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Das geheime Verlangen der Sophie M.

Das geheime Verlangen der Sophie M.

Titel: Das geheime Verlangen der Sophie M. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Morgan
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riskieren. Stattdessen starrte ich auf das Muster des Bettbezugs vor mir und lauschte auf ein Geräusch, das mir einen Hinweis darauf gab, wie es weitergehen würde.
    Ich hörte nur … War es ein leises Knarren?
    Als Charlotte hereinkam und sich neben mich stellte, wusste ich, was das war. Sie trug ein wundervolles Lederkorsett, dazu nur Slip und Strümpfe. Mein Hals wurde trocken. Sie war hinreißend, und gegenüber ihrem raffinierten Outfit fühlte ich mich noch gehemmter in meiner Nacktheit.
    Thomas ging um das Bett herum auf die andere Seite und stellte sich ihr gegenüber, ich kniete in der Mitte und wusste nicht, wen ich als Erstes oder ob ich überhaupt etwas anderes ansehen sollte als den Punkt direkt vor mir auf der Bettdecke. Als ich schon den Eindruck bekam, das Schweigen würde nie mehr enden, brach Thomas es.
    »Bist du bereit?«
    Ich machte den Mund auf und wollte antworten, doch Charlotte kam mir zuvor: »Ja.«

    »Braves Mädchen. Denk einfach an das, was wir besprochen haben.«
    Bevor ich noch erfassen konnte, was das bedeutete, ging Tom ans Fußende des Bettes. Er stand direkt vor mir und hob mein Kinn an, damit ich ihm in die Augen sah. »Du willst mir zu Gefallen sein, oder? Mir gehorchen?«
    Mein üblicher Wunsch zu gefallen und meine Sehnsucht nach einer Herausforderung, die ich bewältigen könnte, waren noch immer da, jedoch überschattet von der Angst in meiner Magengrube, dass ich etwas tun müsste, das intensiver war, als ich es mir vorstellen konnte. Meine leise Stimme verriet meine Irritation.
    »Ja.«
    Er streichelte mein Haar, diese liebevolle Geste besänftigte mich kurz. Doch dann hatte ich begriffen, was er vorhin gemeint hatte. »Gut. Denn ich werde mich jetzt gleich hinsetzen und dich Charlottes geschickten Händen überlassen. Sie wollte schon immer die dominante Rolle ausprobieren, hatte es sich aber nicht zugetraut. Ich habe gesagt, sie könne mit dir spielen und ein paar Dinge austesten. Du musst ihr gehorchen, wie du mir gehorchen würdest. Ich sehe zu.«
    Und damit machte er es sich in dem Lehnsessel in der Ecke gemütlich, der sonst immer voller Kleider, für diesen Anlass aber geräumt worden war, wie ich nun sah.
    Als Charlotte sich auf mich zubewegte, verspürte ich einen Stich des Zorns und der Irritation. Was zum Teufel hatte Tom sich dabei gedacht? Meinte sie wirklich, ich würde mich ihr unterwerfen? Und seit wann wollte sie überhaupt jemanden dominieren? Offenbar kannte ich Charlotte doch nicht so gut, wie ich geglaubt hatte.
    Sie duckte sich leicht, um mir in die Augen zu sehen. »Heute Nacht wirst du mein Bein rammeln, Sophie.«

    Ich rollte innerlich mit den Augen. Scheinbar kannte Charlotte mich auch nicht so gut, wie sie dachte. Spöttisch sagte ich: »Meinst du, ja? Ist ja süß. Du irrst dich, aber es ist süß.«
    Eine ganze Untergruppe unterwürfiger Frauen verhält sich grundsätzlich widerspenstig, ungehorsam, trotzig, sie sind ungezogen, damit sie wieder in die Spur gebracht und bestraft werden, bis sie sich unterwerfen. Wie wahrscheinlich vielen Frauen gefällt es auch mir, von jemandem überwältigt zu werden, der stärker ist als ich, aber im Allgemeinen oder wenn möglich gehorche ich. Ich sträube mich gegen manche Dinge und tue sie nur widerwillig und voller Scham, aber meistens geht es mir bei meiner Unterwürfigkeit darum, dem Menschen, mit dem ich spiele, zu Gefallen zu sein. Ich bin normalerweise kein unartiges Ding.
    Aber als ich Charlotte ansah, rastete in meinem Kopf etwas aus, obwohl sie dieses fantastische Korsett trug, das ihren Körper hervorragend zur Geltung machte. Ich kann auch sonst ziemlich stur sein, aber das war anders, das war stärker. Ich war unerbittlich. Ich würde mich ihr nicht unterwerfen, nur weil Thomas gesagt hatte, dass ich das muss.
    Macht mich das zu einer schlechten Bottom? Einer ungehorsamen Sub? Wahrscheinlich schon. Aber es war ja durchaus nicht so, dass ich immer wie eine der unterwürfigen Frauen von Stepford war und dies nun eine Abweichung von der Regel. Meiner Ansicht nach ist Unterwerfung ein Geschenk, man muss sie sich verdienen. Thomas bekam sie bereitwillig, aber der Gedanke, sie Charlotte zu schenken, wenn auch auf seinen Befehl, war mir unmöglich.
    Ich hielt ihrem Blick stand, ich starrte sie zwar nicht an, aber ich blickte mitnichten unterwürfig. Damit wäre ich bei Thomas niemals durchgekommen, aber das war mir piepegal.

    Keine sagte etwas. Aus dem Augenwinkel sah ich Thomas leise lächeln. Ich

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