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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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verließen in schneller Folge die Läufe der Waffen und verursachten bei jeder Salve ein lang gezogenes Fauchen.
    Die Drizil wirbelten auf dem Absatz herum und rissen ihre Waffen hoch. Vier der feindlichen Soldaten wurden augenblicklich von den Beinen gerissen, ein fünfter durch die Einschläge der Projektile um die eigene Achse gewirbelt.
    Die Überlebenden erwiderten ohne Zögern das Feuer. Aus ihren unhandlich wirkenden Waffen schossen grüne Energiebälle, die beim Aufprall schwere Verletzungen verursachten. Damit aber nicht genug, verfügten die Projektile einiger Drizilwaffen über säureähnliche Eigenschaften; sie waren problemlos in der Lage, sich durch Kampfanzüge und andere Materialien zu ätzen.
    Daniel hörte das Zischen, als die Energieprojektile der Drizil auf die Mauer trafen, hinter der sich sein Feuertrupp verschanzt hatte. Aus Erfahrung wusste er, dass die Drizilgeschosse sich nicht durch alle Materialien in derselben Geschwindigkeit hindurcharbeiten konnten. Ihm blieben noch einige Sekunden und er feuerte unbeirrt weiter.
    Zwei weitere Drizil gingen unter dem Feuer der Legionäre zu Boden. Die Projektile der Nadelgewehre hatten ihre Panzerungen und das Außenskelett ihrer Körper glatt durchschlagen und das weiche Innenleben zu Hackfleisch verarbeitet.
    Rechts von ihm wechselte Simon die Stellung, da die Mauer an dieser Position durch die Einschläge der Drizilgeschosse inzwischen löchrig wie ein Schweizer Käse war. Einer der gegnerischen Soldaten nutzte die Chance, hechtete in dieselbe Richtung und feuerte dreimal.
    »Simon! Runter!«, brüllte Daniel und schwenkte im selben Moment sein Gewehr herum.
    Simon bewegte sich trotz des Kampfanzugs mit einer fließenden Eleganz, um die ihn viele Legionäre beneideten. Er wich zwei der Geschosse aus, doch das dritte erwischte ihn an der Schulter. Es war nur ein Streifschuss, doch bereits dieser kurze Kontakt hinterließ eine tiefe Brandspur auf dem Arm. Der Kontakt war jedoch nicht lang genug, um dem Geschoss zu erlauben, sich durch das Material zu brennen.
    Daniel zog den Abzug viermal durch und erwischte den Drizil mitten im Sprung. Ein halbes Dutzend Projektile wischte ihn beiseite, traf ihn in Brust, Hals und Kopf. Der Drizil blieb fünf Meter entfernt mit zerschmettertem Körper liegen.
    Jonas erledigte den letzten Drizil mit einer Dauerfeuersalve aus seinem Gewehr, das den Unglückseligen praktisch an die nächste Wand tackerte.
    Daniel überprüfte aufmerksam die Umgebung, bevor er zufrieden sein Gewehr abstellte.
    »Keine weiteren Patrouillen in Sicht. Das war’s. Simon?«
    »Bin okay«, erwiderte der Soldat, der dabei war, eine versiegelnde Flüssigkeit auf den Riss auf seinem Anzug zu sprühen. Es war nur eine notdürftige Lösung, doch sie musste halten, bis sie in der Lage waren, sich ausgiebig mit dem angerichteten Schaden zu befassen. Seit Beginn der Invasion waren Reparaturmöglichkeiten an den modernen und komplizierten Kampfanzügen ohnehin Mangelware.
    Daniel rief den Chronometer seines Anzugs ab. Die Anzeige wurde direkt auf seine Netzhaut projiziert. Der Kampf hatte sie unnötig aufgehalten.
    »Wir müssen weiter. Wir sind spät dran. Hoch mit euch!«
    Daniel sprang mit einem Satz über das, was von seiner Deckung noch übrig war, und sah sich ein letztes Mal aufmerksam um. Die Straße vor ihnen war menschenleer. Und was das betraf, auch drizilleer.
    Ein Überschallknall zerriss die Atmosphäre über ihnen. Die drei Legionäre duckten sich instinktiv und hoben gleichzeitig die Waffen auf der Suche nach einer erneuten Bedrohung. Als nichts das Feuer auf sie eröffnete, spähten sie angestrengt in den nächtlichen Himmel.
    Daniel schaltete seine Optik auf Vergrößerungsmodus und der Helm tat alles Weitere automatisch. Über ihnen schossen mehrere Objekte durch den Himmel. Noch während er sie beobachtete, zündeten ihre Schubdüsen, um den freien Fall zu bremsen.
    Das glaube ich einfach nicht. Bullfrogs.
    »Dan?!«, meldete sich Jonas zu Wort. »Sind das wirklich …?«
    »Ja. Sieht so aus, als bekommen wir Besuch von ein paar Freunden.«
    Die Bullfrogs gerieten schnell außer Sichtweite, doch nur wenig später hörte Daniel den Aufprall nördlich von ihnen. Er überschlug schnell die Entfernung, in der die Bullfrogs aufgekommen sein mussten, und aktivierte sein Kom auf der allgemeinen Befehlsfrequenz der 24. Legion.
    »Hier Dolchstoß an Mother. Mother, bitte melden.«
    Mother war der Codename für Lord General Alexander Great

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