Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
sind:
Wichtige Themen, die ein Partner als existenziell bedeutsam erlebt, sind immer auch ein gemeinsames Problem beider Partner! Zeigen Sie echtes Interesse daran, wie es dem anderen mit der für ihn schwierigen Situation geht und welche Erwartungen er oder sie diesbezüglich an Sie hat. Wenn ich wiederholt meine Lebensthemen und die meines Partners streng voneinander trenne, dann bleibt eine Kluft in der Beziehungslandschaft bestehen, die ihr den Charakter von Unverbindlichkeit und Instabilität verleiht. Die Herausforderung lautet: Diese Beliebigkeit ist zu verwandeln in Bezogenheit – und das kann mit Angstgefühlen verbunden sein, die Sie sich bisher womöglich nicht eingestanden haben. Es wird auf eine gewisse Art ein notwendiger Autonomieverlust von Ihnen verlangt und da ist es ratsam, in kleinen Schritten vorzugehen. Entwicklungen vollziehen sich ja auch sonst imLeben eher behutsam. Planen Sie Ihr Paarleben im Allgemeinen gemeinsam oder plant jeder für sich? Machen Sie verbindliche Zusagen für gemeinsame Urlaubsreisen oder bleibt es bis zuletzt offen (damit man noch abspringen und sich umentscheiden kann)? Geben Sie sich die Erlaubnis für das Ausgestalten ganz eigener Inseln, auf die der andere keinen Zutritt hat, oder riegeln sie diese von vornherein durch mangelnde Informationspolitik ab? Nach dem Motto: »Wenn der andere von mir wenig kennt, dann bin ich vor seinen Grenzüberschreitungen sicher.« Das ist eine Lösungsstrategie zur Wahrung des eigenen Schutzes, die aber dem Liebesstern arg zusetzen wird.
Eine wichtige Frage dabei ist:
Wann
in Ihrem Leben, wurden Grenzen
wie
und von
wem
überschritten? Ein Spaziergang durch die Kindheitserinnerungen, an welchem Sie ihren Partner auch teilnehmen lassen, kann helfen, die affektive Heftigkeit, mit welcher sie sonst Ihr Territorium verteidigen, zu erklären. Dann wird der andere auch besser verstehen, warum ein eigenes Zimmer im Haus so evident wichtig ist und warum Anklopfen vor dem Eintreten eine bedeutsame Geste ist, die zeigt, dass Sie die kindlichen Nöte und Wunden des Partners mit Respekt betrachten.
Fest geplante und zugestandene Inseln im Terminkalender sind hilfreich, dann können Sie in anderen Bereichen der Partnerschaft auch eher Nähe zu ihrem Partner zulassen. Habe ich jede Woche »meinen Abend«, jeden Monat »mein Wochenende« oder jedes Jahr »meinen Alleine-Urlaub«, dann kann ich bei den anderen Lebensphasen unsere Gemeinsamkeit angstfreier gestalten.
Machen Sie sich als Betroffener klar, dass in erster Linie Sie selbst für die Bewältigung des anstehenden Problems verantwortlich sind und Sie Ihren Partner nicht überfordern,indem Sie ihm die Lösungsverantwortung zuschustern. Sie können ihn aber teilhaben lassen an Ihren Überlegungen und dies auch explizit markieren durch Erklärungen wie: »Ich hätte gerne deine Aufmerksamkeit, wenn ich dir berichte, wie ich das Problem mit meiner Schwester angehen möchte. Du brauchst dazu keine Lösungen zu liefern, nur zuhören wäre schon sehr hilfreich. Dadurch klärt sich auch für mich, wie ich beim nächsten Familienfest den Kontakt zu ihr auf leichtere Art gestalten kann.«
Konkrete Tipps aus der Sternwarte
Vereinbaren Sie gemeinsam, wie Sie diese schwierige Zeit durchstehen können, wenn einer der Partner ein Problem zu bewältigen hat. Treffen Sie auch Absprachen darüber, wie der nicht direkt betroffene Partner dem anderen am besten Beistand leisten kann.
»Mir hilft es, wenn wir beim Abendessen keine Problemgespräche führen, sondern eher über banale, leichte Themen sprechen.« Je klarer Sie eine »Gebrauchsanweisung« über sich an den Partner geben, desto einfacher ist es für ihn, sein Verhalten danach auszurichten. »Ich brauche im nächsten Monat viel Zeit für die Beendigung einer besonderen Arbeitsphase. Bitte habe Verständnis, wenn ich vor allem kleine positive Rückmeldungen, aber keine Kritik in dieser Zeit vertrage.«
Wenn Sie von der seelischen Wunde Ihres Partners wissen, nehmen Sie darauf Rücksicht, aber achten Sie dabei ebenso auf Ihre eigenen Kraftreserven. Manche Zugeständnisse sind für eine limitierte Zeit durchaus zu leisten, aber klären sie diese so konkret wie möglich. Bei solchen Absprachen werden Grenzen und Erwartungenrealistisch eingeschätzt und angepasst. Dies kann im Alltag dann folgendermaßen aussehen: »Wenn es dir so wichtig ist, dass ich dir täglich sage, dass ich dich liebe, dann kann ich
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