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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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zurück. »Könnte funktionieren, wenn sie blind und dumm ist. Niemand würde dir abnehmen, dass du ausmisten willst. Da könntest du ebenso gut Isländischunterricht anbieten.« Sie ließ ihren Blick über seine sorgfältig gebügelte Hose und sein helles Hemd wandern. »Du könntest dich vielleicht als mormonischer Missionar ausgeben, dann müsstest du nicht mal die Klamotten wechseln.«
    Matthias ignorierte sie. »Und wie wär’s einfach mit der Wahrheit?«, schlug er vor. »Wenn wir die beiden getrennt voneinander ohne Vorwand aufsuchen?«
    »Und was ist die Wahrheit?«, unterbrach Dóra. »Dass wir sie des Mordes verdächtigen?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Das geht nicht.«
    »Die Wahrheit hat viele Seiten«, entgegnete Matthias. »Du sagst einfach, du würdest den Spuk untersuchen. Das ist keine Lüge.«
    Dóra überlegte. »Hmm, stimmt. Vielleicht kennen sie sich sogar mit der Geschichte des Hofs und der Gegend aus. Das ist nicht so abwegig.«
    »Was hast du noch aufgeschrieben? Es kommen bestimmt nicht nur drei Verdächtige in Frage, oder?«
    Dóra überflog rasch das Blatt. »Nein, ich finde auch diesen Kajakfahrer, þröstur Laufeyjarson, sehr mysteriös.« Sie schaute Matthias an. »Wir müssen mit ihm reden.«
    Matthias zuckte die Achseln. »Meinst du, weil er weggepaddelt ist, als er uns am Strand gesehen hat?«
    »Unter anderem, ja«, antwortete Dóra. »Außerdem fand ich Vater und Sohn aus Japan ziemlich seltsam, aber das ist wahrscheinlich nur so ein Gefühl.« Sie blickte auf den Zettel. »Der Kellner, dieser Jökull, war auch sehr schlecht auf Birna zu sprechen.« Sie überflog den weiteren Text. »Dann der alte Politiker, Magnús. Er hatte eindeutig etwas zu verbergen. Warum wollte er zum Beispiel nicht zugeben, dass er beim Einchecken nach Birna gefragt hat?«
    »Du machst Witze«, entgegnete Matthias. »Der Mann ist so uralt, dass er noch nicht mal einer Topfpflanze was zuleide tun könnte. Vielleicht hat er wirklich was zu verbergen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er die SMS geschrieben hat und mit dem Vorsatz, die Frau umzubringen, runter zum Strand gerannt ist. Warum konzentrierst du dich eigentlich nur auf die Männer? Der Mörder könnte ebenso gut eine Frau sein.«
    »Wer denn?«, fragte Dóra. »Vigdís von der Rezeption? Oder die betrunkene Sexberaterin, Stefanía?«
    »Ja, warum nicht«, antwortete Matthias. »Oder, wie gesagt, Bergurs Frau. Ich will dich nur darauf hinweisen, dass du noch viel zu wenig weißt, um irgendjemanden ausschließen zu können.«
    Dóra seufzte. »Ich weiß. Leider.« Sie nahm das letzte Blatt zur Hand. »Dann gibt es ein paar Dinge, die vielleicht nichts mit dem Mord an Birna zu tun haben, die ich mir aber trotzdem genauer anschauen möchte.«
    »Lass hören«, sagte Matthias. »Es fängt langsam an, Spaß zu machen.«
    »Ich möchte wissen, wer Kristín war«, erklärte Dóra. »Ihr Name steht in Birnas Notizbuch, also könnte sie vielleicht etwas mit dem Mord zu tun haben.«
    Matthias lachte, hörte aber sofort wieder auf, als Dóra ihn scharf ansah. »Sprich weiter.«
    »Außerdem möchte ich Birnas Büro sehen. Ich war in ihrem Hotelzimmer, und auch wenn ich keine Architektin bin, war mir klar, dass sie da nur sporadisch gearbeitet hat. Es gab zum Beispiel keinen Computer.«
    »Hast du Jónas danach gefragt?«
    »Nein, noch nicht. Ist mir erst eben beim Aufschreiben eingefallen. Aber ich werde ihn auf jeden Fall danach fragen. Wenn schon jemand ihr Zimmer durchsucht, dann muss da auch irgendwas zu holen sein.«
    »Sehe ich genauso«, meinte Matthias. »Aber wenn ihr Büro in Reykjavík ist, hat die Polizei es bestimmt versiegelt.«
    »Ich bin mir eigentlich sicher, dass sie auch irgendwo hier in Snæfellsnes ein Büro hatte. Jónas hat das zumindest durchblicken lassen«, sagte Dóra und nahm das nächste Blatt. »Und hier ist noch was.« Sie las die letzten Notizen vor. »Ich würde gerne rausfinden, wo Grímur beerdigt ist.« Sie blickte von dem Blatt zu Matthias. »Außerdem möchte ich unbedingt wissen, was dem Mann im Rollstuhl zugestoßen ist.«
    »Großer Gott«, sagte Matthias. »Fang bloß nicht wieder damit an.«
    »Doch, ich muss es wissen«, sagte Dóra bestimmt. »Und wenn es nur deshalb ist, weil der Kellner so abweisend reagiert hat, als ich den Jungen erwähnt habe. Das kam mir sehr merkwürdig vor.« Sie schaute wieder auf das Blatt. »Natürlich müssen wir auch noch rauskriegen, warum die Polizei Jónas nach

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