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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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Kellertür. »Die Entdeckung da unten wartet schon seit Jahrzehnten. Da kann sie ruhig noch eine halbe Stunde länger warten.«
    Dóra konnte ihre Freude nicht verhehlen. þórólfur schien ihre Theorie ernst zu nehmen. »Vielen Dank, þórólfur. Vielleicht hältst du mich auf dem Laufenden.« Sie erhob sich.
    þórólfur winkte einen Polizisten mit nach draußen. Er warf Dóra einen Blick zu. »Das habe ich nicht gesagt.« Dann ging er grußlos von dannen.
     
    Dóra hatte soeben die Kartoffeln und den Fisch für ihre Tochter zermatscht, die genau mitverfolgte, ob die Butter auch gleichmäßig auf dem Brei verteilt wurde. Der Koch hatte das beim kunstvollen Dekorieren des Tellers gewiss nicht geahnt. Im Speisesaal saßen nur wenige Gäste, und das Essen war schnell auf den Tisch gekommen.
    »Ich weiß nicht, ob ich das essen darf«, sagte Sigga und starrte den Muschelberg vor sich an. »Ich dachte, ich hätte Pasta bestellt.« Gylfi, der Pasta bekommen hatte, betrachtete ihren Teller, offenbar in einem inneren Kampf, ob er der zukünftigen Mutter seines Kindes anbieten sollte, mit ihm zu tauschen. Schließlich bot er ihr die Hälfte von seinem Essen an, und die Muscheln landeten bei Matthias als eine Art Beilage zu dem großen Steak, das er bereits angeschnitten hatte.
    Dóra stellte den Teller mit dem Kartoffel-Fisch-Brei vor ihre Tochter, die sofort zulangte. Danach zog sie ihren eigenen Teller heran. Sie freute sich auf das Essen; lange genug hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen, wer was warum getan hatte. Dóra dankte Gott dafür, den Börsenmakler in der Lobby getroffen zu haben. Das hatte sie auf der Suche nach dem Mörder weiter gebracht als vieles andere, was sie in den letzten Tagen angegangen waren. Dóra legte das Besteck wieder hin. »Wie ist er nach dem Sturz zurück zum Pferdeverleih gekommen?«, fragte sie konfus.
    »Wer?«, fragte Matthias und legte eine leere Muschelschale auf den Teller.
    »Teitur, der Börsenmakler. Er war verletzt und fahrunfähig. Er ist ja wohl kaum zu Fuß gegangen. Jemand muss ihn gefahren haben.«
    »Ja«, sagte Matthias, »na und?« Sigga und Gylfi verfolgten das Gespräch verständnislos. Sóley ließ sich hingegen nicht ablenken; sie war vollauf damit beschäftigt, die Limomenge in den Gläsern der Geschwister zu vergleichen.
    »Wenn ihn jemand gefahren oder ihm sonst wie geholfen hat, dann wusste derjenige auch, welchen Einfluss tote Füchse auf Pferde haben und wo der Kadaver lag.« Sie nahm das Handy und kramte Teiturs Visitenkarte aus ihrer Tasche hervor. »Hallo, hier ist Dóra, die Anwältin aus dem Hotel. Wer hat dich eigentlich vom Unfallort zurück zum Pferdeverleih gebracht?«
    »Ach, hallo«, sagte Teitur. »Ich hatte schon gehofft, du hättest eine Investitionsentscheidung getroffen. Die Branche boomt.«
    »Nee, noch nicht«, antwortete Dóra, »im Augenblick interessiere ich mich mehr für deinen Unfall.«
    »Okay«, sagte Teitur ein klein wenig enttäuscht. »Ein Mädchen hat mich gesehen. Ich dachte, ich hätte es dir gesagt, als du mich nach dem Unfall gefragt hast. Sie hat mich echt gerettet, hat mich weggezogen, bevor das Pferd mich erledigt hätte. Es war total durchgedreht.«
    »Welches Mädchen war das?«, fragte Dóra ruhig. »Hast du nach ihrem Namen gefragt?«
    »Ja«, antwortete er. »Ich weiß ihn nur nicht mehr. Sie war zum Glück direkt in der Nähe, hat Kisten in das alte Haus am Ende des Wegs geschleppt. Sie war dann so nett und hat mich zum Pferdeverleih und anschließend zurück zum Hotel gefahren.«
    »Hieß sie Bertha?«, fragte Dóra, immer noch mit besonnener Stimme, obwohl sie innerlich bebte.
    » Ja!«, sagte Teitur froh. »Stimmt. Sie hieß Bertha.«

34 . KAPITEL
    R-E-R. B-E-R. Bertha. Dóra legte das Handy auf den Tisch und starrte vor sich hin.
    Matthias, Gylfi und Sigga warteten schweigend mit erhobenem Besteck auf eine Erklärung für ihre Reaktion. »Es ist nicht Rósa«, verkündete Dóra in die Stille hinein. »Bertha hat von dem Fuchs gewusst.«
    »Du weißt, dass man nicht gleich schuldig ist, wenn man davon wusste«, entgegnete Matthias. Gylfi und Sigga verfolgten die Situation gespannt, obwohl sie nichts begriffen.
    »Es ist nicht nur das«, erwiderte Dóra, »erstens hat sie neben ihrer Mutter Elín und ihrem Onkel Börkur am meisten zu verlieren. Sie war hier bei der Séance und sie hat Angst vor Geistern. Es ist ihr zuzutrauen, dass sie Nadeln in die Fußsohlen ihrer Opfer sticht, damit sie nicht zu

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