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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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galt, noch zwei mögliche Standorte zu überprüfen, bevor sie sich zurückziehen durften. Edgar hoffte, dass sie den verdammten Störsender bald fanden. Es würde die Operationen in diesem Teil der Stadt um vieles einfacher machen.
    Er winkte den Trupp weiter. Li und Becky bildeten die Flanken – die Legionärin humpelte immer noch bedingt durch ihre Verletzung am Bein –, Vincent und Galen übernahmen die Rückendeckung.
    Der Trupp schlich langsam weiter durch das, was die Drizil von diesem Viertel übrig gelassen hatten. Es hatte in den vergangenen Tagen durchaus auch Angriffe auf Haaras gegeben – erst vor zwei Tagen war den Drizil ein enormer Erfolg geglückt, als sie es schafften, den Raumhafen und die Kasernen der Legion einzunehmen und zu besetzen –, doch die Invasionstruppen konzentrierten sich weitestgehend auf Misarat.
    Edgar bedeutete dem Trupp erneut, stehen zu bleiben, während er auf eine Schutthalde kletterte, die vor Kurzem noch mehrere Wohnhäuser gewesen war, und die Optik seines Helms auf Vergrößerung schaltete, um sich eine Übersicht über ihre Position und die Umgebung zu verschaffen.
    Nur eine Nacht mal wieder richtig durchschlafen, das wünschte er sich von ganzem Herzen. Doch solange die Drizil Perseus belagerten, würde dies ein Wunschtraum bleiben. Die Art und Weise, wie sich sein Trupp mehr oder minder durch die Landschaft schleppte, zeigte, dass sie alle kurz vor dem Zusammenbruch standen. Nach dem, was er gehört hatte, sah es in den anderen Einheiten ähnlich aus. Die hohen Verluste, die sie erlitten hatten, taten ein Übriges, um die ohnehin schon gedrückte Stimmung weiter zu verschlechtern. Gerüchten zufolge sollten sogar Einheiten aus Haaras nach Misarat verlegt werden, um die Verteidiger zu verstärken. Da Haaras nur einen Bruchteil der Angriffe hatte erdulden müssen, die sie hier mitgemacht hatten, hielt Edgar dies nur für logisch. Die Rückeroberung des Raumhafens genoss im Moment nur eine untergeordnete Priorität.
    Edgar ließ enttäuscht den Kopf sinken.
    Nichts zu sehen. Nicht einmal Drizilpatrouillen.
    Mutlos sanken seine Schultern herab und er stieß wieder zu seinem Trupp. Seine Leute warfen ihm hoffnungsvolle Blicke zu, doch als er nichts sagte, murmelten sie unterdrückte Flüche.
    »Das ist doch zum Mäusemelken!«, jammerte Galen. »Als würde man die Stecknadel im Heuhaufen suchen.«
    »Vielleicht sollten wir einen Drizil anhalten und ihn nach dem Weg fragen?!«, meinte Becky nur halb im Scherz.
    »An und für sich sogar keine schlechte Idee«, erwiderte Li müde, »aber kannst du Drizil sprechen? Ich jedenfalls nicht.«
    Plötzlich drang Rauschen aus Edgars Funkanlage. Er hob die Hand und seine Leute schwiegen in unterdrückter Erwartung.
    Das Rauschen hielt an. Hin und wieder meinte Edgar, sogar Stimmen zu vernehmen, doch die Worte blieben undeutlich, sosehr er auch die Ohren spitzte. Die Störsender der Drizil waren keineswegs perfekt und das Netz noch nicht so dicht, wie es der Feind vermutlich gern hätte. Hin und wieder drangen Signale durch, vorausgesetzt, sie waren stark genug. Doch solange die Übertragung unverständlich blieb, half ihnen das nicht weiter. Als hätten seine Gedanken es beschworen, wurden die Worte mit einem Mal kurzzeitig klarer. Edgar vermochte nun sogar, einzelne Stimmen zu unterscheiden.
    »HMS Hammer. Führen Sie einen Angriff gegen dieses Großkampfschiff. HMS Glory und HMS Samurai, unterstützen Sie die HMS Hammer.«
    »HMS Hammer bestätigt …«
    »HMS Glory bestätigt …«
    »HMS Samurai bestätigt …«
    »Die HMS Buenos Aires wurde schwer getroffen. Wiederhole: Buenos Aires wurde …«
    Es waren Kampfgespräche zwischen Kriegsschiffen. Edgar schaute sehnsüchtig zum Himmel. Lestrade führte eine Offensive gegen die Drizil. Gerade jetzt. In diesem Augenblick. Edgar hätte alles dafür gegeben, jetzt dort oben zu sein, um den Ausgang der Schlacht mit eigenen Augen zu beobachten.
      
    »Die Buenos Aires ist vernichtet«, meldete Mueller gepresst.
    Mit zusammengepressten Lippen registrierte Lestrade, wie das Symbol des Ares-Kreuzers von seinem Display verschwand.
    Dieses Symbol stand für mehr als sechshundert Menschen, die an Bord der Buenos Aires gestorben waren. Mit jedem Schiff, das sie verloren, wurde eine nie wieder zu schließende Lücke in ihre Mitte gerissen. Lestrade schüttelte das aufkommende Gefühl der Trauer und des Verlusts ab, um sich wieder auf die Schlacht zu konzentrieren.
    »Verstärken Sie die

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