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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Griffstärke ). Tim verhielt immer wieder und spähte in Spalten und Zwischenräume. Aber die reichten nur wenige Zentimeter tief.
    Tim erreichte die Decke und blickte kurz zu seinen Freunden hinunter.
    Â»Denk an Baldurs Geist!«, rief Klößchen.
    Â»Bitte, halt die Lampe ruhig!«
    Tim befand sich rechts an der Tunnelwand. Ein Wassertropfen fiel ihm ins Genick und rann eiskalt den Rücken hinunter. Mit eingezogenem Kopf arbeitete sich der TKKG-Häuptling nach links zur anderen Seite des Tunnels, spähte in jeden Spalt und gewann mehr und mehr die Überzeugung, dass es nutzlos war.
    In diesem Moment, er hatte die linke Tunnelseite schon fast erreicht, traf ihn ein Lufthauch.
    Ein kaum merklicher Hauch, als hätte ihn ein Eichhörnchen angeatmet.
    Tim verharrte. Mit der Rechten hielt er sich fest. Er befeuchtete zwei Finger der linken Hand mit Spucke und streckte sie aus wie suchende Fühler.
    Da! Da war es wieder. Jetzt spürte er den Hauch deutlich. Zwischen zwei handkoffergroßen Felsstücken, aus einem Spalt wie gespreizten Lippen - drang Luft.
    Tim spähte hinein. Finsternis. Er zog die Maglite aus dem Gürtel und leuchtete waagerecht in den Spalt. Das grelle Licht schoss durch eine armdicke Röhre bis zum anderen Ende, dort in einen offensichtlich freien Raum, die Fortsetzung des Tunnels, und beschien weiter hinten ein Stück Felswand. Anscheinend machte dort der Gang eine Biegung.

    Die Röhre, die sich hier im Hindernis gebildet hatte - etwa einen Meter unter der Decke - war lang. So lang wie das Hindernis tief. Tim schätzte sie auf vier oder fünf Meter.
    Â»Ich habe ein Nadelöhr entdeckt.«
    Â»Und jetzt brauchst du ein Kamel, das durchpasst«, rief Gaby.
    Â»Es reicht nur für eine Klapperschlange. Aber die Röhre führt hauptsächlich durch Schutt. Vielleicht können wir sie erweitern. Einen Gang schaufeln. So weit ich sehen kann, sind nur hier am Anfang schwere Felsbrocken.«
    Karl kletterte zu ihm hinauf und spähte in die Röhre. »Die ist ja mindestens vier Meter lang. Nein, länger.«
    Â»Niemand sagt, dass wir’s heute noch schaffen«, erwiderte Tim. »Aber morgen, am Sonntag, können wir schuften. Mit den Brechstangen zerkleinern wir die schweren Brocken hier vorn. Dann räumen wir den Schutt raus.«
    Karl zog eine Grimasse. »Wenn ich da durchkriechen soll, sterbe ich vor Klaustrophobie ( Angst vor engen, geschlossenen Räumen) .«
    Â»Mach einfach die Augen zu und durch. Aber so weit sind wir noch nicht.«
    Sie kletterten hinunter. Auf dem Rückweg drängte Tim zur Eile. Er wollte möglichst bald anfangen. Sie stiegen hinauf in die Ruine und holten den Anhänger. Tim tauchte wieder in den Gang hinunter und ließ sich die Geräte zureichen.
    Diesmal übernahm Gaby die Maglite. Die Jungs schleppten. Tim beide Brechstangen, Karl den Keilhammer, Klößchen die Keile.
    Am Hindernis ertappte sich Tim dabei, dass er unwillkürlich den Boden musterte, dort, wo die Fels- und Schuttmassen aufgeschlagen waren und Baldur zerschmettert hatten. Hatte irgendetwas von ihm die 100 Jahre überdauert? Ein Fetzen Kleidung, ein Schuh, eine altmodische Uhr, Knochensplitter? Doch da war nichts.
    Tim stieg zum Nadelöhr hinauf, wobei er eine Brechstange mit sich zog. Dann holte er den Keilhammer. Aus dem kürzeren Seil flocht der TKKG-Häuptling eine Art Karabiner-Sitz, wie Bergsteiger ihn haben, wenn sie sich in Steilwänden abseilen. Er stieg hinein und befestigte das freie Seilende an einem vorspringenden Fels neben dem Nadelöhr. Als Sicherung war das okay, und er hatte beide Hände frei, um die Geräte zu handhaben.
    Als er dem ersten Felsbrocken am Anfang der Röhre zu Leibe ging, wurde ihm klar, was für ein hartes Stück Arbeit bevorstand. Und für den Erfolg gab’s keine Garantie. Außerdem saß ihnen das Ganoven-Quartett im Nacken. Würden die zurückkommen?

8. Leos Geldgier
    Am Montagmittag schmeckte Leo Strutthof das Internatsessen wieder mal nicht. Überhaupt: Was das betraf, war Tims Intimfeind ein ewiger Nörgler. Heute gab es Tomatensuppe als Vorspeise. Die war ihm zu dünn und zu salzig. Er schob den Teller beiseite. Die Fleischklopse mit Stampfkartoffeln - das Hauptgericht - enthielten ihm zu viel Brotteig und waren außerdem nicht genug durchgebraten, wie er meinte. Allen andern Schülern, Lehrern und Erziehern schmeckte es

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