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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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alle anderen auch.«
    Die unterdrückte Wut in Simons Stimme ließ Daniel aufhorchen. »Alles klar mit dir?«
    »Nicht wirklich«, gab Simon zurück. »Du hättest sie sehen sollen. Sie liegen in ihrem eigenen Dreck und trauen sich nicht aus ihrem Loch. Sie haben Kinder bei sich.« Er fluchte erneut. »Kinder, um Gottes willen!«
    »Wir haben für sie getan, was uns im Augenblick möglich ist. Daran solltest du denken.«
    »Das ist kaum ein Trost.«
    »Ich weiß, aber …«
    Der Annäherungsalarm in seinem Helm buhlte mit einem kurzen Signal um seine Aufmerksamkeit. Daniel setzte ihn eilig auf, Simon und Jonas den ihren nur Sekunden später.
    Daniel lugte vorsichtig über den Rand und beobachtete die Straße, die nach Westen führte. Er brauchte nicht lange zu warten, da watete ein Driziltrupp um die Ecke. Es waren neun der fledermausähnlichen Wesen. Sie sahen schon ungepanzert für menschliche Augen sehr gewöhnungsbedürftig aus, doch die Kampfanzüge und Panzerungen, die sie trugen, verstärkten noch den Eindruck des Fremdartigen, der sie umgab. Ihre Köpfe steckten in klobigen Helmen, die ihre Mundöffnungen frei ließen, vermutlich, um das Ausstoßen ihrer tödlichen Stimmen zu erleichtern. Daniel wusste, dass ihre Körper über ein Außenskelett verfügten, das es (abgesehen von der ohnehin schon vorhandenen Panzerung) relativ schwer machte, sie zu erledigen – er tätschelte sein Nadelgewehr –, zumindest, wenn man nicht über solche Babys verfügte.
    »Neun Ziele«, informierte er seinen Trupp über Kom.
    »Ich sehe sie«, erwiderte Simon. Jonas sagte nichts, Daniel erkannte jedoch, dass der Mann bereits in Stellung gegangen war und sein Gewehr in Anschlag brachte.
    »Jeder nimmt drei«, wies er seine Leute an. »Auf mein Zeichen warten.«
    Die Drizil schlenderten in einem seltsam watschelnden Gang die Straße herab. Sie gingen dabei überaus vorsichtig vor, das musste Daniel ihnen lassen. Die Drizilsoldaten nutzten jede verfügbare Deckung und überquerten offene Stellen zügig, wobei sie sich ständig gegenseitig Feuerschutz gaben.
    Sie waren allerdings deutlich langsamer, als es Menschen in einer vergleichbaren Situation gewesen wären. Ihre membranartigen Flügel beschränkten die Höchstgeschwindigkeit, zu der sie imstande waren.
    Die Drizil waren zum Glück nicht flugfähig. Die Flügel dienten keinem besonderen Zweck mehr und hatten im Laufe der Evolution ihre Funktion bereits vor langer Zeit eingestellt. Die Drizil waren inzwischen zu muskulös und zu massiv, um sich noch in die Lüfte schwingen zu können, selbst ohne ihre Rüstungen.
    Daniel dankte Gott dafür. Die Drizil waren auch so schon eine Plage und das Letzte, was sie gebrauchen konnten, waren feindliche Truppen, die über ihnen durch die Luft segelten.
    Daniel legte an und nahm den Drizil im Zentrum der Formation, den er für den Anführer hielt, aufs Korn.
    Noch ein bisschen. Nur noch ein bisschen näher.
    Die Drizil zögerten. Daniel setzte die Waffe ab und beobachtete die gegnerischen Soldaten gespannt. Was war los? Hatten sie die nahe Gefahr etwa bemerkt? Er war sich sicher, dass seine Leute nicht das geringste Geräusch verursacht hatten, doch man wusste nie so genau, was die Drizil mitbekamen und was nicht. Ihre Ortung über Schallwellen machte sie extrem unberechenbar.
    Dann hörte Daniel es auch.
    Leises Schluchzen, das in unterdrücktes Weinen überging.
    Ein Kind.
    »Dan?!«, drängte Simon.
    »Ja. Ich höre es auch.« Daniel warf einen Blick in Richtung des abgebrannten Hauses, in dem sich die Familie versteckte. Er fluchte in sich hinein. »Die Drizil haben die Zivilisten entdeckt.«
    »Erbitte Feuererlaubnis«, forderte Jonas.
    »Noch nicht. Lasst sie noch näher kommen.«
    Die Drizil näherten sich gebückt und vorsichtig dem Standort der versteckten Familie. Durch die Optik seines Helmes konnte Daniel nun deutlich die verwinkelten Schriftzeichen auf den Rüstungen erkennen, die die Schwarmzugehörigkeit der Drizil markierte. Jeder Schwarm verfügte über eigene Hoheitszeichen. Die Hieroglyphen ähnelten entfernt altterranischer Keilschrift.
    Die Drizil rückten näher, allerdings nicht so nahe, wie Daniel es gern gesehen hätte. Sie hatten das Versteck der Familie fast erreicht.
    »Dan?!«, hakte Simon erneut nach.
    Also schön , dachte Daniel. Eine bessere Gelegenheit bekommen wir nicht.
    »Feuer!«
    Die drei Nadelgewehre eröffneten gleichzeitig das Feuer auf den überraschten Feind. Die Hochgeschwindigkeitsprojektile

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