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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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›Pritchard vom Stadttheater‹ meldet, dann gehe ich davon aus, dass er auch so heißt«, antwortete Titus Jonas verärgert.
    » Ich habe Sie nicht angerufen«, knirschte Pritchard. »›Pritchard vom Stadttheater‹ – lächerlich! So würde ich mich nie melden! Mit wem haben Sie im Theater gesprochen, Jonas?«
    »Das heißt Mr Jonas für Sie«, sagte Onkel Titus böse. »Da war ein Arbeiter – nicht der junge Mann da –, der mir beim Aufladen geholfen hat. Und wenn ein Arbeiter vom Theater mir hilft, wird es ja wohl seine Richtigkeit haben!«
    »Unmöglich!«, schnaubte Mr Pritchard. »Alle im Theater wissen, dass bald die Proben losgehen! Wie hieß der Mann, der Ihnen geholfen hat?«
    »Brown. Oder Berg. Irgendein kurzer Name mit B, ich habe ihn mir nicht gemerkt. Ein junger Kerl mit Sommersprossen. Fragen Sie ihn doch, er kann es bestätigen.«
    »Und ob ich ihn fragen werde«, knirschte Mr Pritchard. »Mr Jonas, ich zahle Ihnen das Geld zurück. Aber die Sachen nehme ich wieder mit – jetzt sofort. Wir brauchen das Zeug! Nächste Woche fangen die Proben an!«
    »Wie Sie meinen.« Onkel Titus war noch nicht besänftigt – wenn er etwas wirklich übel nahm, dann den Vorwurf, ein Geschäft nicht ordentlich durchgeführt zu haben. »Ich hoffe, Sie wissen auch genau, was Ihnen gehört. Kommt, Jungs, ihr habt für heute genug gearbeitet. Tante Mathildas Kirschkuchen wartet.«
    »Sollen wir nicht helfen, die Sachen –«
    »Durchaus nicht«, sagte Onkel Titus eisig. »Guten Tag, Mr Pritchard. Und Ihnen auch.« Er nickte Steven zu und drehte sich auf dem Absatz um. Die drei ??? folgten ihm. Als Justus einen Blick über die Schulter warf, sah er, wie Steven anfing, die alten Taschen einzusammeln. Mr Pritchard rührte keinen Finger, um ihm zu helfen. Steven tat Justus leid, aber Onkel Titus hatte ja nun ausdrücklich jede Hilfe verboten. Und außerdem war auch Justus noch reichlich wütend über die Unverschämtheit, mit der dieser Pritchard hier aufgetreten war.
    Ein paar Minuten später saßen sie auf der Veranda des Jonasschen Wohnhauses und aßen Kirschkuchen. Als Onkel Titus kurz im Haus verschwand, meinte Peter: »Glaubt ihr das, was dieser Kerl gesagt hat? Dass er euch das Zeug gar nicht verkauft hat, sondern irgendwer unter seinem Namen? Ich glaube ja kein Wort davon. Der hat einfach Mist gebaut und wollte es jetzt vertuschen. Also schiebt er es auf den großen Unbekannten. Oder auf diesen Typ mit B.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Bob. »Er ist zwar ein Ekel, aber ich hatte den Eindruck, dass er meinte, was er sagte.«
    »Ich frage mich, was dahintersteckt.« Justus schaute zu den beiden Männern hinüber. Steven schleppte gerade eine schwere Kiste zum Wagen, und Mr Pritchard stieg ins Führerhaus und warf die Tür zu. »Es könnte sich lohnen, ein paar Erkundungen anzustellen.«
    Wenig später kam Onkel Titus zurück, und nach ein paar Kuchenstücken fand er auch seine normale Gutmütigkeit wieder. »Also schön, ihr könnt rübergehen und ihm helfen. Ich wollte ja eigentlich diesem Pritchard eins auswischen – dieser Bühnenarbeiter da hat mir ja nichts getan. Was für eine Lumperei, ihn die ganze Arbeit machen zu lassen!«
    Also kehrten Justus, Peter und Bob auf den Hof zurück und halfen Steven, die restlichen Sachen in den Lieferwagen zu stopfen. Am Schluss blieben die sieben Kulissen übrig.
    »Danke für die Hilfe«, sagte Steven. »Die Kulissen hole ich morgen früh, die passen nicht in den Wagen. Könnt ihr den Lastwagen ein Stück zur Seite fahren, damit ich daran vorbeikomme?«
    »Sehr gern«, sagte Justus. »Allerdings ist uns da leider vorhin ein kleines Missgeschick passiert. Eine der Kulissen wurde beschädigt, als wir sie vom Wagen gehoben haben.«
    Steven pfiff leise durch die Zähne. »Verflixt. Wie groß ist der Schaden?«
    »Leider müssen wir von einem Totalschaden ausgehen. Sie ist vom Laster gefallen und zersplittert.«
    Steven wurde plötzlich blass und schaute ihn einen langen Moment nur wortlos an. Dann sagte er: »Jetzt sag mir nur nicht, dass es der europäische Salon war.«
    »Nein, es war der Sherwood Forest.«
    Steven atmete leise aus. »Gut. Glück gehabt. Den Salon brauchen wir nämlich für die Proben. Und so schnell lassen sich keine neuen Kulissen zaubern.«
    »Welches Stück führen Sie denn auf?«, fragte Bob neugierig.
    »Einen Klassiker«, antwortete Steven. » Miss Challengers Erben von Berenice Henry. Und es darf wirklich nichts mehr schiefgehen.« Das klang jetzt

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