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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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auf die Polizei wartest. Irgendwann muss die ja kommen und ihr informiert sie.«
    Â»Also gut!«, seufzte Gaby.
    Tim und seine Freunde stolperten etwa zehn Minuten durch die Nacht, dann pirschten sie an der unbeleuchteten Rückfront des Bauernhauses entlang. Aus den vorderen und seitlichen Fenstern fiel Licht.
    Tim riskierte einen Blick und sah das Quartett. Die drei Männer fläzten auf der Holzbank beim Kachelofen und hielten Schnapsgläser in der Hand.
    Die Frau war offenbar auf dem Weg zur Haustür, und Tim konnte verstehen, was die Rothaarige sagte.
    Â»â€¦ seid ihr anscheinend nicht mehr in der Lage. Also hole ich’s aus dem Wagen.«
    Â»Mir nach!«, flüsterte Tim und wieselte um die Hausecke nach vorn.
    Er hörte, wie die Haustür von innen aufgeschlossen wurde - was er vermutet hatte.
    Als die Frau ins Freie trat, wurde sie von hinten gepackt. Tims harte Karate-Hand verschloss ihr den Mund.
    Â»Keinen Laut!«, zischte er ihr ins Ohr und wurde ganz benebelt von dem süßlichen Parfum. Gleichzeitig drückte er ihr die gesicherte Pistole in die Rippen. Die Rothaarige war erstarrt. Sie wurde durch die Tür ins Haus geschoben und durch die Diele in die große Bauernstube. Dort versetzte Tim der Überrumpelten einen Stoß, der sie zur Seite warf. Gleichzeitig richtete er seine Pistole auf die Männer.
    Â»Hände hoch!«, brüllte er. »Und dann keine Bewegung mehr!«
    Der Schnaps hatte ihre Reaktionen verlangsamt. Der Bulldoggen-Typ und der Bankräuber gehorchten, aber der Kahlkopf griff unter seine Jacke.
    Tim entsicherte und hielt tief. Neben den Füßen des Kahlkopfs wollte er eine Kugel in die Holzdielen jagen. Aber Tims Hand war nicht so ruhig, wie es hätte sein müssen.

    Der Schuss krachte. Der Kahlkopf brüllte auf und fiel von der Sitzbank. Mit beiden Händen umklammerte er die Spitze seines hochschäftigen Stiefels, des rechten. Das Leder war zerfetzt. Das Geschrei des Kahlkopfs hörte nicht auf.
    Â»Du hast mir den Fuß zerschmettert.«
    Das traf zwar nicht zu, wie sich später herausstellte, aber Beinhart von Geiserling hatte seine rechte große Zehe für immer verloren. Er wimmerte.
    O Schiet!, dachte Tim. Das wollte ich doch nicht. Ein verdammter Fehlschuss. Was mache ich denn jetzt?
    Beinahe hätte er sich entschuldigt. Stattdessen schnauzte er: »Deine Schuld, Mistkerl! Du hast unter die Jacke gegriffen. Zu deiner Artillerie. Denkst du, ich lasse mich abknallen?! Und jetzt die Hände in die Höhe, sonst ist auch der andere Fuß dran.«
    Der Kahlkopf gehorchte. Dabei klaffte seine Jacke auseinander und Tim sah, dass er tatsächlich bewaffnet war. Mit einem schwarz glänzenden Revolver, der in einem Achselhalfter steckte.
    Auch Karl und Klößchen, die seitlich hinter Tim standen, hatten ihre ungeladenen Meuchelpuffer auf die Ganoven gerichtet.
    In diesem Moment tirilierte Tims Handy.
    Mit der linken Hand und ohne die Verbrecher aus den Augen zu lassen, zog er’s aus der Tasche.
    Â»Ja?«
    Â»Häuptling«, sagte Wespe und seine Stimme klang ernst, »ich bin hier bei Ehuka. Du hattest recht mit deiner Vermutung. Es wurde eingebrochen. Und die Dreckskerle haben einen Wachmann - er heißt Konrad Wimmer - fast totgeschlagen. Der Mann hat eine schwere Kopfverletzung. Sie ließen ihn einfach liegen. Wären wir nicht auf ihn gestoßen, hätte er’s nicht überlebt. Das meint zumindest der Notarzt und der kann das einschätzen. Seid ihr um Himmels willen vorsichtig, wenn ihr dem Gelichter begegnet, und wartet lieber, bis wir...«
    Â»Mach dir deshalb keine Sorge«, fiel Tim ihm ins Wort. »Wir haben sie bereits überwältigt. Das heißt, wir halten sie mit ihren eigenen Waffen in Schach. Dem Wortführer, dem Kahlkopf, musste ich eine Kugel verpassen. Natürlich nur in den Fuß. Wespe, wo bleiben eigentlich deine Leute? Wir … Hoppla! Da draußen rollen Streifenwagen an. Ja, sie sind da. Wespe, wir warten auf dich.«
    Gaby und Leo waren mit ihnen gefahren und hatten das Nötigste berichtet. Vier Polizisten, von denen Tim drei kannte, stürmten jetzt mit gezückten Waffen herein. Zwei der Männer waren uniformiert, zwei gehörten zur Kripo.
    Mit den Verbrechern geschah nicht viel Federlesens. Sie wurden entwaffnet, mit Handschellen gefesselt und in einen der Wagen - nämlich in eine grüne Minna, einen Gefangenen-Transporter -

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