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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und knirschte es. Dann ein gedämpftes Bersten und ein langer, tiefer Riss zeichnete sich ab in dem Stein.
    Tim ließ den Hammer niedersausen und trieb die Keile noch tiefer hinein. Und der Opferstein brach auseinander.

    Tim legte den Hammer weg, stieg auf die Felsplatte bis zum oberen Ende und spähte in den zentimeterbreiten Spalt.
    Â»Freunde! Hier ist es!«, rief er aufgeregt. »Ich sehe den Einstieg. Ein dunkles Loch. Gar nicht groß. Klößchen muss sich dünn machen, wenn er da durchwill.«
    Â»Falls ich stecken bleibe«, war die Antwort, »stelle ich mir vor, ich wäre ein Schlangenmensch. Dann geht’s. Denn noch immer hat der Geist über den Körper gesiegt.«
    Alle grinsten. Tim und Karl packten die Brechstangen, drückten sie tief in den Spalt und begannen zu hebeln. Fels schurrte auf Fels. Langsam wurden die beiden Teile des Opfersteins auseinandergedrückt. Ein spitzwinkliges Dreieck entstand, wobei der breite Teil - gleichsam über der Grundlinie - den Eingang freigab: ein nahezu rundes Loch im Felsboden, an den Kanten behauen, etwas mehr als schulterbreit und dunkel wie ein gefährlicher Schlund.
    Alle starrten hinein.
    Â»Nicht sehr einladend«, sagte Gaby leise.
    Â»Die drei Jungs vom Klub der Verschworenen«, sagte Tim, »haben es vor 100 Jahren gewagt. Wir folgen ihnen nach.«

6. Eine leere Packung MACHO
    Sie verstauten alles Gerät im Anhänger, schoben ihn hinter die westliche, dem Wald zugewandte Außenmauer und versteckten ihn dort tief im Gebüsch. Dann suchten sie modrige Zweige von Fichte und Laubbaum, noch behangen von verwelkten Nadeln und faulenden Blättern. Zu einem Haufen wurde alles auf dem Opferstein neben den Einstieg geschichtet.
    Der Letzte, nämlich Karl, sollte ihn über dem Eingang als Tarnung ausrichten.
    Tim nahm eine Maglite, Klößchen die andere. Gaby hatte Oskar angeleint, der sich schwanzwedelnd auf das Abenteuer zu freuen schien.
    Tim leuchtete in den Einstieg. »Etwa drei Meter geht’s die Röhre runter. Es gibt ein paar vorspringende Steine, die wir als Stufen benutzen können. Einige sehen aus, wie von Hand behauen. Unten beginnt der Gang. Er verbreitert sich nach wenigen Metern, soweit ich sehen kann, und führt leicht abwärts. So! Ich steige jetzt hinein. Gaby, du reichst mir Oskar dann runter.«
    Â»Mit meinem Fracksausen«, murmelte Klößchen, »könnte ich ein Segelboot in Fahrt bringen.«
    Â»Was soll schon passieren?«, meinte Tim achselzuckend. »Wir können jederzeit umkehren.«
    Er stieg in das Loch. Die Füße fanden gut Halt. Mit einer Hand sicherte sich der TKKG-Häuptling, mit der anderen leuchtete er nach unten.
    Es roch modrig und nach feuchtem Gestein, aber die Luft war erstaunlich frisch. Die von der Natur geschaffenen Luftschächte schienen noch zu funktionieren wie vor 100 Jahren und lange, lange davor.
    Oskar herunterzulassen, erwies sich als unnötig. Der geschickte Vierbeiner kletterte selbst und sprang dann Tim in die Arme. Eine Minute später waren alle unten versammelt und Karl wischte sich faulende Blätter vom Kopf.
    Tim hatte sich die beiden aufgerollten Seile quer über Brust und Schulter gehängt. Aber noch bestand kein Anlass, sie einzusetzen.
    Â»Ziemlich kühl hier«, sagte Karl. »Aber die Klimaerwärmung wird wohl auch hier bald für höhere Temperaturen sorgen.«
    Tim leuchtete voraus. Der breite, tunnelartige Gang senkte sich nur ein Stück, schien dann parallel zur Erdoberfläche zu verlaufen - in einer Tiefe von acht bis zehn Metern, wie Tim schätzte.
    Alles ringsum war massiver Fels. Von den Wänden tropfte Wasser. In fast regelmäßigen Abständen waren rechts und links tiefe Nischen.
    Als sie die erste erreichten, hielten alle den Atem an. Die Nische war angefüllt mit menschlichen Skeletten, Bergen von vermoderten Knochen und grinsenden Totenschädeln, von denen jedoch keiner mehr heil war.
    Â»Uralte Gräber«, stellte Karl fest. »Diese Altvorderen haben vor langer Zeit ihr damals recht kurzes Leben gelebt.«
    Â»Neandertaler«, meinte Klößchen.
    Â»Das natürlich nicht. Der Dickste von denen hier sah dir schon sehr ähnlich.«
    Sie gingen weiter. Ein schmaler Seitengang führte nach links und endete nach 100 Metern als Sackgasse, wie das Licht der Maglite offenbarte. In einigen Nischen ruhten nur wenige Skelette, andere waren

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