Das geheime Verlangen der Sophie M.
Schlangenlinien meine Schenkel streichelte.
Auf einmal spielte das Thema »Betteln oder nicht« keine Rolle mehr. Ich wartete so verzweifelt auf meinen Höhepunkt, dass ich so ziemlich alles gesagt hätte, wenn er mich gelassen hätte. Ich hatte die Fäuste geballt, biss mir auf die Unterlippe, und aus meinem trockenen Hals kam schließlich ein »Bitte«.
Sein Finger wanderte zärtlich zurück zu meiner Mitte. Jetzt sah er wahrlich blasiert aus. »Bitte was?«
Sein Tonfall war anders, tiefer, ich schauderte, war aber dennoch unsicher. Das war nicht der lockere, coole Thomas. Mein Gespiele erwies sich als ein Mann voller Überraschungen, nicht aber als ein Mann von Geduld.
Wieder zwickte er mich in die Brustwarze und zwirbelte sie brutal. Tränen schossen mir in die Augen, wieder japste ich. Seine Stimme war stahlhart, duldete keinen Ungehorsam und machte mich noch feuchter, auch wenn mein Bauch vor Nervosität kribbelte.
»Bitte was?«
Mein Gehirn setzte aus. Ich bin normalerweise nicht um Worte verlegen, nun aber wusste ich nicht, was ich sagen sollte, ich hatte Panik, dass er es noch länger hinauszögern oder, schlimmer noch, ganz aufhören könnte, wenn ich das Falsche sagte. Am Ende sprudelte alles, was eventuell richtig sein konnte,
aus mir heraus: »Bitte steck deine Finger in mich hinein. Bitte berühre mich, ich will kommen, lass mich kommen. Bitte.«
Nach dem letzten flehentlichen Bitte begann er, mich zu reiben, mit den kräftigen, anhaltenden Bewegungen, nach denen ich mich verzehrt hatte. Er schob zwei Finger in mich hinein und fickte mich damit, rieb immer kräftiger, schneller, bis ich meine Schreie nicht mehr unterdrücken konnte. Ich erbebte, stöhnte, schlug mit der Gewalt meines Orgasmus mit den Händen an das Kopfende des Bettes.
Lächelnd löste er die Fesseln, meine Hände waren frei. Auch ich lächelte, während ich mir die Handgelenke massierte, denn ich wusste, dass ich ganz unvermutet einen Geistesverwandten gefunden hatte und wir es wieder tun würden. Und dass es sich sogar lohnte, dafür zu betteln. Was ich, jedenfalls zu diesem Zeitpunkt, nicht wusste, war, dass dies kaum betteln genannt werden konnte und es nur der Anfang gewesen war.
Wir verstanden uns immer noch nicht als Paar, was es uns in gewisser Weise einfacher machte, auszusprechen, was uns aufgeilte. Einem Lebenspartner zu erzählen, dass man davon träumt, er würde einen prügeln, bis man heult, und dann durchbumsen, obwohl man ihn von sich stoßen will, kann unter Umständen peinlich sein. Thomas hingegen hörte sich alles aufmerksam an und – was mir damals nicht klar war – merkte sich für irgendwann in der Zukunft, was er machen musste, damit meine Möse nass wurde und sich mir der Kopf drehte.
Es begann an einem Samstagabend mit einer Bestrafung aus einer Reihe fadenscheiniger Gründe, die ich hinterfragt hätte, wenn ich in Streitlust gewesen wäre. Nur, als sich sein Ton und sein Verhalten von locker in unerbittlich verwandelten und eindeutig klar wurde, worauf es hinauslief, wollte ich natürlich nicht
meckern. Am Ende hing ich nackt mit dem Hintern nach oben über der Armlehne seines Sofas.
Zunächst schlug er mich nur leicht, mein Hintern spannte warm. Ich wusste schon lange, dass Thomas gern schlug, und er hatte schon früh Gefallen daran gefunden, mich übers Knie zu legen und mich erbarmungslos zu bestrafen, während seine Erektion unter meinem sich windenden Körper wuchs. Dass mir die Unterhose an den Beinen hing, machte mich verlegener, als wenn ich sie ganz ausgezogen hätte, und sie erwies sich als hilfreiches Hindernis, wenn ich nicht aufhören konnte, mich zu wehren. Wenn mein Arsch heiß brannte, hatte er mich dann immer auf den Boden gestoßen und gefickt, seine Hüften hatten mich auf den Boden genagelt, während er in mich hineinstieß und sicherstellte, dass ich von dem rauen Teppich keinerlei Linderung für meinen schmerzenden Hintern erwarten konnte. Aber dieses Mal lief es anderes: Er stellte mir eine Frage, die ich wohl nicht mit dem gebührenden Respekt beantwortete, und ich hörte, wie sein Gürtel durch die Laschen seiner Hose glitt.
Wenn man so lange über etwas nachgedacht und darüber fantasiert hat, erschrickt man bei der Aussicht, es nun tatsächlich zu erleben. Nicht nur, weil es wehtun wird und sich der nette, liebenswürdige, hilfsbereite Thomas Knall auf Fall in eine Parallelwelt-Version seiner selbst verwandelt. Nicht nur, weil ich verzweifelt versuche, die
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