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Das Geheimnis der 100 Pforten

Das Geheimnis der 100 Pforten

Titel: Das Geheimnis der 100 Pforten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N D Wilson Dorothee Haentjes
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heraus, richtete sich auf und verließ ohne einen weiteren Blick auf Richard das Zimmer. Er ging zur Dachbodentreppe und stieg langsam hinauf.
    Henrys Türen standen offen. Frank blickte in das Zimmer hinein. Eine Decke und ein Haufen aus zusammengeklebten
Postern lagen auf dem Boden. Die Wand war nicht mehr verputzt, sondern bestand aus Türen und Fächern. Genau wie Frank es in Erinnerung hatte.
    Anastasia saß auf Henrys Bett. Sie fuhr herum und sah Frank an.
    »Dad! Henry hat die ganze Wand abgekratzt. Und guck mal, was er gefunden hat! Hast du diese Fächer schon mal gesehen? Wie macht man sie auf?« Sie wandte sich wieder um und drehte an einem der Kompass-Schlösser. »Bestimmt muss man die Kombinationen kennen.«
    »Fass sie nicht an, Anastasia! Geh runter von Henrys Bett!« Obwohl sie ihn nicht oft zu hören bekam, verstand Anastasia, was es mit dem Ton in der Stimme ihres Vaters auf sich hatte. Sie ließ den Knopf los und glitt eilig vom Bett.
    »Wo ist Henry?«, fragte Frank.
    »Keine Ahnung. Henrietta haben wir auch nicht finden können. Sie sind beide heute Nacht aus ihren Betten gestiegen. Aber Penny wollte mich nicht aufstehen lassen, bevor es hell war. Sie ist in die Scheune gegangen, um nach ihnen zu suchen. Wer ist das denn?« Anastasia streckte ihren Finger aus.
    Frank drehte sich herum und bemerkte, dass Richard hinter ihm stand und ins Zimmer äugte.
    »Wie heißt du?«, fragte Frank.
    »Richard Leeds«, antwortete Richard.

    »Anastasia, jetzt konzentriere dich«, sagte Frank. »Kannst du dich erinnern, wie diese Knöpfe eingestellt waren, bevor du sie berührt hast?«
    Anastasia schüttelte den Kopf. »Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragte sie. »Was habe ich denn getan?«
    Frank lächelte. »Geh nach unten. Richard und ich müssen miteinander reden. Wenn ihr Henry oder Henrietta findet, kommst du herauf und sagst Bescheid.« Anastasia ging zur Treppe und Frank legte seine Hand um Richards Schulter und zog ihn in Henrys Zimmer.
    Richard knetete nervös seine Hände und begann dann, an seiner Lippe herumzuzupfen.
    Frank trug noch immer seinen Pyjama und sein Haar stand wirr in die Höhe. Zusammen setzten sie sich auf Henrys Bett.
    »Was ist passiert?«, fragte Frank.
    »Henry ist durch eine Uhr in mein Haus gekommen, und ich bin ihm gefolgt, als er wieder verschwunden ist. Das wusste er aber nicht. Dann haben wir Henrietta gesucht, sie aber nicht finden können. Stattdessen haben wir den Kater gefunden. Wir waren an allen möglichen Orten. Henry sagte, an einem wollte er noch nachsehen, bevor er Onkel Frank weckt. Ich bin hiergeblieben. Bist du Onkel Frank?«
    Frank nickte. Einen Moment lang saß er reglos da und dachte darüber nach, was Richard ihm gesagt hatte.

    »Wo wohnst du, Richard?«
    »In Hutchins«, antwortete Richard.
    Frank runzelte die Stirn und räusperte sich. »Wo ist Hutchins?«
    »Es liegt in Britannien«, sagte Richard. »Sind wir nicht in Britannien?«
    Frank schüttelte den Kopf. »Nein. Wir sind in Kansas. Welches Jahr schreiben wir gerade in Hutchins?«
    »1998. Unter Queen Askews Regierung.«
    »Falsch Britannien!« Frank atmete tief aus. »Ich habe mir schon gedacht, dass es so etwas sein würde. Bist du müde, Richard?«
    »Ja.«
    »Du kannst eine Weile hierbleiben und schlafen. Ich komme bald wieder. Vielleicht muss ich dich dann wecken.«
    Richard sah Frank hinterher und ließ sich dann mit dem Gesicht nach unten auf Henrys Bett fallen. Bevor Frank das Ende der Treppe erreicht hatte, war er eingeschlafen.
    Dotty stand im Bademantel auf dem Flur. Sie hatte die Arme verschränkt, ihr Haar war zerzaust und ihr Blick ängstlich.
    »Was ist los, Frank?«, fragte sie. »Das Zimmer ist offen.«
    Frank blieb stehen und holte tief Luft. »Henry ist in
den Fächern verschwunden. Und Henrietta ist auch weg. Sie war die Erste. Er wollte sie suchen.«
    Dotty lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und rutschte daran herab, bis sie auf dem Boden saß. Sie legte eine Hand auf ihren Mund und dann beide über ihre Augen.
    »Es tut mir leid, Liebling«, sagte Frank. »Ich hätte einschreiten sollen. Aber ich wollte ihn nicht bevormunden.«
    Dotty schwieg.
    »Dots, da oben sitzt ein Junge, den Henry aus einem Fach mitgebracht hat. Er schläft jetzt erst einmal eine Weile, aber später wird er etwas zu essen brauchen.«
    Dotty stand auf und sah Frank in die Augen. »Gehst du ihnen nach?«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Weißt du, in welchem sie sind?«
    »Nein. Als ich

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