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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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richtete sich auf und stieß kräftig Luft aus. »Ich weiß ja nicht, woher du deine Informationen hast, aber mir wurde gesagt, sie sei vergewaltigt worden. Ich denke, man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass dieser Verkehr gegen ihren Willen stattgefunden hat«, stieß er hervor.
    »Du warst also einer der beiden?«
    Bergur lehnte sich wieder an den Waschtisch. »Ja«, sagte er. »Mit ihrem vollen Einverständnis und lange bevor sie umgebracht wurde. Nachmittags.«
    Dóra überlegte kurz. »Was glaubst du, wer Birna getötet hat?«, fragte sie.
    »Jónas«, platzte Bergur heraus, »wer denn sonst?«
    Dóra zuckte mit den Schultern. »Er behauptet, unschuldig zu sein. Genau wie du. Und warum sollte er ihr etwas antun wollen? Sie hat an einem Projekt gearbeitet, das ihm viel bedeutet hat. Das wird jetzt den Bach runtergehen oder sich zumindest stark verzögern. Soweit ich weiß, hatte er sich mit der Trennung von ihr abgefunden, Eifersucht war also nicht im Spiel. Oder was meinst du?«
    »Sie hatten keine Liebesbeziehung«, sagte Bergur wütend. »Sie waren zusammen, aber sie hatten keine Beziehung.« Er schnappte nach Luft. »Aber er hat ihr nachgeweint. Es ist eine Lüge, dass er sich damit abgefunden hätte, dass sie ihn hat fallenlassen.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Dóra.
    »Birna hat es mir erzählt«, antwortete Bergur naiv. »Er hat ihr ständig nachgestellt. Deswegen hat sie nicht mehr im Hotel gearbeitet. Er hat sie einfach nicht in Ruhe gelassen.«
    Dóra horchte auf. »Wo hat sie denn gearbeitet«, fragte sie, »irgendwo hier in der Nachbarschaft?«
    Bergur registrierte Dóras Interesse sofort. Er kostete es aus, sie ein wenig zappeln zu lassen, gab aber schließlich nach. »In Kreppa«, sagte er, »der Hof gehört zum Hotelgelände, steht aber leer. Da hat sie sich eingerichtet.«
    »Ich weiß, welcher Hof das ist«, antwortete Dóra. »Ich war sogar schon dort, hab aber nichts gesehen, was darauf hindeuten würde, dass dort kürzlich jemand gearbeitet hätte«, meinte sie skeptisch. »Weißt du, welches Zimmer sie benutzt hat?«
    »Eins der Zimmer in der oberen Etage«, antwortete Bergur.
    »Verstehe.« Dóra war entschlossen, so bald wie möglich noch einmal dorthin zu gehen. Es mussten noch Dinge dort sein, die Birna gehört hatten, hoffentlich etwas, das Licht auf ihren Tod werfen würde. »Sag mir eins: Kennst du dich zufällig mit der Geschichte der beiden Höfe aus, Kreppa und Kirkjustétt?«
    Bergur schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Ich bin aus den Westfjorden. Bin erst mit zwanzig hergezogen.«
    »Hast du schon mal was von einem Brand bei Kirkjustétt gehört?«, fragte sie mit vager Hoffnung.
    »Nein, noch nie«, antwortete Bergur. »Die Höfe standen schon immer so da; es könnte nur kurz nach ihrem Bau gebrannt haben, dann hätte man die Schäden sofort beseitigt. Aber ich bezweifle es, denn Birna hat sich sehr für die Geschichte der beiden Höfe interessiert und mir gegenüber nie so etwas erwähnt.«
    »Hat sie mit dir über die Geschichte der Höfe gesprochen?«, fragte Dóra hoffnungsvoll, »und hat sie in diesem Zusammenhang jemals von Nazis gesprochen?«
    Bergur hob die Brauen. »Ja, doch«, sagte er. »Sie hat mir zwar nichts erzählt, aber sie hat mich gefragt, ob ich etwas über Nazis hier in der Gegend weiß. Natürlich wusste ich nichts darüber, und als ich nachgefragt hab, hat sie nur gemeint, es sei nicht so wichtig. Komisch, dass du das erwähnst.
    »Und Kristín?«, fragte sie. »Hat sie jemals den Namen Kristín erwähnt?«
    Bergur lachte höhnisch auf und grinste. »Zeig mir einen Isländer, der noch nie den Namen Kristín erwähnt hat.«
    »In Ordnung«, sagte Dóra. »Ich würde dich gerne noch nach dem Hellseher, Eiríkur, fragen. Hast du ihn gekannt?«
    »Nein«, antwortete Bergur. »Ich wusste, wer er war. Das ist alles. Hab nie mit ihm geredet.«
    »Kannst du mir erzählen, wie du ihn gefunden hast, und vielleicht auch, wie die Sache passiert ist?«
    »Wollt ihr es nicht lieber mit eigenen Augen sehen?«
    Matthias und Dóra standen auf und folgten ihm in den eigentlichen Stalltrakt. Dóra hatte sich an den Geruch gewöhnt, aber Matthias verzog beim Verlassen der Kaffeestube leicht das Gesicht. Sie gingen zu einer Box mit höheren Wänden als die anderen. »Hier lag er«, sagte Bergur, bleich im Gesicht. »Der Hengst hat ihn in der Box totgetreten. So sah es jedenfalls aus.« Er öffnete die Boxentür. »Das Pferd ist im Moment nicht

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