Das geheime Verlangen der Sophie M.
wie eine naive, dumme Kuh. Aber bei ausgedehnten Gesprächen, wenn wir mit dem Hund unterwegs waren, kamen wir zu einem gemeinsamen Verständnis unserer Beziehung und deren Rahmen. Es sollte Spaß machen, wir wollten keine Erwartungen, keine Verpflichtungen. Sollte einer von uns sich mit jemand anderem treffen, wäre sie zu Ende. Aber solange es uns beiden gefiel und keiner tiefere Gefühle für den anderen hegte, war alles möglich. Und das war es auch eine ganze Zeit lang, in der wir uns besser kennenlernten.
Doch selbst angesichts unserer Ähnlichkeiten hätte ich ehrlich nie erwartet, dass meine Hände irgendwann am Kopfende von Toms Bett gefesselt sein würden, er mit einem maliziösen Grinsen über mir thronen und ich mich kurz fragen würde, in was ich da hineingeraten war. Das hatte etwas mit der zufälligen Bekanntschaft in der Warteschlange zu tun und dass man ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen soll … wie meine Mutter immer sagte, wenn sie damit auch alles andere als ein Buch meinte.
Wir waren damals schon eine ganze Weile Bettgenossen, insofern kam unausweichlich auch irgendwann einmal das Thema
unausgelebte Fantasien auf. Ich schüttete ein Glas Rotwein in mich hinein und gab ihm eine vage Zusammenfassung meiner Erlebnisse mit Ryan sowie meiner Streifzüge im Internet, bevor ich schüchtern zugab, dass ich davon träumte, meine unterwürfige Seite zu entfesseln – oder sollte ich besser sagen: fesseln? – und mit BDSM zu experimentieren. Dennoch sah ich in Thomas wirklich nicht den Mann, der mich in diese Praktiken einführen würde. Ich erwartete auch nicht, dass er sich zu diesem Mann entwickelte. Wir hatten lediglich ein ziemlich geiles Gespräch als Vorspiel zu einem perfekten Wochenendfick. Mir gefielen seine Klugheit und seine herrlich schmutzigen Fantasien, ich hatte aber keine Ahnung, dass ich jemandem begegnet war, der sich als das Ying zu meinem submissen Yang herausstellen sollte.
Solche Gespräche waren mit Thomas problemlos. Alle Vorbehalte, meine sexuellen Vorlieben anzusprechen, wurden durch die Natur unserer Beziehung null und nichtig. Er war mein Freund, und ich vertraute darauf, dass er rücksichtsvoll und verständnisvoll war, wenn wir über solche sehr intimen und möglicherweise peinlichen Dinge sprachen. Aber da wir kein Paar waren, machte es mich nicht verlegen, ihm zu sagen, was mich scharf machte und was ich ausprobieren wollte. Nachdem er kein potenzieller Partner war, hatte ich keine Angst davor, dass er mich schräg oder verschroben finden und meine Blümchensexseite nicht mit den anderen, etwas gröberen Aspekten meiner Persönlichkeit in Übereinstimmung bringen könnte. Doch selbst wenn er sich seine ganz privaten Gedanken dazu gemacht hätte, hätte sich das nicht auf unsere Beziehung als Ganzes ausgewirkt. Mit der Zeit wurde mir natürlich klar, dass er überhaupt nicht über mich urteilte, er hatte im Gegenteil eine mindestens so krasse Fantasie wie ich, und seine Neigungen ergänzten die meinen tatsächlich bestens.
Er war voll angekleidet. Das machte mich verletzlicher, als er über meinem nackten Körper kniete und meine Nippel berührte. Er spielte zunächst, rieb mit dem Finger darüber und rund herum und sah zu, wie sie hart wurden. Ich entspannte mich, schloss die Augen und genoss das Gefühl, wenn er hineinkniff. Brutal. Ich ächzte bei dem unvermittelten Schmerzausbruch, ich blickte auf und sah, dass er mich anstarrte. Er lockerte kurz seinen Griff, ich konnte mich aber lediglich eine Sekunde lang erholen, denn er bewegte seine Hand nur, um noch stärker zuzupacken, um noch gröber zu ziehen und an meiner Brust zu zerren.
Der Schmerz steigerte sich, mein Atem ging bebend. Ich biss mir auf die Lippe und drückte den Rücken durch, um die Anspannung zu lindern, aber da er über mir kniete und meine Hände gefesselt waren, konnte ich mich kaum bewegen. Nachdem er amüsiert beobachtet hatte, wie ich mich wand, kam mit einer leichten Drehung seiner Hand umgehend die ganze bittersüße Lust des Schmerzes zurück. Mein Stöhnen füllte den Raum, ich dachte nur, dass es wirklich so erregend war, wie ich es in Erinnerung hatte, jedenfalls bis der Schmerz in meiner Brustwarze alles ausfüllte und ich gar nicht mehr viel dachte.
Thomas widmete sich nun meiner anderen Brustwarze, erst umspielte er sie sanft mit der Zunge, dann saugte er hart daran und biss hinein. Ich buckelte unter ihm vor Schmerz. Wären meine Hände frei gewesen, hätte ich
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