Das geheime Verlangen der Sophie M.
zeichnen und man es im Fitnessstudio sehen könnte.«
Charlotte lächelte, mein Magen verkrampfte sich vor Angst. War mir der leicht sadistische Schwung ihrer Lippen vorher gar nicht aufgefallen? Oder habe ich ihn gar verursacht? Ich war scharf und gleichzeitig angsterfüllt, als ich mit dem Hintern in der Luft da kniete und auf weiteres wartete.
»Es funktioniert also? Das Wort wird tatsächlich lesbar auf der Haut?«
Thomas lächelte. »Ich schaffe es einigermaßen. Es ist aber mühsam, und man muss weit ausholen. In vieler Hinsicht ist es sogar zielgenauer als der Rohrstock, aber es funktioniert nur, wenn man sie an der richtigen Stelle echt hart trifft.«
Ich hasste ihn kurz, als Charlotte sich hinter mich stellte. Und dann verflüchtigten sich alle Gedanken außer dem, dass ich dies aushalten müsse.
Tja, sie hat sich wahrlich Mühe gegeben. Sie hat wirklich stark und oft zugeschlagen. Ich weiß nicht, wie oft, weil ich nur versuchte, den Hieben standzuhalten, nicht so sehr zu weinen und zu zittern, wenn das Paddel mit einem lauten Knall auf meinen ohnehin schon brennenden Hintern herabfuhr, aber ich weiß wirklich nicht, inwieweit mir das gelungen ist.
Ihre Bewegungen waren abgehackt. Denn wenn sie traf und dachte, sie hätte mich gezeichnet, hielt sie inne und prüfte ihr
Werk. Ich kniete da und hoffte nur, dass sie es nun endlich geschafft hätte, weil sie dann damit aufhören würde. Doch dann nahm sie das Paddel wieder und machte weiter, und die Qualen brachen erneut über mich herein. Auf einmal war mein geistiger Diskurs, ob ich mich ihr unterwerfen könnte, sollte, würde, rein theoretisch. Während sie mich in diesem Raum bestrafte, gehörte ich irgendwie ihr. Es wäre mir nicht eingefallen, mich ihr zu widersetzen, ich wünschte mir lediglich, dass sie ihr Ziel erreichte und aufhören würde, mich zu schlagen.
Nach einer Weile, einer langen Weile, schien es sie zu langweilen. Sie ließ das Paddel aufs Bett fallen und sagte über meinen Kopf hinweg zu Thomas, dass sie gleich wieder zurück wäre.
Als sie weg war, kam er zu mir und hockte sich vor mich hin. Mit den Daumen wischte er mir die Tränen von den Wangen und sagte mit beruhigender Stimme:
»Wie geht es dir? Alles okay? Genießt du es?«
Ich nickte und presste die Lippen zusammen, damit sie aufhörten zu zittern. Ich konnte zunächst nicht mit Worten ausdrücken, wie ich mich fühlte, vielleicht später, aber im Moment überstieg das ganz einfach meine Möglichkeiten.
Er lächelte. »Gut. Denn zuzusehen, wie du dich Charlotte für mich unterwirfst, ist verdammt heiß. Es gefällt mir, dass du alles für sie tun wirst, weil ich es will.«
Dann kam der übliche Begleittext der Szene, dazu gehörte eigentlich auch der Protest, dass ich nicht »alles« tun würde, aber ich war zu benebelt und fertig von diesen Empfindungen, den Gezeiten des Schmerzes und der Wärme der Lust zwischen meinen Beinen. Als die Tür wieder aufging, beugte Thomas sich zu mir vor, küsste mich kurz und hart und löste sich wieder von mir.
Diese Geste wie auch die Zärtlichkeit seines Mundes auf
meinen Lippen überraschten mich. Doch in diesem Augenblick war der Kuss eine Erinnerung an seine Dominanz, er wärmte mich, beruhigte mich. Das war sehr schön. Denn plötzlich waren er und Charlotte wieder hinter mir. Sie sagte: »Ich hätte nicht gedacht, dass es mich anöden könnte, sie zu schlagen. Nun, es war eigentlich keine Langeweile – mein Arm wurde schwach.«
Thomas lachte über das hörbare Schmollen in ihrer Stimme. Ich wusste gut, was daran so lustig war, lächelte aber nicht, weil ich wissen wollte, was nun käme.
»Ich habe eine bessere Idee.«
Mist.
Dann spürte ich ein Kitzeln auf meinem Hintern. Nach all der Strafe, die ich an diesem Abend bekommen hatte, hätte es sich wie eine willkommene Abwechslung anfühlen müssen, aber im Grunde war es nur eine andere Art von Schmerz. Meine Beine schlotterten, als sich dieses Gefühl über die Striemen vom Stock und über die feuerroten Flecken vom Paddel zog. Es war nicht brutal, aber es war konzentriert, als würde Charlotte mit dem Finger über mein Fleisch streichen.
Doch mir wurde schnell klar, dass es nicht ihr Finger war. Toms anerkennendes Flüstern war das erste Anzeichen.
»Das gefällt mir. Lass mich mal.«
Weiterer Druck, dieses Mal auf der anderen Arschbacke. Charlotte kicherte. Ich wollte unmerklich den Kopf drehen und nur kurz sehen, was sie da taten, aber Thomas merkte, dass ich
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