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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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nordamerikanischer Indianerstämme. Es handelte sich vornehmlich um Apachen, Kiowa, Sioux, Lakota, Arapaho und Ottawa. Der Planet war ihnen vom damaligen Kaiser persönlich als Lehen überlassen worden, um begangenes Unrecht der Vergangenheit zu vergelten, sozusagen als Wiedergutmachung.
    Die Siedler von Vector Prime gediehen prächtig auf ihrer neuen Heimat. Es gelang ihnen nicht nur, ihre jeweilige Stammeskultur zu bewahren, nein, sie ergänzten sich auch noch und bereicherten die kulturelle Vielfalt auf eine bis dato nicht vorstellbare Weise. Das Ergebnis war eine Bevölkerungsexplosion. Vector Prime gehörte mit fast zehn Millionen Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Welten der Liga außerhalb des Solsystems.
    Im Jahr 2557 erhielt die Bevölkerung von Vector Prime sogar die Erlaubnis, sich den imperialen Legionen anzuschließen. Und Vector Prime folgte dem Ruf, dem Kaiser und der Terranisch-Imperialen Liga zu dienen. Aufgrund ihrer großen Bevölkerung gehörte Vector Prime sogar zu den wenigen Welten, die zwei Legionen aufstellen durften.
    Die Geburtsstunde der 24. und der 26. Legion, Die Kinder der Wildnis und Die Hüter der Nacht.
    Ihr Motto lautete: Für die Freiheit! Eine ständige Erinnerung an den Kampf, den ihre Vorfahren Jahrhunderte zuvor gegen die Eindringlinge aus dem Süden und viel später aus dem Osten geführt und verloren hatten.
    Die 24. und ihre Schwesterlegion waren zutiefst ehrenhafte und kampfstarke Einheiten. Die 18. hatte leider noch nie an ihrer Seite gekämpft, doch man hörte nur Gutes von den Legionären der Kinder der Wildnis und der Hüter der Nacht. Edgar hoffte, dass noch einige von ihnen übrig waren. Falls nicht, dann hatten sie den Drizil vor ihrem Untergang noch die Hölle heißgemacht.
      
    Lieutenant Daniel Red Cloud vom Feuertrupp Dolchstoß der 5. Zenturie der Kampfkohorte Tomahawk der 24. Legion, führte seinen Trupp im Zickzacksprint durch die Ruinen der einstmals prächtigen Hauptstadt von Vector Prime – Cibola.
    Umfangreiche Gebiete der Stadt lagen in Trümmern, entweder durch Bombardements feindlicher Jäger und Kriegsschiffe zerstört oder in den brutalen Bodenkämpfen dem Erdboden gleichgemacht. Bei jeder Ruine, jedem eingerissenen Mauerwerk und jeder zerstörten Statue, die sie passierten, schmerzte sein Herz und er schwor den Drizil für ihre Taten ewige Rache.
    Hinter ihm folgten Simon Running Deer und Jonas Grey Wolf, die beiden Überlebenden seines Trupps. Jasmin Dancing Sun hatten sie vor einem Monat während eines schweren Gefechts in der Innenstadt verloren, Marcel Wispering Wind erst vor drei Tagen, als er seinen Verletzungen erlegen war, die er sich eine Woche zuvor während eines Hinterhalts der Drizil zugezogen hatte.
    Daniel führte die Überreste seines Trupps in die vorübergehende Sicherheit eines Gebäudes, das im Vergleich zum restlichen Viertel relativ gut erhalten war. Es verfügte zwar kaum noch über etwas, das man als Dach bezeichnen konnte, doch die vier Wände standen noch – zumindest in groben Zügen. Das Gebäude war besser dazu geeignet, Beobachtungsposten zu beziehen, als die meisten anderen.
    Daniel überprüfte die nähere Umgebung mithilfe der verschiedenen Optiken seines Helmes. Zuerst versuchte er, Lebenszeichen auszumachen, doch außer einigen Zivilisten, die sich in angrenzenden Ruinen versteckten, waren keine zu entdecken. Dann schaltete er auf Nachtsicht und schließlich auf Infrarot um, doch auch dies ergab keine Ergebnisse. Weit und breit nicht die geringsten Anzeichen von Drizilaktivität. Sie waren vorerst sicher.
    »Und?«, fragte Simon ungeduldig, während er abwechselnd sein Nadelgewehr sicherte und entsicherte, eine nervöse Angewohnheit, die dieser trotz aller Ermahnungen seiner Kameraden nicht abzustellen imstande war.
    Daniel löste zischend die Verriegelung seines Helmes und nahm ihn mit erleichtertem Seufzen ab. »Nichts zu sehen.«
    Simon und Jonas nickte und folgten dem Beispiel ihres Truppführers.
    Die Helme abzunehmen, war ein kalkuliertes Risiko, vertretbar, da sich keine Drizil in Reichweite aufhielten, die mit ihren Schallwellen eine Bedrohung darstellen konnten.
    Daniel hob den Kopf und genoss die kühle Abendbrise, die sanft durch die Ruinen strich. Sie fühlte sich gut auf seiner Haut an.
    Er blickte nacheinander in die erschöpften, dumpf blickenden Augen seiner Legionäre und fragte sich insgeheim, ob er genauso verloren und hoffnungslos aussah.
    Sein Trupp war seit annähernd drei Wochen kaum

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