Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
kann der Ausgleich auch über die Zeit geschehen. Nach dem Motto: Erst konntest du deinen Wunsch durchsetzen, jetzt bin ich mit meinem dran. Beim letzten Wochenende folgten wir deinem Vorschlag und sind zu der Kunstausstellung gefahren (die ich eigentlich langweilig finde), und dieses Wochenende darf ich entscheiden und wir gehen in das neue Tanztheaterstück. Oft geht es mehr um Gefühle und Wertvorstellungen als ums liebe Geld. Es ist wichtiger,
wie
das Thema behandelt wird und ob jeweils beide Akteure Gelegenheit zur Mitsprache haben. Das Grundbedürfnis nach Selbstbestimmung und die Sicherheit, einbezogen zu werden, vermitteln das gute Gefühl und machen dann auch den Umgang mit größeren Unterschieden problemlos möglich.
Familienplanung
Besonders häufig gibt es hier Unterschiede bei Partnern, bei denen einer bereits Kinder aus einer vorhergehenden Beziehung hat und die andere nicht. Hier kann ein gerechtes Nebeneinander so aussehen, dass sie die Kinder ihres Partners aus erster Ehe mit großzieht. Als Gegenleistung akzeptiert er den Wunsch seiner Partnerin nach einem gemeinsamen Kind, auch wenn das Kinderthema für ihn eigentlich beendet ist. Falls eine solche Lösung für ihn absolut nicht (mehr) denkbar ist, und manchmal ist es auch für sie »zu spät«, unterstützt er ihr Engagement in einem gemeinsamen Projekt, wie zum Beispiel den Aufbau einer Kinderkrippe oder ähnliche Projekte, in denen »Mütterlichkeit« und der Wunsch, Entwicklung zu begleiten, im übertragenen Sinn vom Paar verwirklicht werden kann. Das sogenannte »Dritte« in der Beziehung findet auf diese Weise Platz, auch wenn es keine Kinder sind.
Ein wichtiger Effekt für beide Partner ist, dass gemeinsame Energie in etwas hineinfließt und von dort etwas zurückkommt. Das Engagement des Partners, der keine Kinder mehr will, kann damit etwas Wichtiges geben und belastende Effekte des Ungleichgewichts mindern.
Den Stern wiederfinden
Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren können sein:
Das Thema Unterschiede zu enttabuisieren und darüber in entspannter Haltung die jeweiligen Positionen zu besprechen kann eine unverkrampfte Atmosphäre erzeugen. Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner darüber aus, welche Unterschiede Ihnen Mühe bereiten. Teilen Sie einander mit, wie in Ihrer Herkunftsfamilie mit Geldumgegangen wurde, wie Ihre Eltern bei unterschiedlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten hinsichtlich Urlaub, Karriere, Familienplanung und in der alltäglichen Lebensorganisation Lösungen gefunden haben. Was davon hat Sie geprägt? Vielleicht entdecken Sie dabei interessante Hinweise wie die, dass beim einen immer strikt gespart wurde und beim anderen ein recht großzügiger Lebensstil vorherrschte. Vielleicht hatte einer selbst verdientes Geld und der andere war immer abhängig vom Elternhaus. Solche Aspekte voneinander zu kennen erleichtert die Absprachen für den gemeinsamen Alltag. Dann ist es leichter nachzuvollziehen, dass der andere ein eigenes Konto haben oder bei größeren Ausgaben gefragt werden möchte.
Es gibt kein Patentrezept, wie man mit unterschiedlichem Einkommen am besten umgeht. Aber eins ist sicher wichtig: Paaren sei empfohlen, das unangenehme Geldthema trotz Widerwillens offen und mit genügend Zeit und Ruhe zu besprechen. Es lohnt sich, dabei sehr aufrichtig zu sein und sich und dem Partner ehrlich einzugestehen, wo etwas ungerecht verteilt scheint. Es hilft, wenn die Partner Ausdauer für diese Gespräche mitbringen und sich für ein Ergebnis einsetzen, welches für beide Seiten einen guten Kompromiss beinhaltet.
»Du verdienst mehr als ich, dafür halte ich dir den Rücken frei und nehme mehr Aufgaben hinsichtlich der Kinder wahr.« Beides ist ein Beitrag, um das Leben zu ermöglichen, so wie es momentan beiden möglich ist. Beide Partner leisten hierfür das, was jeweils jeder gut kann. Wenn auch beides von beiden Partnern anerkannt wird, können Unterschiede zu gemeinsamen Ressourcen werden.
Dabei ist es wichtig, den Lebensentwurf von Zeit zu Zeit einer erneuten Prüfung zu unterziehen. Vielleicht hat sichetwas Wesentliches im Leben des Paares verändert oder einer von beiden kann die Zugeständnisse von damals nicht mehr aufrechterhalten und eine neue Regelung wird nötig, wie zum Beispiel: »Bisher war es in Ordnung für mich, mehr zu Hause zu bleiben als du, jetzt sind die Kinder größer und ich möchte in meinen Beruf neu durchstarten.«
Bringen Sie Geben und Nehmen
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