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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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integrierten Sensoren, um Informationen zu sammeln. Eine Explosionswolke türmte sich über den Häusern auf. Laut den gesammelten Daten, war der Schauplatz der Detonation etwa sieben Kilometer nördlich von Vincents Position, doch selbst auf diese Entfernung spürte er die Vibrationen in seinen Füßen, die der Beschuss im Boden auslöste.
    Das Drizilschiff feuerte eine weitere Salve ab und rief dadurch weitere Explosionen hervor. Der Beschuss wurde nicht erwidert. Womit auch? Die Verteidiger von Vector Prime besaßen längst keine Mittel mehr, vom Boden aus Kriegsschiffe abzuschießen oder auch nur zu bedrohen. Die Drizil hatten längst alle infrage kommenden Waffen zerstört.
    Das Schiff, das Vincent inzwischen als Zerstörer der Ghost-Klasse identifiziert hatte, feuerte nun in schneller Folge Projektile und Energiewaffen ab. Das Schiff entlud seine ganze Wut gegen das unbekannte Ziel. Der Beschuss schien gar kein Ende nehmen zu wollen – und kam darüber hinaus auch noch näher.
    »Oh Mann!«, hauchte Vincent, drehte sich auf dem Absatz und rannte, so schnell ihn seine durch den Anzug verstärkten Beine trugen. Hinter ihm lösten sich die Gebäude, die Vegetation, ja selbst der Straßenbelag in Feuer und Verwüstung auf.
    Kampfanzug hin oder her, aber selbst die Ausrüstung eines imperialen Legionärs stieß irgendwann an ihre Grenzen. Schon bald japste Vincent vor Anstrengung und er erkannte, dass er diesem Orkan, der ihm folgte, nicht würde entkommen können. Selbst ohne sein elektronisch verstärktes Gehör, nahm er nun die Explosionen wahr und die Druckwellen zupften bereits gierig an seinem Körper.
    Eine gewaltige Kraft packte ihn unvermittelt und wirbelte ihn wie eine Stoffpuppe durch die Luft. Vincent wedelte auf der vergeblichen Suche nach einem Halt mit den Armen. Doch so tapfer der Versuch auch war, es gab nichts, an dem er sich hätte festhalten können. Der Orkan schleuderte ihn gegen eine Hauswand, die der Zerstörung bisher getrotzt hatte. Vincent stürzte schwer. Das Letzte, was er sah, war die Wand, die über ihm einstürzte und ihn begrub.
      
    Edgar Cutter folgte Daniel Red Cloud durch die verwinkelten Gänge der versteckten Legionsbasis, als der Offizier von einem anderen Legionär angesprochen wurde. Die beiden tuschelten kurz miteinander, bevor Daniel ein Stück Papier übergeben wurde und sich der andere Soldat wieder entfernte.
    Daniel Red Cloud faltete das Stück Papier mit zitternden Fingern auseinander und überflog es, anschließend las er es noch einmal deutlich langsamer. Seine Miene wurde zusehends düsterer.
    »Probleme?«
    Daniel sah auf. Selbst in den diffusen Lichtverhältnissen erkannte Edgar, dass der andere mit seinen Gefühlen rang. Er meinte, sogar Tränen in den Augen des Legionsoffiziers erkennen zu können.
    »Es gab einen schweren Angriff. Die Drizil haben einen ihrer berüchtigten Präzisionsschläge durchgeführt.«
    »Präzisionsschläge?«, fragte Edgar.
    »Haben Sie so was noch nie erlebt?«
    Edgar schüttelte den Kopf.
    »Die Drizil lassen ein Kriegsschiff in die Atmosphäre eintauchen«, sah sich Daniel zu einer Erklärung genötigt, »suchen sich ein Ziel auf der Oberfläche und pulverisieren es. Dabei ist ihnen völlig egal, ob es zivil oder militärisch ist. Das spielt in ihren Überlegungen nicht die geringste Rolle.«
    »Was wurde getroffen?«
    »Einer der westlichen Vororte von Cibola. Wir schätzen, dass es über zweitausend Tote gibt. Fast die Hälfte davon Zivilisten. Dann noch etwa achthundert Milizionäre und zweihundert meiner Kameraden, die zu deren Schutz dort waren.«
    »Mein Gott!« Edgar schlug die Augen nieder, betroffen von solcher Brutalität, die dermaßen viele Opfer gefordert hatte.
    »Es ist eine Schocktaktik«, erläuterte Daniel weiter. »Wenn sie ein bestimmtes Gebiet nicht schnell genug erobern können, verlieren sie die Geduld und bombardieren es falls möglich. Anschließend wird es besetzt. Dies dient gleichzeitig als Warnung für andere Widerstandsnester. Verdammte Schweinehunde!«
    »Es … tut mir aufrichtig leid«, sagte Edgar in Ermangelung besserer Worte.
    Daniel zuckte als Erwiderung lediglich die Achseln. »Wir sind das Gesicht des Krieges auf unserer Heimatwelt inzwischen gewohnt. Es sind nicht die ersten Verluste, die wir erlitten haben – und werden nicht die letzten sein.« Der Legionsoffizier faltete den Zettel wieder zusammen und verstaute ihn unter seiner Uniform.
    »Sind Ihre Leute bereit?«
    Edgar

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