Das geheime Verlangen der Sophie M.
Nerven zu behalten, und sichergehen will, dass ich nicht plötzlich einen Rückzieher mache, dass ich alles einstecken kann, was er austeilt, dass ich ihm gefalle, mich als mutig und stoisch bewähre … Ha, Maid Marian wäre stolz! Nicht einmal, weil ich Sorge habe, dass es in der Praxis – nachdem ich den Großteil des letzten Jahrzehnts nachts im Bett gelegen und mir vorgestellt habe, was wohl jemand empfinden mag, wenn er mir eine gute, altmodische Tracht Prügel mit dem
Gürtel verabreicht – vielleicht gar nicht erregend ist und stattdessen einfach nur so schmerzt, dass ich ihn bitten muss aufzuhören. Es ist erschreckend, denn das Ausleben einer lange gehegten Fantasie würde in einer Enttäuschung münden, wenn ich ihn bitten müsste aufzuhören; es wäre eine Art Kapitulation, ein Versagen, eine zu große Niederlage.
Ich drehte den Kopf, der hinunter auf den Boden hing, sodass mir zu meiner Benommenheit von all der Antizipation auch noch das Blut in den Kopf schoss. Ich sah ihn vor mir stehen, noch immer ganz angekleidet und den Ledergürtel in der Hand haltend. Er zog daran, wirbelte ihn durch die Luft, machte sich bereit, mich zu schlagen. Bei seinem Blick wurde mir so mulmig vor Angst und Aufregung wie in der Achterbahn. Dann stellte er sich hinter mich, ich konnte nur abwarten und versuchen, nicht zu zittern. Ich musste nicht lange warten.
Der erste Schlag tat nicht so weh, das Geräusch erschreckte mich mehr als der Hieb. Kurz war ich erleichtert, dass der Schmerz im Grunde erträglich war, dann schlug er kurz hintereinander noch zwei Mal zu, und ich jaulte laut auf. Offenbar hatte er beim ersten Hieb nicht richtig gezielt oder nicht kräftig genug ausgeholt, denn jetzt schmerzte es um einiges mehr.
Er sagte, je mehr ich wimmern würde, desto stärker würde er mich schlagen, also versuchte ich, keinen Mucks von mir zu geben, und biss mir auf die Lippen, bis ich meinte, Blut im Mund zu schmecken. Der Knall jedes Schlages auf meinen Hintern klang wie ein Schuss, und der Schmerz, der auf jeden Hieb folgte, war eine Höllenqual. Hätte die Armlehne an meinem Unterleib mich nicht festgehalten, hätte ich mit den Beinen gerudert, bis ich vor ihm auf dem Boden gelegen wäre. Doch als das Gürtelende zuckte und an einer Stelle, wo es schon ein paar Mal zuvor gelandet war, auf eine meiner beiden Arschbacken herabsauste,
kippte und rutschte ich vor diesem blanken, brennenden Schmerz dennoch halb auf den Boden. Er riss mich an den Haaren hoch und forderte mich unbarmherzig und schmerzhaft auf, mich wieder in die alte Position zu schleppen.
Als er von mir verlangte, die Schläge zu zählen, war aus meinem Keuchen fast schon ein Weinen geworden. Der Schmerz war um so vieles größer, als ich je gedacht hätte, doch ich kam nicht auf den Gedanken, ihn zu bitten aufzuhören. Stattdessen konzentrierte ich mich ganz darauf, den Schlägen standzuhalten, und schluckte das Stöhnen und Wimmern hinunter, das bei jedem Hieb in meiner Kehle gurgelte. Doch dass ich versuchte, meine Atmung zu kontrollieren, um den Schmerz auszuhalten, muss verraten haben, wie sehr er mir wehtat – selbst wenn die zornigen roten Streifen auf meinem Hintern, die Tränen, die mir übers Gesicht rannen, und meine schlotternden Beine nicht gewesen wären!
Nach zehn Schlägen berührte er meine Klit, rieb mich heftig und schob leise lachend über meine sichtbare und hörbare Erregung seine Finger in mich hinein.
»Ja, ja, du bist echt eine kleine schmerzgeile Schlampe, was, Sophie?«
Ich schloss die Augen, aber das Schmatzen seiner Finger, die sich zwischen meinen Beinen bewegten, gab ihm recht.
Ich stöhnte vor Lust, während er mich rieb. Er erklärte mir das Prinzip von Karotte und Stock und dass ich die orgasmische Karotte nach meinem Ungehorsam noch nicht verdient hätte. Ohne die Hand von meiner Möse zu nehmen, stieß er mich wieder in Position für die weitere Bestrafung, und kurz war ich sauer, weil er mich wie eine verdammte Handpuppe behandelte. Ich konnte ihn fast lächeln sehen, als ich mich auf Zehenspitzen über die Armlehne streckte und seine Finger brutal in mich hineinstießen.
Mit meinem trockenen Hals zählte ich noch zehn Schläge und einen »fürs Glück«, den er mir bestimmt nur gab, weil er sich an dem Anblick weiden wollte, wenn meine sichtliche Erleichterung am Ende der Strafe wieder flatternden Nerven wich und ich auf den letzten und härtesten Schlag wartete.
Bevor ich überhaupt wieder zu Sinnen
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