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Das Geheimnis der 13 Sprache

Das Geheimnis der 13 Sprache

Titel: Das Geheimnis der 13 Sprache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jahr dafür gebraucht«, meinte der Adler.
    »Schon wieder ein Jahr vorbei! Ich hätte nie gedacht, dass ich so lange brauchen würde, um zwei Krebsscheren zu malen«, sagte ich.
    »Und eine neue Sprache zu lernen«, bemerkte der Adler.
    »Habt ihr die Schlange sofort gefunden? Es war doch so dunkel«, wollte ich wissen.
    »Der Weg war lang«, antwortete der Adler, »aber wir haben sie gleich gefunden. Denn immer, wenn sie die Sonne frisst, geht sie schlafen und schnarcht so laut, dass es ein Kinderspiel ist, sie zu finden.«
    »Noch einfacher war es, sie zu zwicken«, meinte der Krebs, »aber der Weg zu ihr war lang. Es wäre besser, wir würden in Ritannas Königreich leben. Dort wäre es leichter, sie zu zwicken und die Sonne zu befreien.«
     

     
    »Auch ich habe einen unerfüllten Wunsch«, versuchte ich die beiden zu trösten. »Schon als Kind wollte ich die Sprache der Marienkäfer verstehen. Kann ich das vielleicht mit Hilfe der Sprache der Vögel?«, fragte ich hoffnungsvoll. Auch Marienkäfer fliegen, dachte ich, vielleicht sprechen sie ja die gleiche Sprache.
    »O nein«, sagte der Krebs, »um die Marienkäfer zu verstehen, musst du die 13. Sprache lernen. Vielleicht kannst du den alten Löwen fragen. Er ist durch die halbe Welt gereist und spricht viele verschiedene Sprachen. Seine Höhle ist voll mit alten Büchern. Unter Umständen findest du dort die Sprache, mit der du die Marienkäfer verstehen kannst.«
    »Wohnt er weit weg?«, wollte ich wissen.
    »Das wissen wir nicht so genau. Er wohnt in seiner Höhle, irgendwo bergauf.«

Die sechste Sprache
     
    oder
    Alter Löwe, Bücher, Feuer,
    was sie reden, ist uns teuer.
     
    Ich verabschiedete mich, setzte mich in mein Boot und reiste weiter stromaufwärts. Kurz darauf landete eine Wildentenfamilie auf meinem Boot. Die Enten wussten nicht, wo der Löwe wohnt, denn sie waren gerade aus dem Norden gekommen, um mit ihren Kindern hier in der wärmeren Gegend zu leben. Eine Seerose, die ich fragte, hatte auch noch nie etwas von dem alten Löwen gehört. Ich fragte einen Fischschwarm, doch die Tiere waren so klein, dass sie überhaupt nicht wussten, was ein Löwe ist. Ein Fuchs erklärte mir, dass ich ein Stück zurückrudern müsse, bis zu einem bunten Strauch. Als ich dort ankam, teilte mir der Strauch jedoch mit, dass der Fuchs sich geirrt habe. Ich müsse noch ein gutes Stück bergauf fahren und dort den schwarzen Felsen fragen. Der Felsen wusste endlich Bescheid und beschrieb mir den Weg zur Löwenhöhle.
    Der Löwe war wirklich sehr alt. Seine Mähne war verbrannt und auch sein Fell trug Brandspuren. Aber damit nicht genug: In seiner rechten Pfote steckte ein großer Dorn, der ihm fürchterliche Schmerzen bereitete. Er war glücklich mich zu sehen. Schon lange hatte er auf jemanden gewartet, der ihm helfen konnte. Ich verstand ihn gut. Auch ich wünschte mir, jemanden zu treffen, der mir mit meinem Zahnweh helfen konnte.
    Sogleich zog ich dem alten Löwen den Dom aus der Pfote. Ich beriet mich mit einigen Pflanzen, die mir zeigten, wo ich Kräuter finden konnte, aus denen ich eine Heilsalbe für die Wunden des Löwen bereiten konnte. Es war hilfreich, die Pflanzensprache gelernt zu haben. Ich braute dem Löwen noch ein Getränk, durch das er nach langer Zeit wieder ruhig schlafen konnte. Das tat er so ausgiebig, dass ich nicht wusste, was ich inzwischen anfangen sollte. Teils aus Langeweile, teils aus Neugier ging ich in seine Höhle.
     

     
    Alte Bücher hatten mich schon immer interessiert. Die ganze Höhle war voll davon. Fast alle hatten Ledereinbände. Zwischen den Büchern fand ich alte Werbeplakate eines Zirkus'. Sie zeigten den Löwen, als er jung und kräftig war. Auf einigen sah man nur seinen Kopf, auf anderen sprang er durch einen brennenden Reifen. Mir war sofort klar, dass der Löwe ein großer Künstler gewesen sein musste.
    Da er noch schlief, begann ich seine Bücher zu lesen. Manche verstand ich sofort, da ich die Sprachen, in denen sie geschrieben waren, in der Schule gelernt hatte.
    Plötzlich wurde es kalt. Deshalb machte ich am Eingang der Höhle ein Lagerfeuer. Da geschah etwas, das ich nicht sofort begriff. Beim Durchblättern der Bücher, die in mir unverständlichen Sprachen geschrieben waren, konnte ich immer dann ein paar Wörter verstehen, wenn ich in das Feuer blickte. Deshalb setzte ich mich nahe an die Glut und las diejenigen Bücher, die ich bis dahin nicht verstanden hatte. Ich war dabei sehr vorsichtig, damit sie

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