nerven.
    Das Gefühl drohenden Unheils nahm Ausmaße an, die es ihm schwer machten, nach außen hin gelassen zu wirken.
    Die Offiziere verteilten sich entlang der Wände des kleinen Zimmers, während Lord Gouverneur Cavanaugh an die Seite des einzigen Anwesenden eilte, den Carlo nicht kannte.
    Der Mann erhob sich bei ihrem Eintreten. Er war relativ jung und trug die Uniform eines Commodore der terranisch-imperialen Raumflotte. Obwohl er als Flottenoffizier nicht musste, nahm er vor Carlo unwillkürlich Haltung an. Die Insignien eines Commodore am Kragen wirkten recht neu, was darauf hinwies, dass der Mann diesen Rang noch nicht lange innehatte.
    Carlo blieb im Türrahmen stehen und musterte den anderen Offizier ausgiebig. Dieser ließ es ohne erkennbare Gefühlsregung über sich ergehen. Vielmehr machte er den Eindruck, dem Legionskommandanten seine Inspizierung gestatten zu wollen.
    Schließlich nickte Carlo, trat vollends ein und schloss die Tür hinter sich.
    »Und Sie sind …?«
    »Commodore Horatio Lestrade«, stellte sich der Flottenoffizier vor.
    »Commodore von was?«
    »Geschwader 21, 5. Flotte.«
    Carlo runzelte verwirrt die Stirn. »Die 5. Flotte unter Lord Admiral Maskirov? Die sollte doch meines Wissens irgendwo in der Nähe des Waronsystems eingesetzt sein? Sie sind weit weg von zu Hause, Commodore.«
    Lestrade seufzte auf.
    Ein Laut tiefer Frustration, was Carlo keineswegs entging. Was zum Teufel ging hier nur vor? In diesem Moment kam ihm etwas anderes in den Sinn. Beim Anflug seines Truppentransporters auf Perseus hätte er eigentlich etwas so Großes wie ein Geschwader entdecken müssen. Doch ihm war nichts dergleichen begegnet.
    »Commodore?«, fragte er, während ihm ein Schauder über den Rücken lief. »Wo sind die Schiffe Ihres Geschwaders?«
    »Versteckt hinter dem dritten Mond des Planeten. Ich bin mit einem Beiboot heruntergekommen.«
    »Versteckt? Alle fünfunddreißig Schiffe ihres Geschwaders?«
    »Alle vierzehn.«
    Vor Überraschung riss

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