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Das Geheimnis der Alchimistin - Historischer Kriminalroman

Titel: Das Geheimnis der Alchimistin - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfredo Colitto
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wenn gleichzeitig noch ein Prozess gegen ihn im Gange ist? Und damit Ihr es wisst, ich bin noch nicht fertig.«
    »Das genügt«, meinte Gerardo, hielt ihn mit der Hand auf und wandte sich zur Tür. »Ich werde anderswo nach besseren Bedingungen suchen.«
    »Ihr werdet sie nicht finden. Wie Ihr auch niemanden absolut Vertrauenswürdigen finden werdet, der Eure Lage kennt und Euch dennoch nicht verrät. Das, was ich neben den bereits genannten Bedingungen von Euch verlangen wollte, waren übrigens keine weiteren Zinsen, sondern lediglich zwei Bürgen, die für Euch einstehen.«
    Gerardo hatte sich so sehr erhitzt, dass er sich verstohlen Luft unter das Gewand fächeln musste, um sich ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Dann wandte auch er sich dem heiligen Matthäus zu und bat Gott im Geiste um Vergebung, da er der Sünde des Wuchers Vorschub leisten würde, wenn er diese Bedingungen annahm. Mit zusammengepressten Zähnen stieß er hervor: »Ihr wisst sehr gut, dass ich nicht ablehnen kann. Aber ich habe keine Ahnung, wo ich die zwei Bürgen finden soll, die Ihr von mir verlangt.«
    »Ihr habt Glück«, sagte der Bankier versöhnlich. »Eigentlich müsst Ihr nur einen finden, den anderen kann ich Euch empfehlen.«
    »Und wer ist das?«, fragte Gerardo misstrauisch.
    »Ein Templer wie Ihr. Er ist Franzose, überaus vermögend und erst vor kurzem in der Stadt eingetroffen. Aber ich kenne ihn schon lange. Ich werde ihm Eure Situation schildern und bin mir sicher, dass er gern einem in Schwierigkeiten geratenen Mitbruder helfen wird.« Mit diesen Worten erhob sich Remigio Sensi und sagte: »Ich muss mich jetzt weiter um meine Geschäfte kümmern, aber es wäre mir eine Ehre, wenn Ihr
meine Gastfreundschaft annehmen würdet. Ich lasse Euch in die Küche bringen, wo Fiamma Euch einen Teller Suppe geben wird. Es ist ja beinahe Zeit für das Mittagsmahl.«
    Zweifellos war dieses freundliche Angebot pure Berechnung. Remigio wollte sich die Tempelritter nicht zum Feind machen, denn seit gegen sie prozessiert wurde, bescherten sie ihm noch bessere Geschäfte als zuvor. Als Gerardo den Namen der jungen Frau hörte, antwortete er sofort: »Ich nehme an, um Euch einen Gefallen zu tun, Messer Remigio, aber macht Euch nicht zu viele Umstände. Eine Schüssel mit lauwarmer Milch und etwas Brot genügen völlig. Doch zuerst habe ich noch eine Frage an Euch.«
    »Fragt nur.«
    Gerardo wollte nichts unversucht lassen - vielleicht wusste der Bankier ja etwas über Angelo da Piczano. Möglicherweise hatte dieser ihn während seines kurzen Aufenthalts in Bologna ebenfalls aufgesucht.
    »Ich habe erfahren, dass mein Freund und Mitbruder Angelo da Piczano seit ein paar Tagen in der Stadt ist«, sagte er. »Hat er sich zufällig an Euch gewandt? Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir sagen könntet, wo ich ihn finden kann.«
    Der Bankier schüttelte schon den Kopf, ehe Gerardo seinen Satz beendet hatte. »Diesen Namen habe ich noch nie gehört«, sagte er. »Und selbst wenn mir der Gesuchte bekannt wäre, würde ich es Euch nicht sagen.« Er hob die Hand, um den Protesten des jungen Mannes zuvorzukommen. »Mein Beruf begründet sich auf Diskretion«, erläuterte er. »Wenn mich jemand nach Euch fragen würde, würde ich ihm ebenso wenig sagen, wo Ihr Euch aufhaltet.«
    »Ich weiß aber, dass sich einige Tempelritter, die sich vorübergehend in der Stadt aufhielten, dank Eurer Hilfe getroffen haben«, entgegnete Gerardo aufgebracht.
    »Ja, das ist richtig. Doch erst, nachdem ich mich versichert
hatte, dass beide Seiten mit einem Treffen einverstanden waren.«
    Der Bankier erklärte Gerardo, dass es ein ganz einfaches System gäbe: Wenn ihm jemand sagte, dass er eine bestimmte Person treffen wolle, erkläre er zunächst, er kenne ihn nicht, ging zu dem Gesuchten und überbrachte ihm die Botschaft. Wenn der andere einverstanden war, vereinbarte er ein Treffen. Anderenfalls tat er gar nichts.
    »Sollte Euer Freund sich in den nächsten Tagen an mich wenden«, meinte Remigio abschließend, »werde ich ihm ganz sicher Eure Bitte vortragen. Fällt seine Antwort positiv aus, werde ich Euch Bescheid geben. Andernfalls sind Nachfragen zwecklos. Ich bin mir sicher, dass Ihr mich versteht.«
    Gerardo nickte müde. Angelo würde nicht aus dem Jenseits zurückkehren, um mit Remigio Sensi oder jemand anderem zu sprechen. Wenn er erfahren wollte, wen sein toter Freund während seines Aufenthalts in Bologna getroffen hatte, musste er anderswo suchen.
    Der

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