Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
in Ausgleich
Sprechen Sie auch an, was Sie in Ihrem Paarleben als ausgeglichen und stimmig in der Verteilung empfinden und wo im Laufe der Zeit Einseitigkeiten und Schieflagen entstanden sind. Überlegen Sie, wie Sie diese auch über eine längere Zeit hinweg ausgleichen können. »Da ich die letzten drei Monate so wenig zu Hause war und das Projekt zu Ende bringen wollte, lade ich dich für ein verlängertes Wochenende auf eine Skihütte ein und wir gönnen uns dort eine besondere Zeit zu zweit.« Oder: »Da ich dank deiner Hilfe meine Abschlussarbeit schreiben konnte, übernehme ich jetzt in nächster Zeit die Kinderversorgung an zwei Nachmittagen, damit du wieder mehr deinen Sport treiben kannst.«
Bedenken Sie: Gerechtigkeit setzt Liebe nicht in Gang. Wenn Sie aus Liebe geben und nicht, um Zurückzubekommen, wenn Sie für Ausgleich sorgen, ohne Anspruch auf eine korrekte und immer gerechte Aufteilung zu erheben, wenn Sie danken für das, was der andere einbringt, statt gegeneinander aufzurechnen, wenn Sie auf die Zeit setzen, die im Großen und Ganzen immer Chancen des Ausgleichs bietet, und sich auch aktiv um Ausgleich bemühen, dann schützen Sie Ihren Liebesstern und erhalten die Achtung und den Respekt für die Unterschiedlichkeit und Einzigartigkeit, die Sie beide – zum Glück – besitzen und miteinander teilen können.
Konkrete Tipps aus der Sternwarte
Praktizieren Sie Großzügigkeit im Alltag. Laden Sie sich gegenseitig ein, anstatt jedes Mal die Rechnung zu halbieren. Das schafft mehr Wir-Gefühl und innere Verbundenheit als kleinkrämerische Rechnerei.
Bei unterschiedlichem Vermögen seien Sie dankbar und erkennen Sie an, dass Ihnen Ihr Partner durch diesen Umstand ein finanziell gesichertes Leben ermöglicht. Der Vermögende unterlässt etwaige Vorwürfe, die in die Richtung gehen, dass der andere nur wenig oder gar nichts eingebracht hat.
Eine elegante Variante der Finanzverteilung im Alltagsleben des Paares ist das Drei-Konten-Modell. Von einem »WIR«-Konto, auf das sämtliche Einnahmen fließen, gehen alle Ausgaben ab. Was übrig bleibt, wird halbiert (oder prozentual aufgeteilt) und monatlich als »Taschengeld« auf das eigene Konto jedes Partners überwiesen. Darüber kann jeder frei verfügen. Damit erhält das gemeinsame Leben und die Freude daran, miteinander zu teilen, was jeder einbringt und einbringen kann, seine besondere Tiefe. »Weil wir uns lieben, weil wir miteinander unser Leben verbringen möchten, werfen wir alles in einen Topf, unsere Zeit, unsere Kraft, unsere Fürsorge für die Kinder – und unsere Möglichkeiten, Geld zu verdienen.«
Für manche Paare ist immer noch das Prinzip der gemeinsamen Haushaltskasse angemessen, denn es beruhigt die Nerven derer, die ständig meinen, zu viel oder zu wenig zu bezahlen, und stärkt ebenfalls das Wir-Gefühl. Eigenes Geld zu haben ist für manche sehr bedeutsam und nicht nur nützlich, denn es stärkt das Gefühl der Unabhängigkeit. Die komplette Trennung auf allen Konten und ständige Aufrechnung verhindert jedoch auf Dauer, dass sich das Gefühl von Gemeinsamkeit einstellt.
Unterscheiden Sie zwischen
Liebescode
und
Partnerschaftscode
. Der Liebescode funktioniert nach dem Prinzip: »Ich gebe, weil ich liebe.« Der Partnerschaftscode richtet sich danach: »Ich gebe und will Gleichwertiges zurück.« Agiere ich im Liebescode, ist mein Gegebenes nicht einklagbar, nicht mit einem Anspruch auf Ausgleich versehen. Ich gehe ein Risiko ein und gebe, obwohl ich keine Garantie auf eine komplette Zurückgabe habe.
Dies schließt durchaus mit ein, aus gegenseitiger Liebe und Fairness einen Ehevertrag zu vereinbaren, der nach der Trennung beide vor einer zu großen Benachteiligung schützt. (Frauen neigen anscheinend eher dazu, aus »blinder Liebe« alles zu unterschreiben und hinterher das Nachsehen zu haben.)
Im Partnerschaftscode verfolge ich eine eher zweck- und zielgerichtete, rational begründbare Verbundenheit mit meinem Partner. Bleibt der andere mir etwas schuldig, habe ich einen Anspruch auf Wiedergutmachung und kann diese einfordern.
Wenn die Leitidee »Bei uns geht es gerecht zu« von diesem eher geschäftlich-partnerschaftlichen Code gestaltet ist, dann wird die Liebe vermutlich früher oder später auf der Strecke bleiben. Wird sie jedoch von einer Haltung gelebt, die dem Liebescode ähnelt, dann kann der Liebesstern auch dauerhaft seine Leuchtkraft bewahren.
»Indem ich alles
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