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Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Titel: Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Tiedemann
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innerliches Mitgehen und Dabeisein. Lösungsideen liefertder Partner am besten erst dann, wenn er oder sie darum gebeten wird.
    Was dabei alles vom Partner mitgetragen werden kann, ist ganz unterschiedlich: eine Erkrankung des anderen, die Krankheit oder Gebrechlichkeit der Eltern, Verluste oder Schicksalsschläge in der Herkunftsfamilie oder bei nahestehenden Freunden, Einbußen im Berufsleben, Konflikte mit dem Arbeitgeber oder Kollegen, Arbeitslosigkeit und Schulden durch Geschäftsmiseren. Wenn ich meinem Partner ein Wegbegleiter sein möchte, dann betreffen mich seine Lebensthemen immer mit. Dies schließt nicht aus, dass ich ihm meine Grenzen der Belastbarkeit und des Mittragens deutlich machen kann. Hilfreich ist es sicherlich, innerhalb von Paarzeiten die kritischen Themen zeitlich zu begrenzen. »Du darfst jetzt fünf Minuten über die Rückenschmerzen jammern, aber dann ist es genug für heute und wir erzählen uns etwas anderes!« Oder: »Wir reden jetzt eine halbe Stunde über unsere Termine der nächsten Wochen und danach machen wir einen langen Spaziergang und reden über angenehmere Dinge.«
    Absicht und Wirkung von Verhalten trennen!
     
    Hinsichtlich der verletzten Gefühle, die ein Partner durch sein Verhalten beim anderen Partner ausgelöst hat, übernimmt dieser die Verantwortung dafür, dass er, auch wenn es nicht seine Absicht war, den anderen dennoch verletzt hat. Dabei trägt er sicherlich nicht die Verantwortung für die Entstehung einer seelischen Empfindlichkeit oder Verwundung in der Biografie des anderen, denn ihr Ursprung liegt schließlich vor Beginn der Beziehung. Aber auch wenn ich einen empfindlichen Partner habe, kann ich mich nicht aus der Affäre ziehen, indem ich sage: »Das sind deine Verletzungen, damit habe ich nichts zu tun. Du musst selber klären, was dich da immer schmerzt.« Das stimmt nur zumTeil, denn wenn ich Kenntnis von der Wunde des anderen habe und trotz seines Feedbacks um die Verletzlichkeit an dieser Stelle mein Verhalten nicht ändere, dann entziehe ich mich meinem Teil der partnerschaftlichen Verantwortung.
    Emotional Anteil nehmen schafft Vertrauen
     
    Für Esther wäre es deshalb sehr wohltuend gewesen, wenn Anselm sie mit ihrem Schmerz um den Verlust angenommen hätte, anstatt ihre Reaktion als ihr Problem abzutun. Seine Absicht war es, ihr Zeit zur Verarbeitung zu geben und sich in dieser Phase in Spanien aufzuhalten. Die Wirkung war jedoch doppelt verletzend für Esther. Anselms Idee mag wohl gut gemeint gewesen sein, dennoch verletzte er sie damit, was er jedoch nicht einsehen konnte.
    In gewisser Weise tragen wir Verantwortung nicht nur für die meist gute Absicht unseres Handelns, sondern auch für dessen Folgen. Nur wird dies selten praktiziert und es gibt in der Erwachsenenwelt wenig Modelle, die uns das vorleben. Eine gut gemeinte Absicht enthebt mich nicht meiner Verantwortung, eine Verletzung beim anderen, die ich damit ausgelöst habe, trotzdem anzuerkennen und ihm zu sagen, dass es mir leidtut, dies verursacht zu haben. Dies wiederum hätte Esther sehr gutgetan und sie auch eher mit Anselms Verhalten ausgesöhnt. Natürlich trägt auch sie eine Verantwortung, sich um diese wunde Stelle zu kümmern und Anselm darüber zu informieren, dass sie hier besonders leicht verletzbar ist. So wusste dieser nicht, dass Esther in ihrem Elternhaus selten Annahme und Verständnis in emotionalen Situationen erfahren hatte. Sich im Stich gelassen zu fühlen war für sie also eine altbekannte Erfahrung, die sich mit Anselm wiederholt hatte. Wenn mein Partner etwas Bestimmtes sagt oder tut oder wenn er es gerade unterlässt, etwas Bestimmtes zu sagen oder zu tun, dann sollte ich ihn wenigstens vorher darüber informiert haben, dass mich dassehr schmerzt und dass ich es mir unbedingt anders wünsche. Dann kann er – aus Liebe – darauf Rücksicht nehmen und damit Partnerschaftlichkeit auf besondere Weise zum Ausdruck bringen. Anselm hätte dies sicherlich leichter tun können, wenn er darüber von Esther mehr erzählt bekommen hätte. Das hätte bedeutet: Er nimmt Esther mit dem an, was zu ihr gehört, auch wenn es ihn etwas Mühe und Entgegenkommen kostet, und vermittelt ihr damit seine Bereitschaft, sich auch in schlechten Momenten für sie zu interessieren, mit ihr gemeinsam den Schwierigkeiten des Daseins zu begegnen und diese mit vereinten Kräften zu bewältigen.
    Den Stern wiederfinden
     
    Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren hierzu

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