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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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ist, so etwas zu tun. Magnús war charakterschwach, aber war er auch gewalttätig? Ich weiß es einfach nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so bösartig ist. Unsere Gesellschaft würde das kaum dulden. Weder damals noch heute.« Lára verstummte und schnäuzte sich. »Dann war da noch die andere Sache, nach der du gefragt hast. Das mit den Kohlen. Ich habe darüber nachgedacht, und mir ist wieder eingefallen, dass beide Höfe auf Elektroheizung umgestellt wurden, bevor ich in die Stadt zog. Bjarni ließ an einem der Wasserfälle am Hang nördlich der Hauptstraße einen Generator aufstellen, und die Kohlenkeller wurden von da an nicht mehr benutzt.« Láras Stimme war bei dem bodenständigen Thema Heizen wieder kräftiger geworden und klang nicht mehr ganz so bedrückt. »In der Kiste mit dem Brief habe ich ein altes Foto von Guðný und mir hinter dem Hof gefunden, und da ist es mir wieder eingefallen. Auf dem Bild ist nämlich die Kohlenluke zu sehen, und da sind alle Erinnerungen wieder hochgekommen.«
    Dóra fiel Lára ins Wort. »Du sagst hinter dem Hof – welchen Hof meinst du denn?«
    »Kirkjustétt natürlich«, antwortete Lára. »Wir waren seinerzeit nicht oft drüben in Kreppa. Bjarni und Grímur sprachen kaum miteinander, und ich glaube, ich kann mit ziemlicher Gewissheit sagen, dass der einzige Kontakt zwischen den Brüdern mit diesem Generator zu tun hatte, den sie beide genutzt haben.«
    »Es gab also genauso eine Kohlenkammer in Kirkjustétt?«, fragte Dóra. »Hinter dem Hotel ist nichts davon zu sehen. Könnte die Kammer unter dem Anbau gelandet sein?«
    »Nein, das kann nicht sein«, sagte Lára. »Wenn ich mich recht erinnere, befand sie sich weit vom Haus entfernt, auf gar keinen Fall da, wo der Anbau errichtet wurde. Die Falltür müsste auf der Wiese hinter dem Hotel sein. Das war auf beiden Höfen gleich. Es galt als sehr modern, die Kohlenkammer weit vom Haus entfernt zu haben, aber es war natürlich auch teurer, als die Kohlen einfach in den normalen Keller zu schmeißen. Besonders chic war ein Zugang vom Keller zur Kohlenkammer.«
    Dóra schaute Matthias mit aufgerissenen Augen an. Sie konnte es kaum erwarten, in den Keller zu kommen und die Tür zur Kohlenkammer zu suchen. Bevor sie sich verabschiedete, versprach Dóra, Lára zu informieren, falls etwas über das Schicksal des geheimnisvollen Kindes ans Licht kommen sollte.
    »Ich muss nochmal kurz telefonieren«, sagte Dóra zu Matthias und wählte die Nummer von Litla-Hraun. »Ich erkläre dir alles, versprochen.« Als Jónas endlich am Apparat war, kam sie sofort zum Thema. »Jónas, es kann sein, dass ich ein Loch in deine Kellerwand unter dem alten Teil des Hotels schlagen muss. Ich wollte es dich nur wissen lassen. Sonst alles in Ordnung bei dir?«
     
    Dóra, Matthias und Gylfi standen vor der Kellerwand, die nach ihren Berechnungen an die Wiese hinter dem Hotel grenzte. Es hatte unglaublich lange gedauert, bis sie sich einig gewesen waren. Sie hatten Sóley hochgehoben und durch das schmutzige Fenster spähen lassen und somit die Bestätigung erhalten, dass die Wand, die derjenigen auf Birnas Foto ähnelte, auch die richtige war. Matthias legte das Foto beiseite und nahm den Vorschlaghammer.
    Gylfi hatte darauf bestanden, mitzukommen, und so waren sie mit Schaufeln hinaus auf die Wiese gegangen, um sich zu vergewissern, dass die Luke wirklich da war, bevor sie im Haus zur Tat schritten. Auch die Mädchen hatten unbedingt mitkommen wollen, froh über die Abwechslung. Die Falltür befand sich in etwa 30 Zentimetern Tiefe direkt hinter dem Stein mit der Inschrift, aber anstatt Zeit damit zu vergeuden, sie vollständig auszugraben, waren sie in den Keller gegangen, um die verborgene Tür zu suchen. Matthias war der Meinung, es sei genauso schwierig, diese jahrzehntelang vom Erdboden bedeckte Falltür zu öffnen wie die andere Luke in Kreppa.
    »Was glaubt ihr eigentlich, was ihr dahinter findet?«, fragte Gylfi.
    »Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung«, antwortete Dóra. »Die Vorkehrungen hier unten lassen allerdings darauf schließen, dass jemand die Leute fernhalten wollte. Es gibt keinen Grund, eine Tür zu einem Kellerloch so zuzumauern. Man hätte sie auch anders versperren können, ohne sie zu verstecken.«
    »Und wenn da nichts ist«, hakte Gylfi nach, »wie reagiert dann der Typ, dem das alles hier gehört?«
    »Gar nicht«, sagte Dóra. »Ich hab ihn informiert, und schlimmstenfalls hat er

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