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Das geheime Bild

Das geheime Bild

Titel: Das geheime Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Graham
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liegen, Merry. Zum Bahnhof waren es mehrere Kilometer.«
    »Sie könnte den Moment abgepasst haben, als du losgeradelt bist. Kam dann raus und holte es sich.«
    »Vielleicht«, sagte er und kehrte dabei sein Gesicht von den milchigen Strahlen der Sonne ab, bis ein Schatten darauf fiel.
    »Man kann es schwer einschätzen«, sagte ich, »ob Leute wirklich in Ruhe gelassen werden wollen. Oder ob sie dich nur für einen Moment wegschubsen wollen. Und es später bereuen.« Meine Stimme zitterte ein wenig.
    »Hugh?«, sagte er.
    »Ich habe ihn beim Wort genommen.«
    »Und das medizinische Personal ebenso.«
    »Ich habe ihn im Stich gelassen. Ich hätte einen Termin mit einem Coach in der Reha-Einrichtung vereinbaren können. Ich hätte ihnen Druck machen können. Mich vergewissern können, dass ich das Richtige tat, indem ich ihn beim Wort nahm.« So schwach die Sonne auch war, sie brannte mir in den Augen, weshalb auch ich mich abwandte. »Aber ich habe mich hierher zurückgestohlen und monatelang in Selbstmitleid gebadet.«
    »Die Stastnys sind bekannt für ihre Rückzüge in würdigem Schweigen«, sagte er. »Meine Mutter nannte es Schmollen.«
    Ich musste lachen. Er sah mich nachsichtig an. »Aber du nicht, Merry. Das bist du nicht. Wir haben dir schon den richtigen Namen gegeben.«
    Samson hatte einen alten Hockeyball gefunden. Er schleppte ihn im Maul an und ließ ihn mir vor die Füße fallen. Ich warf ihn in Richtung Büsche.
    »Was macht das Gemälde?«, fragte ich. Clara und ich hatten Dad zu Weihnachten neue Farben, Pinsel und mehrer e Blöcke wunderschönes weißes Papier geschenkt.
    Er lächelte schuldbewusst. »Es fällt mir schwer, mich mei nen Verwaltungsaufgaben zu widmen. Ich möchte eigentlich nur mit der Farbe spielen. Ich bin gespannt, was Samantha sagen wird, wenn sie zurückkommt.«
    Ein mir unbekanntes Auto kam langsam die verschneite Einfahrt hochgefahren. »Wer mag das wohl sein?«, fragte Dad müde. »Ich hatte gehofft, dass der Schnee uns ein paar Tage Frieden und Stille gewährt, bevor ich mit den Vorbereitungen für das nächste Trimester beginne.« Ich hatte das starke Gefühl, dass es nicht mehr allzu lange dauern konnte, bis er uns seine Bereitschaft, über seinen Ruhestand nachzudenken, wissen ließ.
    Der kleine Jeep hielt neben den Stufen an. Ein Mann stieg aus: jung, fit. Er holte etwas vom Rücksitz des Wagens, ein Paket, eingewickelt in Weihnachtspapier. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Dad achtete gar nicht auf den Wagen, er zog es offenbar vor, draußen im Gelände zu bleiben, außer Dienst.
    »Weißt du was«, sagte ich. »Ich gehe jetzt rein. Ich möchte noch ein paar Sachen durchsehen.«
    »Was für Sachen ?« Er amüsierte sich über meinen, wie er es nannte, schlechten Umgang mit der Sprache, aber eigentlich war seine Aufmerksamkeit auf den Rasen unter dem Frost gerichtet. Er trat mit einer Schuhspitze dagegen. »Ich frage mich, ob der neue Grassamen den Winter übersteht.«
    »Skisachen.« Im Dachboden meiner Wohnung gab es immer noch einen Koffer mit meinen Stiefeln und einer Jacke.
    »Planst du wegzufahren?«
    »Vielleicht.«
    »Mit Hugh?«
    »Gut möglich. Wir sehen uns später, Dad.«
    Ich pfiff den Hund zu mir und rannte über den weißen Rasen. Mein Herz vollführte Freudensprünge, doch mein Atem formte Fragezeichen in der klaren Luft, als ich mich meinem Ehemann näherte. Hugh wandte mir sein Gesicht zu, und sein Ausdruck löste die Fragezeichen auf.
    Der Hund umsprang ihn in einem Durcheinander aus Beinen und wild wedelndem Schwanz. Ich hielt die Luft an aus Angst, Hugh könnte auf der glatten Einfahrt sein Gleichgewicht verlieren. Vier Stunden tägliches intensives Fitnesstraining und Physiotherapie reichten nicht aus, um einen Mann auf die Hundebegrüßung vorzubereiten, die ihm zuteilwurde. Ich musste meine Arme um meinen Mann werfen, damit er nicht umkippte. Das würde meine Erklärung sein, sofern er mich von sich wegschob oder vor mir zurückwich.
    Doch er tat nichts dergleichen.

Epilog
    V orhangstangen aus Zinn, denke ich.« Emily stieg vom Hocker und faltete den Zollstock zusammen. »Ich habe welche bei John Lewis gesehen. Sie könnten sie mitbringen, wenn Sie wegen des Stoffs hinfahren.«
    Sie schrieb ein paar Maße auf ihren Notizblock. »Wir haben uns für Falten entschieden, nicht wahr? Hier steht, wie viel Stoff Sie benötigen.« Sie schrieb die Zahl auf. Das Baby krabbelte auf ihren Nähkorb zu. »Nein, Süßer, da drin sind zu viele spitze Dinge für

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