Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheime Bild

Das geheime Bild

Titel: Das geheime Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Graham
Vom Netzwerk:
besser und ruhiger. Aber ich kann den Schaden nicht einschätzen, der da drin angerichtet wurde.« Er tippte sich an den Kopf. »Und das kann mir auch keiner sagen.«
    Ich streckte eine Hand nach ihm aus, aber eine unsichtbare Barriere schien diese daran zu hindern, Kontakt mit seinem Arm aufzunehmen. Er schien die Geste nicht zu bemerken.
    »Sollen wir zum Haus umkehren?«, war alles, was er sagte.
    Als wir die Stufen erreichten, die von der Terrasse nach oben führten, trafen wir Cathy. Ich war davon ausgegangen, dass sie diese Woche der Schule fernbleiben würde, da sie mit den Aufnahmeprüfungen nichts zu tun hatte. »Ah, Meredith.« Als sie Hugh an meiner Seite sah, bekam sie große Augen.
    Siehst du , wollte ich ihr sagen, vielleicht bin ich ja doch nicht so verkorkst, wie du denkst. Mein Mann möchte mich sehen, mit mir zusammen sein. Das sind ungelegte Eier, ermahnte ich mich sofort. Er hatte mit keinem Wort angedeutet, zu einer gemeinsamen Zukunft entschlossen zu sein. Ich nickte ihr zu. »Wir sind auf dem Weg zu Dad.« Ich stellte ihr Hugh nicht vor, obwohl er stehen blieb und ihr zunickte.
    »Wer war das?«, fragte er, als wir weitergingen.
    »Die Schulkrankenschwester«, sagte ich. Einen kurzen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, ihm zu erzählen, dass sie vermutlich noch immer glaubte, ich hätte die Reborn-Puppe in den Schrank des Geschichtsraums gelegt. Aber ich wollte nicht schon wieder über diese verdammte Puppe reden. Sie schien sich bei jeder Gelegenheit einzuschleichen.
    Mein Vater war mit dem Aufräumen nach den Aufnahmeprüfungen beschäftigt: Er schichtete Blätter auf Haufen, die den Lehrern zugestellt werden mussten, damit sie diese während der Ferien bearbeiteten. Ich hatte ihm nicht gesagt, dass Hugh heute kommen würde, aus Aberglauben, er könnte es sich anders überlegen und doch nicht auftauchen. »Wirklich gute Kandidaten«, sagte mein Vater, ohne seinen Kopf zu heben, als wir eintraten. Als ich nicht darauf antwortete, drehte er sich um. »O Hugh.« Verwunderung schwang in seiner Stimme mit. Er erhob sich. »Du bist es wirklich. Endlich.« Ich hatte ganz vergessen oder verdrängt, wie begeistert Dad immer von Hugh gewesen war. Vielleicht der Sohn, den er nie hatte. »Bleibst du für länger?« Er warf einen hoffnungsvollen Blick in meine Richtung, als er mit ausgestrecktem Arm auf uns zukam und dabei aussah, als wollte er mehr als nur Hände schütteln, als wollte er Hugh umarmen.
    »Nur ein Tagesausflug.« Hugh trat vor und schüttelte meinem Vater die Hand. Mir fiel der kurze Blick auf, den mein Vater nach unten auf das neue Bein unter der neuen und teuer aussehenden Jeans warf. »Ich freue mich auch, dich zu sehen. Das mit Susan tut mir so leid.«
    »Ich danke dir für deinen Brief.« Dad hielt noch immer seine Hand. »Du hast hoffentlich die Karte bekommen, mit der ich darauf geantwortet habe?«
    Hugh nickte. Ich hatte nicht gewusst, dass Hugh Dad geschrieben hatte.
    Wenn sie jetzt hier gewesen wäre, hätte meine Mutter ihre Arme ausgebreitet, und Hugh hätte sich von ihr drücken lassen, vielleicht empfand er sogar mehr Begeisterung, sie und Dad zu sehen als mich, überlegte ich. Ich wusste nicht einmal mehr, ob er mir einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte, als er am Bahnhof zu mir in den Wagen stieg.
    Wut, heiß und bitter, kochte in mir hoch. Was für ein trautes Paar Dad und Hugh abgaben. Er schien sich wirklich zu freuen, meinen Vater zu sehen. Und den Hund. Offensichtlich war nur ich, seine Frau, ein Problem. Ich bückte mich hinab zu Samson und tätschelte ihm den Kopf, damit keiner sah, was in mir vorging. Reiß dich zusammen , befahl ich mir. Du benimmst dich wie eine eifersüchtige Erstklässlerin. Oder die neidische kleine Schwester, die du damals warst, als Clara all das zu haben schien, was du nicht hattest.
    »Du siehst besser aus, als ich erwartet hatte«, meinte mein Vater zu ihm. »Als Meredith deine Verletzungen beschrieb …« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich hatte Glück mit meiner Behandlung. Die Ärzte, Krankenpfleger und Physiotherapeuten waren großartig. Hart zu mir, du kannst dir gar nicht vorstellen wie hart, aber großartig.«
    »Sie haben ihren Job gut gemacht«, sagte Dad.
    »Morgen werde ich vermutlich die Quittung für den heutigen Tag bekommen, wenn du weißt, was ich meine.«
    Jemand klopfte an die Tür. Olivia steckte ihren Kopf herein. »Bitte, Mr. Statton, kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?«
    »Ist Emily nicht da?«
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher