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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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Füchsen und Stecknadeln und natürlich nach R-E-R gefragt hat. Und ich will mehr über den Toten in Erfahrung bringen.«
    »Es ist stets von Vorteil, zu wissen, was man möchte«, bemerkte Matthias süffisant. »Damit können sich manche stundenlang beschäftigen.«
    Dóra hörte ihm nicht zu. »Und ich müsste wahrscheinlich ein bisschen über Nazis in Island recherchieren«, sagte sie und faltete die Blätter zusammen.
    Matthias stöhnte so laut auf, dass es nach einem akuten Blinddarmdurchbruch klang. »Nazis«, sagte er bitter. »Klar, dass die auch noch auftauchen mussten.«

21 . KAPITEL
    Dóra hatte den Eindruck, fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückgereist zu sein. Sie saß in einem mit polierten Möbeln überfrachteten Wohnzimmer. »Wie gesagt, Jónas ist ziemlich verärgert, dass bei Vertragsabschluss nicht darauf hingewiesen wurde«, sagte sie und lehnte sich zurück, sodass die Federn des alten Sofas knarrten. Es handelte sich um ein riesiges Möbelstück mit ungewöhnlich weichen Polstern. Als sie endlich die Rückenlehne des Sofas spürte, befand sie sich schon fast in Schräglage und setzte sich schnell wieder aufrecht hin. Zum Glück war sie groß genug, um gerade auf dem Sofa sitzen zu können, ohne dass ihre Beine in der Luft baumelten, aber das hätte wohl auch keinen großen Unterschied gemacht. Die Geschwister Börkur þórðarson und Elín þórðardóttir hatten sie am Morgen angerufen und in ihr Haus in Stykkishólmur eingeladen. Dóra hatte es vorgezogen, diese Einladung anzunehmen, anstatt sie ihrerseits ins Hotel zu bitten. Sie hatte sich über die Abwechslung gefreut – ein Umgebungswechsel, um einen klaren Kopf zu bekommen.
    Das Haus war eines der stattlichsten im ganzen Ort, hochaufragend und gut erhalten, dokumentierte es den Wohlstand seiner Erbauer. Dóra ging davon aus, dass es sich um das Haus des Urgroßvaters der Geschwister handelte. Er hatte mit traditionellem Fischfang viel Geld verdient und war so schlau gewesen, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, bevor die Segelboote von Trawlern abgelöst wurden. Matthias war von dem wellblechverkleideten Haus entzückt. Es war hübsch gestrichen und zog alle Blicke auf seine weißgestrichenen Giebel, Fensterrahmen und Dachkanten. Da das Gespräch auf Isländisch stattfinden sollte, hatte Matthias beschlossen, draußen zu bleiben und sich lieber im Ort umzusehen. Dóra war den wachsamen Blicken von Börkur und Elín, die ihr auf prachtvollen Stühlen gegenübersaßen, allein ausgeliefert.
    »Das sind alte überlieferte Geschichten. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie etwas mit der Gegenwart zu tun haben. Wiedergänger! Unfassbar!«, sagte Börkur unfreundlich. »Und man muss sich fragen, ob das irgendetwas geändert hätte! Der Mann wollte den Kaufvertrag doch unbedingt abschließen. Er hat sich noch nicht mal für das Lachsaufkommen im Fluss interessiert.«
    »In Anbetracht der Dienstleistungen, die das Hotel anbietet, bin ich mir sicher, dass diese Geschichten für Jónas wichtig gewesen wären«, sagte Dóra und lächelte höflich. »Sehr wichtig. Lachse und Derartiges sind für das Hotel nebensächlich, aber das Übernatürliche ist es gewiss nicht.«
    Börkur schnaubte. »Und was will er mit diesem Unsinn erreichen? Den Kaufpreis zu drücken?«
    »Zum Beispiel«, antwortete Dóra. »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »So einen Quatsch habe ich noch nie gehört«, sagte Börkur mit polternder Stimme. »Dann ist es wohl an der Zeit, dass wir uns einen Anwalt nehmen?« Erzürnt blickte er zu seiner Schwester.
    Elín saß ausdruckslos neben ihm. »Lass uns doch erst mal darüber reden. Es muss doch möglich sein, eine Lösung zu finden.« Sie wandte sich an Dóra. »Oder? Hat Börkur etwa recht?«
    »Wenn ich eine Kaufpreisminderung oder Schadenersatz für die einzige Lösung halten würde, hätte ich euch einfach einen entsprechenden Brief geschickt«, antwortete Dóra. »Ich bin hier, um über die Sache zu reden und zu sehen, ob man sie nicht auf andere Weise lösen kann.«
    »Schadenersatz«, brummte Börkur. »Ich sollte derjenige sein, der Schadenersatzansprüche stellt. Ich müsste bei der Arbeit sein, anstatt hier rumzusitzen.«
    »Aber mein Lieber«, sagte seine Schwester Elín gereizt, »deine Angestellten sind wahrscheinlich gottfroh, dich los zu sein. Vielleicht tun sie sich ja zusammen und bezahlen dich für deine Abwesenheit?«
    Börkur wurde feuerrot im Gesicht, entgegnete aber nichts. Stattdessen drehte

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