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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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Schraube locker. »Äh, nein«, sagte sie und verfolgte verwundert, wie Dóras Eifer in Enttäuschung umschlug. »Das war das ältere Modell. Deins ist neuer«, erklärte sie und schaute Dóra forschend an. »Die anderen sind kürzlich ausgegangen. War ein durchschlagender Erfolg. Der Letzte wurde sogar geklaut. In der letzten Woche wurde eingebrochen, und ich hab endlich festgestellt, was gestohlen wurde. Ich wollte euch nämlich den Letzten geben. Aber der da ist auch prima. Der einzige Unterschied ist, dass das Gel kein Aloe vera Gel ist.«
    »Ein Einbruch«, sagte Dóra atemlos. »Wann war das?«
    »Letzte Woche«, antwortete Stefanía. »Lass mal überlegen, ich bin am Dienstag gefahren, und als ich am Freitag zurückkam, hab ich’s entdeckt. Das Schloss war aufgebrochen, aber der Mord an Birna hat dieses kleine Delikt natürlich überschattet. Zumal ich am Anfang dachte, es sei nichts gestohlen worden. Hab’s eben erst gemerkt, als ich den Märchenprinzen für euch holen wollte.«
    Dóra ging, die Kiste immer noch im Arm, ins Zimmer. »Matthias, rate mal, was passiert ist? Rósa steht wieder auf der Liste. Ganz oben sogar.«
    Matthias sah sie trotz der Aufregung ruhig an. »Wie kommt’s?«
    »Birnas Mörder ist kein Mann, sondern eine Frau. Die Vergewaltigung wurde vorgetäuscht, um die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken.« Dóra stellte die Kiste auf den Fußboden. »Wer würde so etwas tun?« Sie antwortete sich selbst: »Eine Frau natürlich. Eine Frau, die nichts von der Aloe vera Funktion wusste.«
    Matthias starrte Dóra an. »Ich glaube, das musst du mir genauer erklären«, sagte er ruhig und holte sich noch ein Bier.
    Dóra nahm die Mappe mit den Ermittlungsunterlagen, blätterte darin herum und reichte sie Matthias. Sie zeigte ihm ein kopiertes Foto von einem Dildo auf einem Stahltablett. »Der wurde am Strand gefunden, zusammen mit allen möglichen anderen Dingen – der Polizei muss nicht unbedingt ein Licht aufgegangen sein.« Dóra blickte zu der Kiste mit den Sachen aus dem Keller. »So ein Gerät war auch in dieser Kiste, falls du dir Gedanken darüber machen solltest, warum ich mich so gut mit Hilfsmitteln des Liebeslebens auskenne.«
    Matthias betrachtete die Kiste und grinste. »Verstehe. Aber ich kapiere den Zusammenhang nicht ganz.«
    »Laut Beschreibung auf der Kiste spritzt aus diesem Apparat Aloe vera Gel«, erläuterte Dóra und errötete leicht. »Frag mich nicht, warum.« Sie zeigte wieder auf das Foto. »Es ist gut möglich, dass das Sperma von zwei Männern in Birnas Vagina gefunden wurde, aber es rührte nicht von einer Vergewaltigung her.«
    »Und woher willst du das wissen? Selbst wenn zwei Männer zugeben, Verkehr mit ihr gehabt zu haben, ist damit nicht gesagt, dass das mit ihrem Einverständnis stattgefunden hat.«
    »Ich glaube, der Mörder wollte eine Vergewaltigung vortäuschen«, erklärte Dóra. »Mit einem solchen Gerät. Das ist die einzige vernünftige Erklärung für dieses Aloe vera. Eine Frau, die innerhalb kürzester Zeit mit zwei Männern geschlafen hat, wandert nicht mit einem Sexspielzeug am Strand entlang.« Sie zeigte noch einmal auf das Foto. »Und warum sollte jemand eine Vergewaltigung vortäuschen? Na? Um die Polizei zu verwirren natürlich. Das kann nur bedeuten, dass der Mörder eine Frau ist. Frauen vergewaltigen keine Frauen.«
    »Nein«, sagte Matthias, »das stimmt wohl. Aber es gibt noch jede Menge andere Frauen, die sie ermordet haben könnten. Es muss nicht unbedingt Rósa gewesen sein.«
    »Klar«, entgegnete Dóra. »Aber es muss eine Frau sein, die einen triftigen Grund hatte. Und den hatte Rósa.«
    »Stimmt«, sagte Matthias, verstummte aber dann. Irritiert blickte er zu Stefanía, die um die Ecke ins Zimmer kam. Sie lächelte den beiden zu und hielt immer noch den Karton in der Hand, den sie Matthias nun reichte. Dóra hatte die Sexberaterin bei der ganzen Aufregung vollkommen vergessen.
    »Bitte sehr, das ist für dich. Du darfst ihn behalten. Glaub mir, das hat schon vielen in deiner Situation geholfen«, sagte sie in gebrochenem Englisch zu Matthias, verabschiedete sich und ging.
    Matthias saß reglos in seinem Sessel. In der einen Hand hielt er ein Bierglas und in der anderen einen Karton mit einem Sexspielzeug. Er war zu perplex, um etwas sagen zu können, aber sobald sich die Tür hinter Stefanía geschlossen hatte, sah er Dóra an. »Du hast der Frau doch wohl nicht erzählt, ich wär schwul?«
    »Nein, bist du

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