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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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verraten. Wir können uns keinen Reim darauf machen.«
    Als er das Gerät erwähnte, wechselten Great Bear und Daniel einen alarmierten Blick. Ein Umstand, der Edgar keineswegs entging. Er sah von einem zum anderen.
    »Was ist?«
    Great Bear zögerte.
    »Sie sollen was essen und sich ausruhen«, sagte er schließlich zu Daniel. »Danach zeigen Sie es ihnen.«
      
    Vincent erinnerte sich nicht daran, wann er jemals zuvor einen solchen Durst und eine solche Erschöpfung verspürt hatte. Er irrte bereits fast einen Tag durch die Ruinen von Cibola, ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen.
    Zumindest nicht von Angesicht zu Angesicht. Nur hin und wieder bemerkte er schattenhafte Gestalten, die durch die zerstörte Umgebung schlichen und sich in die zweifelhafte Sicherheit ausgebrannter Gebäude und Keller verzogen, sobald man sich näherte.
    Bei mehreren Gelegenheiten musste er sich vor Drizilpatrouillen verstecken, von denen es viel zu viele in Cibola gab. Tatsächlich schienen die Drizil gerade in diesem Teil der Stadt sehr aktiv zu sein.
    Vincent duckte sich hinter mehreren Schuttresten und wartete geduldig bis eine weitere Drizilpatrouille außer Sicht war. Sein Fuß stieß gegen etwas Weiches und er wirbelte herum, die Waffe im Anschlag. Er entspannte sich jedoch wieder.
    Unter einem Schuttberg lugte ein Bein in der Montur eines Legionärs hervor. Das Fleisch hatte bereits eine unnatürliche Farbe angenommen. Der Mann war offensichtlich bereits seit einiger Zeit tot. Doch dieser konnte unter Umständen durchaus noch von Nutzen für ihn sein.
    Vincent befreite den Leichnam eilig von Steinen und Trümmern. Er erkannte auf den ersten Blick, dass der Mann nicht durch den Einsturz des Gebäudes gestorben war. Sein Helm lag verbeult und nutzlos neben ihm. Aus beiden Ohren liefen Fäden aus getrocknetem Blut.
    Die Schallwellen der Drizil hatte ihn erledigt. Dafür gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder war es den Drizil gelungen, den Mann ohne Helm zu erwischen, was zugegebenermaßen unwahrscheinlich war. Legionäre lernten früh, in einer potenziellen Gefahrensituation nie den Helm abzunehmen. Oder der Helm war bereits zuvor beschädigt worden und deshalb nicht mehr in der Lage gewesen, die für Menschen gefährlichen Frequenzen auszufiltern.
    Eine schnelle Untersuchung des Helmes ergab, was Vincent bereits vermutete. Letzteres traf zu. Das arme Schwein hatte einfach nur Pech gehabt.
    Das war noch nicht einmal das Schlimmste. Als die Drizil ihn erledigten, hatte der Mann sich vor Panik und Schmerzen den Helm vom Kopf gerissen und dabei das Komsystem beschädigt. Damit wurde der Helm auch für Vincent unbrauchbar. Er hatte gehofft, mit Komponenten aus dem Helm, sein eigenes Komsystem wieder online zu bekommen. Er legte den Helm zurück neben die Leiche des Legionärs und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Mauer, um ein wenig auszuruhen. Nur ein paar Minuten.
    Sein Atem ging vor Erschöpfung immer noch stoßweise und schien sich gar nicht beruhigen zu wollen. Er betrachtete die Leiche zu seinen Füßen.
    Wer bist du wohl gewesen? , fragte er bei sich. Hast du dich hier auch ausgeruht, als die Drizil dich erwischt haben? Vermisst dich jemand?
    Geräusche ließen ihn herumfahren. Durch eine Lücke in seinem Versteck beobachtete er eine weitere Gruppe Drizil, die die Gegend absuchten. Sie fühlten sich offenbar ziemlich sicher, da sie nicht gerade gründlich vorgingen. Ansonsten hätten sie ihn mit Sicherheit entdeckt.
    Sie marschierten nur wenige Meter an seinem Versteck vorbei und gerieten schon bald außer Sicht.
    Vincent erhob sich, wobei er drauf achtete, sein verletztes Bein nicht zu sehr zu belasten.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte er zu dem Leichnam. »Ich würde dich gern begraben, aber ich muss los. Und wenn ich mich um dich kümmere, wissen sie, dass jemand hier war.« Er bückte sich und nahm die Erkennungsmarke des Legionärs an sich. »Aber das nehme ich. Falls ich kann, übergebe ich es deinen Leuten. Damit sie wissen, was aus dir wurde. Leb wohl.« Gebückt schlich Vincent weiter. Er hoffte inständig, dass er bald anderen Menschen begegnen würde. Die Hoffnung war das Einzige, was ihm blieb.
        
     

11
     
    »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so gut gefühlt habe«, schwärmte Li. Der Legionär lag rücklings auf einer Pritsche, beide Hände hinter dem Kopf verschränkt.
    »Als wir von Perseus aufgebrochen sind, du Trottel«, frotzelte Becky. »Das ist erst

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