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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Welten bekämpfen und nicht auf meinem geliebten Carellan.«
    »Alle hier vergessen etwas«, brach es aus Cavanaugh heraus. »Nach Recht und Gesetz bin ich nun das legale Oberhaupt dieses Sektors und ich sage Nein zu diesem Wahnsinn!« Der Gouverneur von Perseus schrie nun fast hysterisch. »Falls ich dieses sinnlose militärische Abenteuer zulasse, wären Perseus und unser gesamter Sektor ungeschützt.«
    »Ich dachte, du wärst überzeugt davon, dass uns die Drizil niemals finden?«, hielt Loos ihm süffisant entgegen und genoss ganz offensichtlich die Gelegenheit, den anderen Gouverneur mit dessen eigenen Argumenten zu schlagen.
    »Das ist doch nicht der Punkt.«
    »Das ist genau der Punkt.«
    Carlo schüttelte müde den Kopf. Die Gouverneure schienen eher darum bemüht, sich gegenseitig in die Pfanne zu hauen und in eine möglichst günstige Position gegenüber den anderen zu kommen, als wirklich eine Lösung zu finden. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne stand bereits tief am Horizont.
    Carlo erhob sich. »Vielleicht sollten wir diese Diskussion morgen oder in den nächsten Tagen fortsetzen. Es war ein langer Tag und wir haben alle viel zu verdauen. Bevor die Emotionen überkochen, sollten wir über das Gehörte nachdenken. Es gibt viel zu erwägen. Sie sind natürlich eingeladen, hier auf Perseus zu bleiben. Quartiere wurden für Sie vorbereitet.«
    »Ein kluger Gedanke«, stimmte Finier zu. »Ich bin tatsächlich etwas müde.«
    »Eine Sache noch«, ergriff Vargas das Wort. »Die Versorgungslage ist ein ernstes Thema, vor allem da meine Welt selbst keine Nahrungsmittel erzeugen kann und komplett auf die Lieferungen von außerhalb angewiesen ist.«
    Carlo dachte einen Moment angestrengt darüber nach. »Ich stimme Commodore Lestrade zu, dass wir unsere militärische Stärke im Weltraum nicht verzetteln dürfen, aber ich sehe ein, dass dieses Problem gelöst werden muss.« Er wandte sich an Lestrade. »Wir verfügen doch über eine große Anzahl Torpedoboote?«
    »Und ob«, antwortete Lestrade, »über Hunderte und im Worgansystem sind noch mehr. Was schwebt Ihnen vor?«
    »Die Kampfkraft von Torpedobooten ist relativ überschaubar. Falls Sie einverstanden sind, setzen Sie ein paar Dutzend von ihnen zu Versorgungszwecken ein. Lassen Sie sie Carellan anfliegen, beladen und dann die anderen Planeten versorgen.«
    Lestrade überlegte angestrengt. »Das wäre eine Möglichkeit«, erwiderte er schließlich zögernd. »Aber die Transportkapazität eines Schnellbootes ist begrenzt. Wir werden in einem nicht sehr viel Ladung überführen können.«
    »Dann müssen wir eben mit Quantität schaffen, was uns an Qualität fehlt. Wir lassen die Torpedoboote pausenlos Versorgungsflüge durchführen, von mir aus auch im Schichtbetrieb. Würden Sie alles Notwendige veranlassen?«
    Gouverneurin Vargas wirkte überaus erleichtert ob dieser Entwicklung.
    Lestrade nickte und machte Anstalten aufzustehen.
    Carlo hielt ihn zurück. »Noch eines, Commodore. Schicken Sie alle beschädigten Schiffe nach Worgan, um die notwendigsten Reparaturen durchzuführen. Das sollten wir schnellstens erledigen für den Fall, dass wir sie brauchen.«
        
     

15
     
    Carlo stand stocksteif im Wind und ließ die angenehm frische Brise über seine Haare wehen. Es war das erste Mal in den letzten fünf Tagen, dass er etwas zur Ruhe kam. Er stand auf dem Dach des Legionshauptquartiers im Zentrum der planetaren Hauptstadt Misarat.
    Sich mit Politikern auseinanderzusetzen, konnte mitunter furchtbar aufreibend sein. Cavanaugh versuchte immer noch hartnäckig – mal mit mehr mal mit weniger Erfolg –, seine politische Autorität durchzusetzen. Außer Finier schien aber niemand besonders begierig darauf zu sein, ihm dies zuzugestehen. Die Vorstellung eines Cavanaugh, der dem ganzen Sektor sagte, was er zu tun oder zu lassen hatte, wirkte allem Anschein nach nicht nur auf Carlo befremdlich.
    Was ihm ziemliche Kopfzerbrechen bereitete, war, dass sich Cavanaugh streng nach dem Gesetz völlig im Recht befand. Seine Mit-Gouverneure allerdings fanden immer wieder rechtliche Winkelzüge oder kurz gesagt: Ausreden, um ihm seinen Anspruch zu verwehren. Tatsächlich gab es sogar einige vielversprechende Vorschläge, wie die Situation anders zu handhaben war.
    Einer der besten Ansätze war Vargas’ Vorschlag, öffentliche Wahlen auszurichten. Das wäre auch ganz in Carlos Sinn. Diesem Vorschlag stellte sich Cavanaugh mit all seiner Rhetorik und

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